[Film] "Film Noir"

twin2k

d'n'b infected
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Berlin
Ich war seit einem halben Jahr auf der Suche nach einem Film der "Film Noir" heißt. Endlich habe ich ihn gefunden und kann ihm wärmstens jedem Film-Fan und Film-Noir-Fan ans Herz legen.
Es ist ein Anime im Noir-Style, die Story ist Genre typisch:

Story:

Ein Typ wacht neben einer Leiche auf. Er hat eine Schusswaffe in der Hand und kann sich an nichts erinnern. Er weiß nicht was er dort macht, wer der Tote ist, ja geschweige denn wer er selber ist.
Er begibt sich auf Spurensuche um Informationen über sich und den Toten zu machen, den er beim Verlassen des Tatorts in den Kofferraum seines Wagens gepackt hat. Auf seiner Odyssee muss er sich nicht nur vor Polizisten, sondern auch vor mysteriösen Attentätern in Acht nehmen. Wie es scheint, könnte er auf den Namen David hören. Und dieser David soll ein ziemlich übler Bursche sein. [...]

Der Titel dieses animierten Thrillers ist Programm, wenn ein im Ich-Ton erzählender Detektiv mit verlorenem Gedächtnis in eigener Sache ermittelt und dabei mal mehr, mal weniger hilfreiche alte Bekannte und fatale Fräuleins trifft. Im Stile von "Sin City" ist dies eine ziemlich actiongeladene Angelegenheit und größtenteils stilecht in schwarzweißen Bildern gehalten, lediglich Blut, Lippen o.ä. kommen in sattem Rot daher. Gewöhnungsbedürftig wirken zuweilen die Game-typischen Bewegungen der Protagonisten. Erfolgreich getestet auf dem Fantasy Filmfest.

Kritiken:

VARIETY
Film Noir
13/08/2007

"Film Noir" is a stylish, sexually explicit animation that plays like "The Big Sleep" meets "Fritz the Cat."

Self-discovery is a dangerous business in "Film Noir," a stylish, sexually explicit adult animation that plays like "The Big Sleep" meets "Fritz the Cat." Using 3-D animation techniques, the toon cleverly captures the conventions of the eponymous genre and transfers them to graphic form with panache. Witty Los Angeles-set tale of a beleaguered gumshoe, seductive femme fatales, a ruthless millionaire and shady plastic surgeon should put debuting writer-helmer D. Jud Jones and co-director-chief animator Risto Topaloski on everyone's wanted list. Potential cult item could play arthouses and college campuses worldwide, with a killer afterlife on the tube and DVD.

From its opening frames, the pic updates the archetypal aspects of B&W film noir to the present day, with color highlights for things like ruby red lips and fingernails, yellow crime tape and orange prison jumpsuits. Extreme high and low angles abound, amid all the moody chiaroscuro. A melancholy sax ruminates on the soundtrack while the convoluted plot unfolds via v.o. narration by an antihero with nothing left to lose.

Film starts with the initially unnamed, cynical protag (voiced by Mark Keller, who also provides the jazzy score) recovering consciousness under the Hollywood sign and finding a dead cop lying nearby. The only clues to the lead character's identity are a cell phone and some keys. When sirens start to howl, he makes a run for it.

Protag's search for himself encompasses numerous sexual encounters with lusty, duplicitous babes, beginning with a next-door neighbor who sells him out to hired assassins after some steamy lovemaking in the shower. Bedroom action and adult dialogue should earn pic an R rating.

Contempo setting lets the helmers have fun with modern technology, including speed dial, the Internet, and top-of-the-line weaponry. Pop art (particularly the work of Roy Lichtenstein), graphic novels and Japanime are all clear influences. In addition to 3-D animation, the pic also incorporates photos of modern-day L.A. processed with filters and photoshopped, HD-shot backgrounds.

L.A.-based Jones -- a pseudonym for Serbian expat Srdjan Penezic, who's spent 20 years Stateside helming commercials and corporate videos -- and S.F.-based producer Miodrag Certic contracted with Risto Topaloski's Belgrade animation studio Dosije-Awe. Though produced via U.S.-based Easy E Films, the pic is the first feature toon to use animation facilities anywhere in former Yugoslavia.

Production team of 10 young tooners completed the project is only 18 months. Skywalker Sound provided the rich and detailed sound mix. Per Jones, the mix cost as much as the rest of the project, but it's money well spent.

Many of the pic's voice cast essay multiple characters, with vet Roger Jackson taking on a record 12, notably a gruff black police detective and an idiosyncratic doctor.

Read the full article at: variety.com
Quelle:wildbunch.biz [04.05.2008 / 10:40 PM]

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Der Film ist wirklich gut, auch wenn der Stil schon stark (und eher schwach umgesetzt) von Renaissance abgekupfert ist.
 
Renaissance habe ich nicht gesehen.

Wer Film Noir kaufen möchte, für den gibt es den Film als 2'er DVD-Box-Special Edition z.B. für 18,- € bei amazon.de!
 
Zum Film habe ich noch folgendes bei Spiegel-Online gefunden:

DVD-PREMIERE "FILM NOIR"
Blutbad mit Sex-Appeal

Von Daniel Sander

Wer will schon subtile Erotik, wenn er halbnackte Stripperinnen im Blutrausch haben kann? Eben. Mit viel Sex, noch mehr Gewalt und einer gesunden Portion Ironie verbeugt sich der computeranimierte "Film Noir" vor Hollywoods schwarzer Serie.

Er weiß nicht mehr, wie er heißt, wo er herkommt, was er dort wollte, oben auf den Hügeln von Los Angeles, direkt am Hollywoodzeichen. Er war bewusstlos, und jetzt liegt vor ihm ein toter Polizist mit einem Einschussloch in der Stirn, daneben ein Revolver, der in das Halfter unseres Helden passt. Keine Erinnerungen, nur eine Gewissheit: Er selbst ist der Böse in dieser Geschichte. Er setzt sich in das Auto des Cops und flieht, um irgendeine Spur zu sich selbst zu suchen, in der Angst, ein Monster zu finden.

Ein Filmanfang wie aus dem finstersten Hollywood der vierziger Jahre, als heimtückisch, aber elegant gemordet wurde auf der Leinwand, als die Männer schweigsame Einzelkämpfer zwischen Gut und Böse waren und die Frauen so verführerisch wie gefährlich. Ein klassischer Film Noir eben ist diese DVD-Premiere, die sich der Einfachheit halber "Film Noir" nennt, wie praktisch.

Ganz so klassisch geht es dann doch nicht immer zu in dieser Detektivgeschichte, trotz der ständigen Saxofonuntermalung in Moll und dem düsteren, tief-stimmigen Voice-Over des Protagonisten. Denn alles spielt im Hier und Heute und auch noch in Zeichentrick, in schwarz-weiß zwar, aber samt Handy und Internet und einem Waffenarsenal, von dem Humphrey Bogart in "Tote schlafen fest" nicht mal hätte träumen können.

Kleine Farbtupfer wie eine tiefrot blutende Wunde oder ein gelb leuchtendes Neonzeichen akzentuieren das weitgehend computeranimierte Geschehen, was seit "Sin City" von Robert Rodriguez zwar nicht neu, aber immer noch sehr schön anzusehen ist.

Allzu viel Respekt und Ehrfurcht vor den großen Vorbildern der schwarzen Serie muss man nicht erwarten, denn die Handlung von "Film Noir" nimmt so viele überdrehte Wendungen, bis irgendwann nur noch die (äußerst unterhaltsame) Karikatur eines Plots übrig ist.

Gestorben wird möglichst blutig und brutal, und statt kühler, subtiler Erotik hagelt es wilde Sexszenen mit nahezu jedem weiblichen Charakter, in einem Fall gar mit tödlichem Ausgang, was dem Helden einen angriffslustigen Mob halbnackter Stripperinnen auf den Hals hetzt. Dieser Film weiß, wann er sich ernst nehmen muss und wann er sich ein bisschen Spaß gönnen kann.

Ursprünglich wollten die Filmemacher den Film in der klassischen 2-D-Animation handzeichnen lassen, bevor sie sich für die schnellere und billigere 3-D-Animation aus dem Computer entschieden haben. In den Extras der DVD-Special-Edition findet man noch die ersten 15 Minuten des Films in der geplanten Fassung, was ahnen lässt, wie spektakulär der Film hätte aussehen können.

Schönster Bonus ist jedoch das ausführliche Interview mit dem mysteriösen Regisseurs D. Jud Jones, der laut "Variety" eigentlich Srdjan Penezic heißt und vor etwa 20 Jahren aus Serbien nach Los Angeles kam und bislang vor allem Werbespots und Firmenvideos gedreht hat.

Unprätentiös und mit reichlich trockenem Witz erzählt er (wenn er es denn wirklich ist) von der kruden Entstehungsgeschichte des Films, die ihren Anfang darin genommen habe, dass er für die erste Drehbuchfassung keine realen Schauspieler finden konnte, weil diese da noch ständig nackt hätten auftreten müssen, und er sich dann eben für Zeichentrick entschieden habe. Die Story sei ohnehin sehr schnell entstanden, denn er schreibe ja ständig irgendwelche Drehbücher, das sei für ihn wie Stricken. So beruhigend.

Quelle: Spiegel Online -> Kultur
Link: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,564838,00.html
 

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