Bandmaschinen ?!?

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nullpunkt

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Da ich hauptsächlich auf der digitalen Ebene arbeite und das doch manchmal etwas technisch-digital klingt, was aber nicht immer meinen Soundvorstellungen entspricht, würde ich gerne etwas "useness" in meine Tracks einbringen.

Habe schon oft von Leuten gelesen, die ihre Tracks (oder einzelne Spuren - oft Drums) aus dem Rechner auf analoge Bandmaschinen aufnehmen und das ganze dann wieder in den Rechner zurückspielen.

Kann mir dazu jemand was sagen?

Welche Geräte bringen was? Worauf muß man achten? Welche Bandgrößen sind am effektivsten? Welche Erfahrungen gibt es mit dieser Methode?
 
soundpit schrieb:
Es gibt aber auch ein Plug für Cubase Sx 2 dann hast Du auch ne Bandmaschiene.

Was Software so alles kann. :D

@ Nullpunkt:
Solche Plugs oder Aktionen werden dir wenig nutzen.
Richtig gemischt klingen auch ausschließlich digital produzierte Tracks warm und "analog".
Richtiges EQing spielt dabei'ne große Rolle.
Das kann aber schon viel früher anfangen, bei der Quelle des Signals zum Beispiel.
Wie das im einzelnen Fall aussieht kann ich jetzt natürlich nicht sagen.
Aber ich glaub kaum das dir solche Bandmaschinenplugs da weiterhelfen.

Ich verstehe auch nicht warum man ein Signal vom Signalweg so "versauen" sollte? Von der 192 kHz Abtastung ab in die S/N Ratio "ungünstige" Bandmaschine und wieder zurück in's High-End System.
Warum sollte man sein Signal durch so'n "Flaschenhals" ziehen?

Gruß,Pete
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm?!? Natürlich ist es richtig, dass der Siganlweg aus dem Computer, auf ein altes Analog-Teil und dann wieder zurück in den Laptop irgendwie hirnrissig ist ;)

Dennoch gibt es ja anscheinend genug (auch bekannte) Produzenten, die so etwas machen. Die ersten von denen ich da vor Jahren mal gehört habe waren die Leute vom Wu-Tang Clan, die ihre Beats auf Tape aufnehmen und dann zurück in den Rechner spielen um mehr Aggressivität hinzubekommen.
Ebenso hab ich vor kurzem über einen Jazz-Produzenten gelesen, der von sich selbst gesagt hat, dass er eigentlich nur High-End produziert, dass er aber für eine CD einen ganz bestimmten Charm erzeugen sollte/wollte. Also hat er den Endmix auf Band überspielt und war selbst überrascht (so sein Kommentar), wie plötzlich alles zusammenpasste!

Außerdem mag ich den Klang von alten Aufnahmen (alte Jazz-Sachen und meinetwegen auch Beatles-Aufnahmen,...). Ich bin niemand, der mit seiner Musik großartig bekannt werden will, ich will eher für mich selbst interessante Experimente machen... und wenn das dann noch jemand mag, ist es mir natürlich recht. :rolleyes:

Dennoch finde ich die Aussage mit dem richtigen EQing sehr interessant. Ich finde im Endergebnis bei mir vieles zu digital - zu unrund - und da würde es mich natürlich sehr interessieren, wie ich mit dem perfekten EQing vorzugehen hab. Da wird es aber wohl keine Patentrezepte geben, oder?
 
Bei der Aufnahme von Signalen auf Band macht man sich primär den Effekt der analogen Bandkompression, bzw Sättigung zu nutze.
Verzerrungen setzen bei einer Übersteuerung nicht abrupt ein wie bei digitalen Medien sondern klingen eher weich.

Wirklich Sinn machen würde das eigentlich nur für einzelne Spuren und mit einer qualitativ hochwertigen möglichst 2 Zoll Maschine, womit aber der Kosten-Nutzen Faktor doch ein wenig ungünstig ist.

Bandmaschinen gehören zu der Gruppe der diversen Vintage Geräte – Kompressoren, Mikros, Röhrenteile, die bei einigen Usern durchaus sehr beliebt sind um „Sound“ zu machen.
Ob man nun solche Geräte oder digitale Simulationen einsetzt, oder darauf verzichtet ist eine Frage des subjektiven Geschmacks und der Überlegung ob man diesen Sound eben „braucht“
Da hilft im Zweifelsfalle nur Ausprobieren und das Richtige für die eigenen Ohren finden.
 
Hab auch schon des öfteren gehört, dass man gerade bei hochkarätigen Produktionen, das Endprodukt nochmal über eine analoge Bandmaschine jagt und dann wieder digital aufnimmt.
Eben darum um dem Track ein wenig Wärme einzuhauchen. Soll wohl auch daran liegen, dass wir diesen absolut technisch korrekten Klang ungewohnt falsch empfinden.

Klar hat man nen Qualitätsverlust, aber eine gute Bandmaschine bietet glaube ich trotzdem einen Rauschabstand, der sich mit der CD messen kann. Und für das geübte Ohr soll die CD ja auch nicht das Gelbe vom Ei sein.
 
Ich vermute schon, dass sich die Menschen dabei was denken, wenn sie sowas gezielt einsetzen.
Denn eins ist sicher: am Geld haperts denen wahrscheinlich nicht, dass sie nicht auch anderes Eqip. kaufen könnten.
 
Hm. Kann da Pete auch nur zustimmen. Warum sollte man es sich so schwer machen, nur um einen bestimmten Klang bzw. Nicht-Klang :) zu erzielen?

Wenn ich was Dreck brauche nehm ich den FM-Regler am Synth, oder wahlweise auch den Analog-Regler, den es bei einigen Synths gibt. Ansonsten gibts doch auch noch den Grungelizer oder den Magneto von Steinberg, sowie ein Plug-In von Digitalfishphones.
Und wenn es wirklich dreckig klingen soll, nehm ich den Track auf Kassette auf und überspiele die einfach 10 mal :)
 
Arbraxas schrieb:
Hm. Kann da Pete auch nur zustimmen. Warum sollte man es sich so schwer machen, nur um einen bestimmten Klang bzw. Nicht-Klang :) zu erzielen?

Ganz einfach: Weil Tontechniker Perfektionisten sind, auch wenn das Normalsterblicher nicht unbedingt hört.
 
Tja, wie gesagt. Wers brauch? Irgendwie sind dann doch Tontechniker und auch Leute mit absolutem Gehör in einer bestimmten Art und Weise zu bemitleiden. Wenn ich mir vorstelle, das ich, wenn jemand eine Kadenz spielt und die Tonika wegläßt, zum Klavier rennen muss und sie spielen muss, damit ich nicht wahnsinnig werde, pack ich mir an den Kopf. Ok, krasses Beispiel, so aber schon in einem Film gesehen :)

Wenn man das auf die Tontechniker überträgt, müsste ja solch ein Perfektionist wirklich verrückt werden, wenn er nicht diesen einen bestimmten analogen Bandmaschinen-Klang hinbekommt. Perfektionismus schön und gut, aber man kanns ja auch übertreiben.
 
Igrndwie verliert ihr auch das Thema aus den Augen.
Es ging Nullpunkt ja nicht darum (so wie ich es verstanden habe) den finalen Schliff mit so einer Aktion vorzunehmen, sondern erstmal grundsätzliches verbessern.

Und wenn ein Synth einfach völlig dünn,scharf und kalt klingt hilft da auch die Bandmaschine nicht mehr viel.

Gruß,Pete
 
Hi Pete! Hi ihr anderen!

Es ging mir schon um die Bandmaschine an und für sich,... anfangs zumindest. Mittlerweile bin ich erstaunt, welche Dimensionen eine solche Frage annehmen kann ;)

Dann würde mich aber nun doch interessieren, wie ich jene "scharfen, dünnen, kalten" Digitalklänge analoger hinbekomme...?!?

Dazu aber mal nen Diskussions-Anreiz: Warum sollte es immer nur die eine richtige Herangehensweise geben? Ich finde es fürs Feeling viel interessanter Klänge auf ne echte Maschine (egal ob Tapedeck, Bandmaschine oder was auch immer) zu überspielen und ein bißchen herumzuexperimetieren, als ein Programm heranzuziehen, dass das selbe immitiert...
Andererseits ist ein PlugIn evtl. kostengünstiger (???) und (bei mir relativ wichtig) platzsparender (das auf jeden Fall).
 
Mal kurz von der Softwareseite weggehend:

Als Bandmaschine solltest du versuchen, z.B. über Ebay, eine Revox Maschine zu bekommen - am besten eine 66er.
Aber auch die großen Geräte von AKAI waren klanglich wirklich Top - und ebenso wie Revox sehr langlebig, so das du auch bei einer gut erhaltenen Gebrauchten Maschine keine Angst haben musst über evtl. Lebensdauer.

Was du aber unbedingt machen solltest, versuchen gleich irgendwie (am besten über einen High-End Hifi Händler in deiner Nähe) die Tonköpfe gegen neue auszutauschen (kostet nicht wirklich viel) und dir gleich einen Satz Bänder in Studioqualität besorgen (BASF, TDK, REVOX).

Danach bist du zumindest von der Analogen Seite her optimal bestückt!

Der Funbird ;)
 
Irgendwie sind dann doch Tontechniker und auch Leute mit absolutem Gehör in einer bestimmten Art und Weise zu bemitleiden.

Also im Verhältnis zu so manch anderen Dingen die in Studios geschehen sind Bandmaschinen ja nun vergleichsweise harmlos.
Aber so ist es nun mal leider – Es ist wie mit dem Rennfahrer, der immer noch eine Zehntel Sekunde schneller sein möchte oder Der Koch der das perfekte Rezept sucht und vieles mehr. Und überall könnte man sich die Frage stellen – Warum machen die es sich denn so schwer?
Vielleicht eher eine philosophische Frage. Warum machen es sich die Menschen so schwer, könnte man doch mit F*cken, Schlafen und Essen auch ganz gut ein Leben rumkriegen?
Man könnte natürlich im Gegenzug sagen: Warum sollte man es sich eigentlich einfach machen, wenn man doch weiß, das es wesentlich mehr Möglichkeiten gibt eine Speise zuzubereiten oder einen Sound zu basteln.
Ich persönlich war immer einfach nur irgendwie neugierig wie bestimmte Dinge denn nun klingen und was man damit anstellen kann und das zunächst unabhängig von ihrem Nutzen.
Der Freak würde hier sicherlich sagen – Wie soll man eine Bandmaschine mit Plug-Ins simulieren? – klingen diese doch schon herstellerspezifisch anders und sind von so vielen Faktoren abhängig, einschließlich Einmessen und Bandsorte -
Den Nutzenfaktor muss so schon jeder für sich selber entscheiden.
 
SChrauber schrieb:
Vielleicht eher eine philosophische Frage. Warum machen es sich die Menschen so schwer, könnte man doch mit F*cken, Schlafen und Essen auch ganz gut ein Leben rumkriegen?

Ist das Deine persönliche Reihenfolge? :D


@Funbird: Vielen Dank für die fragespezifische Antwort!
 
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