Der Zustand der Musik im Allgemeinen

Mein Eindruck ist eher, dass sich der Musikkonsum immer stärker fragmentiert.

Natürlich tut er das. Denn eines der wichtigsten Bedürfnisse unserer Zeit ist ein ganz klares:

INDIVIDUALITÄT

Genau das ist der Grund für 10 Magarinensorten, die am Ende doch von einem Hersteller kommen. Warum Apple so eingeschlagen hat.

Und genau das ist der Grund, warum die Musikindustrie Probleme hat einen allgemeinverträglichen Act zu finden. Und weil sie nicht in Millionen Köpfe gucken können, machen sie Shows. Einfach nur, um ihr Zielpublikum zu fragen, was es denn am liebsten hören würde. Dann wird geschaut, was da gemocht wird, welche Charaktere Quoten kriegen und dann wird schon während der laufenden Show an Acts gebastelt, die genau sowas machen, aber wahrschienlich mit der Show nix zu tun haben.

Und da man sonen Schnellschuss-Act nur für eins zwei Lieder verkauft, folgt sofort die nächste Show.



Diese Shows gibt's doch nicht ohne Grund gerade jetzt. Nicht, weil die Musikwelt jetzt so vielfältig und präsent ist (mögen sie im Fernseher vielleicht erzählen...), sondern weil die großen Majors schlicht nicht wissen, was sie der sich immer weiter spezialisierenden Menge anbieten soll. Denen bleibt gar nichts andere übrig, als diese Shows zu machen.
 
ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen aber hier mal kurz meine meinung:
es gibt so viel musik wie noch nie. gute als auch schlechte. und genau hier ist für mich das problem. der zustand der musik hat sich wenig verändert. aber der musikhörer hat sich verändert. er ist oft mit der masse an musik überfordert. hat festplatten voll mit sound der für mehrere leben reicht. so verliert musik an wertigkeit. kaum ein track wird mehrmals ganz gehört. man klickt sich durch 1000de neue releases. kaum ein track der nicht auf anhieb überzeugt bekommt die gelegenheit sich erst nach dem x ten mal hören zu entfalten.
ich finde diese entwicklung schade. ich versuche musik bewusst zu hören und mich nicht komplett von der masse erschlagen zu lassen. manchmal gelingt mir das mehr manchmal leider weniger... ;)
 
Was zum Thema kommerzielle Ausschlachtung:

http://www.beatport.com/release/breakn-a-sweat-zedd-remix/866789
Ja ihr habt richtig gelesen, "The Doors & Skrillex". Ich sehe: ein typischer Versuch der Musikindustrie, aus bekannten Namen Gewinn zu schlagen. Vermutlich erfolgreich. Dazu Zitat von der Seite, auf der ich davon erfahren habe:
flipflopflump schrieb:
Well be rest assured fellow Doors fans, that if Jim was still around, it would be pretty safe to say there is no way in hell he would have let it happen.
It's actually part of a larger project that brings old school legends and urban music artists together.

http://www.regenerationmusicproject.com/

I don't like the original, and most of Zedd's productions make me cringe, but I am rather surprised by this outing.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Natürlich habe ich mir diese Ausgeburt angehört und wie erwartet tendiert der musikalische Wert gegen null. Selbstverständlich ist das nur meine persönliche Meinung, ich bin aber arrogant genug sie als halbwegs fundiert zu betrachten.
 
Ich kann mich da einigen nur anschließen :
Wichtig dafür ist wohl,welchen Bezug man zur Musik hat,wann man mit welcher Mukke aufgewachsen is.
Je älter man ist,desto breiter ist das Spektrum,das man zur Verfügung hat,um Musik beurteilen zu können.Ich bekam am Rande die 70er mit und ab da voll die 80er.
Mein persönliches Fazit : Die Quantität ist stark gestiegen,die Qualität stark gefallen,sowohl im Indie-, Club-, Mainstreambereich,und das durchweg durch fast alle Musikrichtungen.
Der Hauptschuldige dürfte wohl in der Werbeindustrie zu suchen sein,in der man ständig versucht,neue STrömungen aufzugreifen und für sich zu nutzen.So wurden Hip-Hop,Techno,Gothic in die "Öffentlichkeit gezerrt" und kommerzialisiert.
Ich als DJ "leide" mittlereile auch unter der Ideenlosigkeit der Clubszene,weil meiner Meinung nach der Output der Producer aktuell so monoton wie nie ist.
Richtige Perlen sind da nur noch selten.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich muss sagen, wenns um drum&bass (mein genre) geht - ich sags ganz ehrlich, viel von dem zeug vor 2000 kann ich nicht hören. ist geiler jungle dabei, aber auch genauso viel ******e, gelinde gesagt (jetzt tret ich audio anarchy sicher auf die füße. :p ).

wenn es mir zuviel wird tret ich schon zurück und dir tut der sack weh:mad::mad::p:D

im ernst:
bei mir ist es genau umgekehrt
was in der letzten zeit an dnb rauskommt gefällt mir ein sehr kleiner prozentsatz(reizt mich aber nicht damit zu legen oder zu kaufen), dann gibt es noch eine hand voll leute die ganz tief im untergrund noch zeug produzieren das meinem geschmack entspricht, aber sonst kaufe ich mir nur noch gebrauchte platten aus den 90ern und hoffe drauf das mal ein mp3-laden die alten schätze mal zum download anbietet
 
"Der Zustand der Musik im Allgemeinen"

ich finde ja, verallgemeinerungen helfen da gar nicht bei der betrachtung. je nach musikrichtung kommst du auf ein anderes ergebnis. das potenziert sich dann noch mal mit der anzahl der postenden, die ihren eigenen lebenslauf einbringen. jmd, der 2000 angefangen hat musik bewußt wahrzunehmen vs. jmd, der 1990 damit angefangen hat.

da kann man gar nicht auf eine allgemeine objektive aussage über "den Zustand der Musiklandschaft insgesamt" kommen oder ableiten.

oder soll das nur ein thema werden, wo jeder mal reinschreibt was ihn bewegt? dann ist es aber ein eher diskussionsloses thema mit der zeit, da jeder recht hat, weil rein subjektiv. und wo liegt da dann der sinn?
 
Bossa nolyx schrieb:
Und genau das ist der Grund, warum die Musikindustrie Probleme hat einen allgemeinverträglichen Act zu finden. Und weil sie nicht in Millionen Köpfe gucken können, machen sie Shows. Einfach nur, um ihr Zielpublikum zu fragen, was es denn am liebsten hören würde. Dann wird geschaut, was da gemocht wird, welche Charaktere Quoten kriegen und dann wird schon während der laufenden Show an Acts gebastelt, die genau sowas machen, aber wahrschienlich mit der Show nix zu tun haben.

Ich habe diese Shows nie wirklich als Marktforschung gesehen, aber da kannst du schon Recht haben. Die Fragmentierung dürfte für die Musikindustrie in der Tat ein Problem sein, denn man kann dann keinen Künstler mehr so richtig groß machen.

Das ist ja generell etwas, was immer mehr Leute einfordern: Sie wollen nicht nur wissen, was sie konsumieren, sondern auch, wo das eigentlich herkommt und wie es gemacht wird. Beim Essen wollen immer mehr Leute wissen, wie Dinge hergestellt werden, in der Politik wird immer mehr Transparenz gefordert und in der Musik will man eben auch wissen, wie neue Acts eigentlich groß werden.

Schade dabei ist eigentlich nur, dass der nachvollziehbare und gute Wunsch nach Transparenz hier nur für Transparenz-Theater genutzt wird.


Lonestar schrieb:
Ja ihr habt richtig gelesen, "The Doors & Skrillex". Ich sehe: ein typischer Versuch der Musikindustrie, aus bekannten Namen Gewinn zu schlagen.

Ich muss ja sagen, dass ich Skrillex und auch diesen Track ganz gerne mag. :)

Skrillex ist aber - um wieder zum Thema dieses Threads zu kommen - ein recht interessanter Künstler, an dem man einige Dinge beobachten kann, und das unabhängig davon ob man ihn mag oder nicht.

Erst einmal ist es interessant, dass jemand, der solch relativ harte Musik macht, überhaupt so erfolgreich sein kann. Immerhin hat er dieses Jahr drei Grammys gewonnen. Skrillex ist wirklich weit entfernt von Konsens-Musik: Entweder man findet ihn super oder man rennt schreiend weg - noch nichtmal als erträgliche Hintergrundmusik taugt sein Sound.

Hier sieht man sehr schön, wie stark die Fragmentierung schon fortgeschritten ist: Während die Dubstep-Szene von Hype und Kommerzialisierung spricht haben in Deutschland die meisten Leute noch nie etwas von ihm gehört. In der Berichterstattung über die Grammys wurde fast nur von Adele berichtet, Skrillex wurde wenn überhaupt dann nur im Nebensatz erwähnt. Ich habe am Tag nach den Grammys auch ein bisschen Smalltalk mit einigen Kollegen machen wollen und sprach das Thema an: Fast niemand hatte auch nur den Namen gehört - und das sind alles Leute um die 30, die sich durchaus für aktuelle Musik interessieren.
 
Das wird sich aber definitiv Ende 2012 geändert haben, ich bin mir sicher das 2012 Dub Step hart in die deutsche Komerzlandschaft einschlagen wird.
 
Das wird sich aber definitiv Ende 2012 geändert haben, ich bin mir sicher das 2012 Dub Step hart in die deutsche Komerzlandschaft einschlagen wird.

Jeder Musikstyl hat sein Hoch und Tief. Genauso wird es auch bei Dubstep sein.

Nehmen wir mal Handsup

2009 komplett aus den Charts raus kaum noch in Clubs präsent. Dann 2011 Basslovers United landen mit ihren Hit "Forever is Over" auf Platz 1 in der Viva Club Rotation. Folgende Wochen wieder bzw bleiben in der Top Ten. 2012 Basslovers United sind mit ihrer neuen Single "Basket Case sowie Forever is Over" bei dem Voting für The Dome dabei. Dazu kommen noch die ItaloBrothers mit ihrer Single Boom.

Also Handsup wird momentan wieder präsent wie es früher schonmal war (so heißt es jedenfalls :D Da habe ich noch ganz andere Musik gehört)
 
Das wird sich aber definitiv Ende 2012 geändert haben, ich bin mir sicher das 2012 Dub Step hart in die deutsche Komerzlandschaft einschlagen wird.

Da würde ich ja glatt mal dagegen wetten. ;)
Ich bin seit Jahren ein großer Fan von krummen Beats jeglicher Art - aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die meisten Deutschen darauf einfach nicht tanzen können. Viele brauchen ihren gerade Stampfbeat und verstehen alles andere nicht.

Mag sein, dass es 1-2 kommerzielle Dubstep-Hits geben wird. Das ganz große Ding wird das in D aber nicht werden.

Ehrlich gesagt würde ich mich aber sogar freuen, wenn ich mich da täusche.
 
skrillex ist auch so ein typische amerikanisch beispiel. seit dem guetta hype und house musik im allgemeinen wird das genre dort ja so unfassbar ausgeschlachtet. alle dj´s die was von sich halten gehen nach amerika um dort auf diesen riesenfestivals zu spielen...

vor 5 jahren war doch ibiza das mekka der house-branche, heute ist es miami...

das ist so typisch amerikanisch. alles wird aufgeblasen bis es einfach gar ncihts mehr zu holen gibt.

und da in amerika alles auch noch so schnell geht und der skrillex über deadmau5 äußerst geschickt der öffentlichkeit vorgesetzt wurde, fahren deshalb auch in amerika jetzt alle darauf ab.

gebt dem affen zucker
 
Das wird sich aber definitiv Ende 2012 geändert haben, ich bin mir sicher das 2012 Dub Step hart in die deutsche Komerzlandschaft einschlagen wird.

Das seh ich genauso..man merkt jetzt schon ganz deutlich den Dubstep einfluss in den Komerziellen Produktionen...
 
@Marvis:

Genau das habe ich auch (in den 90ths) bei 2Step/UK Garage erlebt.
Aber komischerweise tanzen die Leute in Komerzläden zu Dub Step ohne Probleme.
 
Ehrlich gesagt kannte ich Skrillex nur vom Namen her. ****** Fragmentierung des Marktes... :d


Aber ehrlich, wenn ich mir das so anhöre. Ist doch völlig klar, dass der rauskommt. Die Platten völlig auswechselbaren Stimmen wie bei absolut durchschnittlicher Popmusik und dann zwischendurch immer mal ein Quitsch-Geräusch, dass grad auf Handylautsprechern deutlich rüberkommt und dem Hörer vermitteln soll, dass das jetzt ein Stil namens Dubstep sein soll. Wobei es wie immer bei Pop weit vorbei an dem ist, was man wirklich als Dubstep bezeichnen kann.


Klar, der MUSS Erfolg haben mit dieser Mucke.
 
Ja nu wenn ich auf ne House Party gehen will ich House hören.

Aber auch in den kommerziellen Clubs konntest du in den späten 90ths mit UK Garage / 2 Step nix reißen. Und das ist mit Dub Step jetzt anders.
 
Ich bin auch der Meinung, dass es heutzutage massenweise gute Musik gibt. Man muss halt mal über den Tellerrand schauen und sich das gute herauspicken. Natürlich braucht man dazu Geduld und Zeit, aber welches Hobby braucht dies nicht?

Wer mit dem "Kommerzkram" zufrieden ist, bitte. Ich jedenfalls nicht :)

Gruß

Edit@bossa nolyx: Super Beiträge! Schade, dass es hier keine "Danke Funktion" gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja nu wenn ich auf ne House Party gehen will ich House hören.

Aber auch in den kommerziellen Clubs konntest du in den späten 90ths mit UK Garage / 2 Step nix reißen. Und das ist mit Dub Step jetzt anders.

Ich bezog mich eher, darauf das die verpönten Kommerz- und Dissenkonsumenten sich anscheinend leichter auf "Neues" einstellen können, als die auf ihre alten Schienen fixierten Techno- und Housejünger*.

*Trifft auf andere Musikbereiche auch zu.
 
2009 komplett aus den Charts raus kaum noch in Clubs präsent. Dann 2011 Basslovers United landen mit ihren Hit "Forever is Over" auf Platz 1 in der Viva Club Rotation. Folgende Wochen wieder bzw bleiben in der Top Ten. 2012 Basslovers United sind mit ihrer neuen Single "Basket Case sowie Forever is Over" bei dem Voting für The Dome dabei. Dazu kommen noch die ItaloBrothers mit ihrer Single Boom.

Also Handsup wird momentan wieder präsent wie es früher schonmal war (so heißt es jedenfalls :D Da habe ich noch ganz andere Musik gehört)

ja nee is klar :rolleyes:
eine schwalbe macht noch keinen sommer.
 
Also ich finde ja der Bereich der elektronischen Music hat sich sehr stark verändert, es gibt kaum noch Techno wie er mal in den 90ern war, die harten Sachen sterben aus. Jeder schreibt Techno- Party und dann muss man sich minimal anhören :(, was ja nicht wirklich Techno ist meines Erachtes nach.

Das übliche was in den Charts ist, ändert sich eigentlich nur geringfügig, hört sich immer gleich an.

Wenn man sich abheben will von den anderen, muss man einfach nach Music suchen, die nicht in den Charts ist, aber dennoch gut ist. Ich bevorzuge Promo- copy´s da ist man immer aktuell und hat schonmal das neuste, was auch nicht unbedingt schlecht ist.

Ein großer Teil von den Promo- Copy´s steigt auch nicht in den Charts ein, somit hebt man sich schonmal vom rest ab.
 

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