Frust-Threat

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KaiZes

Power-User
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31 Mai 2003
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Freiburg
Hallo Leute.
Ich hab ne verdammte Schaffenskriese und komm nicht weiter... alles ****t mich an, alles hört sich sch...limm an und die Leute feiern auch irgendwie nicht mehr so wie früher.

Wie gehts euch? Ich wollte einfach mal nen Frust-threat aufmachen, wo jeder sich einfach mal aus****en kann. Ich hoffe ihr steigt da drauf ein *gg*

Meine "Geschichte"

Sorry ich werde etwas durcheinander reden. Ich habe so viel Grundfrust in mir, sodass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll *gg*

Ca 2002 hab ich meine TTs gehabt und hab fleißig geübt. Zwischendurch bin ich euch mit sinnlosen Fragen auf den Sack gegangen, was mir aber immerwieder Freude bereitet hat. Man glaubts kaum, ich hab sie ERNST gemeint *lacht*

Ende 2005 kam dann der Durchbruch. Ein Freund, der damals die PArtys für Freiburg-eins ("Einserportale" von Placetobe) organisiert hat, hat mir die Möglichkeit gegeben, die Afterhour in einem neu aufgemachten Club zu spielen. Ich war aufgeregt wie ein Kleines Kind an Weihnachten, dass in der Kirche sitzt und endlich Heim zu den geschenken will.
Bin hin und alles war so neu und so spannend. Nach den ersten scheiben (damals schwer Moonbootica-electrohouse gelastet) waren die LEute nicht mehr zu halten. Alle sind ausgerastet, die Mädels haben sich ausgezogen (kein Scherz) und ich hab teilweise vor lauter Geschreie und Gepfeife meinen Kopfhörer nicht mehr hören können.
Das war ein großartiges Gefühl.... ihr kennt das sicherlich *gg*

Der Chef war sofort begeistert und ab da, hab ich fast wöchentlich in diesem Club aufgelegt. Dem Laden geht es inzwischen nicht wirklich gut und die LEute werden auch immer weniger. Der Chef hat keine Ahnung und denkt, dass es an den Djs läge. (von vielen Anderen hört man gar nichts mehr)

Ich, als Newcomer, wurde gnädigerweise auf die Afterhours verlegt und inzwischen bin ich jeden Samstag ab 6Uhr am ich nenns inzwischen "arbeiten". Ich will nicht mehr. Es macht keinen Spaß mehr. Es ist, als hätte ich den gewissen Zauber verlohren.

Seit diesem echt geilen Tag, Ende 2005, ist nun ein Jahr vergangen und ich fange an meine Musik zu hassen. Die Tanzflächen werden immer leerer und die Leute feiern auch nicht mehr so richtig.... ist nur mein Gefühl. Meine Tracks sind entweder langweilig oder so verdammt komerzig, dass ich am liebsten auf die Tanzfläche ****en wollte. Inzwischen weiß ich welche PLatte die LEute zum feiern bringt, inzwischen weiß ich was die Leute hören und was sie nicht hören wollen... es ist verdammt einfach geworden und das ****t mich auch an.
Früher bin ich hinter dem DJ-pult oft mehr herumgehüpft als die Leute auf der TAntfläche. ICh habe mich selber gefeiert und das hat sich auf die LEute übertragen.

Die wenigen Leute sind übrigens auf den Club zurückzuführen. Er ist nicht mehr wirklich beliebt und galt als einer DER Drogenschuppen Freiburgs, was inzwischen nicht mehr so schlimm ist, mich aber immernoch nervt, da ich wenn überhaupt mal ein Tütchen anrühre.

Ich fange an diese ganzen Druffies zu hassen, die kieferziehend vor mir stehen und mir mit Musikwünschen oder Loben saumäßig auf den Sack zu gehen.
Ich habe erlebt wie mir eine "Frau" ihren versifften Tanga aufs Pult geworfen hat. Ich war 50 cm weg und hab ihn trotzdem gerochen!
Einmal hat mich Eine eine ganze STunde lang mit ihren tellergroßen Pupillen einfach nur angestarrt.
Von den ganzen Tape-anfragen, welchen ich nicht nachgehen kann/will mal ganz zu schweigen. Ich hasse Tapes, da ich auch die *******e finde :D
Mein Problem ist die Musikwahl.

Ich habe von Minimal-techno, bis Vocal-House alles in meinem Koffer - aber inzwischen weiß ich einfach nicht mehr was ich spielen soll... mein Selbstbewusstsein ist komplett im Keller und ich fang an mir Fragen zu stellen wie "Liegt das vieleicht an der Anordnung wie meine Platten im Koffer sind?" (vorne Electro-Vocal-House hinten eher Minimal-techno-House)

Ich bin total am schwimmen... ich hab die megaschaffenskriese... ich hoffe nur, das sich alles bald von alleine auflößt und ich wieder Spaß am Auflegen bekomme.

Auf der anderen Seite bin ich wohl der Liebling eines alteingessenen Local-heros der mir neben 2 anderen Djs für DEN DJ-nachwuchs Freiburgs hält. Er hat mich vor kurzem wiedermal gehört und war hellauf begeistert, was ich aber nicht verstehen kann.

Ich find mich *******e! Vieleicht bin ich sehr perfektionistisch, aber das ist doch eigentlich ne gute Sache. Schlecht nur, wenn du das Gefühl hast, nicht weiter zu kommen.

Danke dass ihr es bis hier hin geschafft habt zu lesen. Könnte noch ewig weiterschreiben, aber ich glaube, dass ich jetzt schon zu viel geschrieben hab :D

Habt ihr vieleicht ein paar aufbauende Worte für mich oder einfach mal ein paar gute Denkanstöße, die alles in ein helleres, schöneres Licht rücken? Kennt ihr das ein bisschen, wovon ich geschrieben hab? Wie geht ihr damit um?
 
Nabend!

Scheint ja relativ mies zu sein deine derzeite Lage...mir persönlich ging es zum Glück noch nicht so.

Vielleicht solltest du mal deine Zeit in der du Auflegst (6 Uhr morgens) ein bisschen überdenken? Wenn man dich für DEN Nachwuchs DJ in Freiburg hält, warum musst du dann so spät bzw. früh auflegen... ich weiss nicht so recht...

Der nächste Gedanke der mir so beim lesen kam, war: Warum legst du denn nicht einfach mal wo anders auf? Muss ja nix grosses sein, ein kleiner Club oder ne grössere Bar? Einfach irgendwo, wo du direkt merkst: "Die Leute kenn ich nicht, die gehen ja ganz anders ab!"

Das waren nurmal so meine Gedanken dazu.

Gruss Martin
 
hört sich so an, ob alles was dir auf de sack geht mit dem laden zusammenhängt.
hör da auf und mach wieder für dich musik.
ich hab grad mal 3 bis 4 auftritte im jahr. da die (fast) alle von/mit guten freunden organisiert werden, sind ausnahmslos korrekte leute da. ich weiss nicht, wie es ist in grossen clubs aufzulegen aber ich weiss, dass mir die 4 partys mehr als genug geben, ich an jede gerne zurückdenke und immer noch grossen spass an meinem hobby habe.
 
So, Dr. Kallwas ist am start...


Tja du musst die Routine verlassen und zum Hobby zurückkehren.
Ich glaub das Phänomen nennt man "Resident"

Vorallem weniger auflegen!
Auflegen, wenn du eine richtige Geilheit darauf hast.
Oft helfen auch neue Platten, vielleicht auch mal eine neue Musikrichtung?
Vielleicht mal für kurze Zeit die Elektronische Musik verlassen?

Vorallem durchbrich den "viscous circle"...
 
Habt ihr vieleicht ein paar aufbauende Worte für mich


alles%20wird%20gut.jpg
 
Das scheint für mich ziemlich offensichtlich zu sein:

Egal in welchen Lebenssituationen, sobald etwas zur Routine wird, geht auch langsam der Enthusiasmus und das Engagement dahinter verloren. Genau das scheint mit deiner DJ-"Arbeit" geschehen zu sein.

Wie es bereits erwähnt wurde, versuch irgendwie aus dieser Routine auszubrechen. Dass es auf Dauer keinen Spass macht immer um 06.00 Uhr morgens zu spielen, kann ich mir gut vorstellen. Versuch mal die Zeit zu ändern. Oder noch besser, versuchs mal in nem anderen Club. Vielleicht sogar in einer anderen Stadt. So wie du dich und dein Können beschreibst, sollte dies ja kaum ein Problem sein.

Aber wichtig: Gib nicht auf!
 
Ich kenne deine Probleme teilweise und kann den Frust, der dadurch besteht, bestätigen. Ich hab zwar bisher nur wenige Gigs gehabt, habe allerdings auch das verdammte Problem, dass mir meine Musik nicht gefällt. Ich nehme ein Set auf und selbst wenn keine technischen Patzer drin sind, gefällt es mir nicht.. dann denke ich immer: wie bekommen andere ihre Sets so rund? Warum finde ich Track XY geil aber in meinem Set nicht? Weiss jetzt nicht genau wie ich das ausdrücken soll, aber ich denke, dass manche es verstehen werden. Da höre ich irgendwo ein Set und denke nur "GEIL", obwohl da auch mal hier und da ein Übergang is, der sich nachm Ausfaden etwas abgehackt anhörte oder so, da find ich es okay. Hör ich es dann bei mir, würd ich am liebsten wieder alles hinschmeissen bzw das Set löschen.

Mir hilft es dann meißt, mir wieder vor Augen zu führen, warum ich angefangen habe, aufzulegen. Höre ein paar geile Sets meiner lieblings Deejays, kaufe evtl nen paar neue Platten und experimentier wieder rum.

Irgendwann wird sich jeder DJ akzeptieren, wie er ist.

In Deinem Falle würde ich, wie schon angeraten, den Club wechseln, etwas Pause machen oder zumindest die Zeiten ändern. Dauerhaft um 6 Uhr morgends beginnen zehrt schon an den Nerven. Und Leute die nicht "drauf" sind und schon seit 7 Stunden am abgehen sind, sind dann halt zwangläufig auch nichtmehr immer soo fit, um nochmal voll abzurasten.

Grüße aus dem Süden :)
 
Tja du musst die Routine verlassen und zum Hobby zurückkehren.
Ich glaub das Phänomen nennt man "Resident"

Seh ich genauso.
Resident zu sein kann viel Spaß machen, wenn man etwas aufbauen kann und in sich sehr gefestigt ist, falls mal eine Talfahrt angesagt ist.

Witzgerweise waren es genau die abge****ten Leute auf Afterhours, die mir die negativen Seiten des Partylebens gezeigt haben.
Die, die einfach noch nicht nach Hause gehen können oder wollen, weil sie a) noch hummeln im Arsch haben von Droge XYZ und einfach nicht runterkommen oder b) die Angst vor der Leere haben, weil keiner zu Hause ist.

Da kommt man dann als DJ, der nicht auf Droge ist und quasi morgens um 5 / 6 Uhr zu Arbeit geht (das ist ein Resident Job oft mal) gar nicht gut drauf.
Der Vibe geht flötten und unterschwellig macht sich dies in der Trackauswahl und der entsprechenden Stimmung bemerkbar.

Daher: Take a break
Wenn du den Job nicht wegen der Knete sondern wegen der Liebe zu Musik machst, dann wechsel so schnell wie möglich die Location.

Wie Razor schon sagte, seltener aber dann mit Freude auflegen bringt es halt eher als wie ein Fabrikarbeiter zur Stechuhr zu laufen.

Laß dich nicht runterkriegen, sowas hat man schonmal, ein Abschied muß ja kein Ende für immer sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey
Erstmal wollte ich loswerden, dass ich den Thread und auch die Antworten echt gut finde!
Das Problem mit dem Resident seien kenne ich auch! Habe zwar bis jetzt nur selten die Afterhourschicht erwischt aber naja...wie dem auch sei bei mir half ebenfalls wie es Dir schon alle vorschlagen erstmal eine Pause!

Dann nach einiger Zeit habe ich angefangen mich auch in andere Musikrichtungen zu orientieren! Lege, HipHop, R&B, Reggae, Dancehall und jegliche Art von Rock auf!
Sprich ich habe dann halt mal ein halbes Jahr nur Dubplates und Rootsreggae mit etwas Dancehall aufgelegt, nicht mehr wie früher fast nur HipHop & R&B! Das ganze natürlich in einer anderen Location! Wieder ein Jahr später dann mal eine Zeit lang nur Rock in KOmbination mit NewAgeMetal & HipHop/Crossover!

Zwischen den jeweiligen Phasen habe ich zudem mir immer wieder bei anderen Djs Inspiration geholt auch mal ganz neue Musikrichtungen zu Hause anzutesten z.B. etwas D&B, wobei ich jedoch nicht geblieben bin!
Ausserdem habe ich vermehrt angefangen selber Baats und Remixes im Homerecordingstil zu produzieren! Wenn man dann die eigenen Sachen in ein Set einfliessen lässt und die Leute darrauf abgehen!
Wow, schon ist der Flash und das Gefühl als Dj König der Welt zu sein wieder da!
MfG
Strategy
 
hab jetzt nicht alle antworten gelesen (ich faules stück) - allerdings möcht ich dennoch meinen senf dazu abgeben :p

du solltest einfach mal den alltagstrott in sachen djing durchbrechen. du meintest du stehst da fast jede(s) Woche(nende) drin. versuch nen location wechsel zu vollziehen. allerdings würde ich den resident job nicht aufgeben, sondern die inspiration die man durch "ungewöhliche" gigs bekommt aufsaugen und übertragen. mir selbst gings auch so - meine regelmässigen gigs ****en mich so dermassen an, die leute, die location das alles - *wuuuuuah* wenn ich jedoch auf ner anderen party aufleg blüh ich auf. ich liebe solche gigs und würd dort sogar um sonst auflegen (ne, is übertrieben, aber ich liebe es einfach) - sowas baut auf und man geht wieder mit mehr spaß an seinen "alltags-dj-job"

gruß
 
es wurde fast alles relevante gesagt... aber ich wiederhole es trotzdem nochmal und steuere was dazu.

resident in nur einem club zu sein macht nach einer zeit kaum spaß - und resident auf afterhours sein macht gar keinen spaß, denn druffis machen keinen spaß. ein- zwei mal ja, das stimmt, und wenn man mit den fertigen leuten vorher durchgefeiert hat und selber ein bißchen breit ist, ist es was anderes - aber auch das ist in meinen augen nicht das wahre. druffis gehen eben anders ab als "wache" clubber, und da ist nicht viel mit interaktion. ein dj braucht das aber. es ist futter für die kreative seele.

alles schon gehabt - bis auf das "tief", von dem Du sprichst. wenn ich auch nur ansatzweise so ein gefühl hatte, was auch nur einmal vorkam, habe ich kurzerhand gesagt "letztes mal heute", und war erstmal weg.

ich habe danach knapp einen monat lang finanziell deutlich kürzer getreten und mir dafür erstmal 200 neue tracks gekauft. dann bin ich rumgefahren und hab' in locations gedreht, wo ich - vom aufwand abgesehen, ich lege ja grundsätzlich NUR mit meinem setup auf - eigentlich gerade mal auf null wieder rauskam, wenn ich nicht sogar draufgezahlt habe. dafür war ich immer angenehm breit. und ich habe für sehr verschiedene menschen gespielt, denen unterschiedliche dinge gefielen - die einen gingen nur auf die tracks ab, die anderen auf komplexe effektgeschichten. aber es kam verdammt viel positiver feedback - dabei hatte ich nur das neue material benutzt, von dem ich ca. 4 takte pro track kannte und daher improvisieren musste. es hat wunderbar geklappt.

nicht, dass ich ein schwaches ego hätte - aber sowas pusht es doch noch ein ganzes stück hoch. hauptsache, man lässt es nicht zu, dass auflegen zur langweiligen routine wird - dann geht das alles irgendwann wieder.

was ich nunmehr seit 2-3 jahren mache, ist, an gig-tagen noch schnell komplett neue tracks zu kaufen - und zwar nur solche, wo ich nach spätestens 4 takten spüre, ob's mich rockt oder nicht. die lege ich dann auch so gut wie alle auf - und ich gehe dann selber ab wie sau, weil ich die eigentlich vorher nicht von vorne bis hinten gehört habe. wie Du selbst sagtest, das überträgt sich aufs publikum, vor allem wenn es "ehrliches" abgehen ist und kein dummes rumposen.
 
Es wurde eigentlich schon alles gesagt. Brich aus der Routine aus, mach mal was ganz anderes. Wenn du sonst immer House auflegst, kauf dir mal ein paar Schranzplatten oder sowas. :D Leg woanders auf, versuch dich in Turntablism, mach worauf immer du Bock hast. Du wirst sehen, es geht wieder aufwärts. ;)
 
Eins sei noch gesagt, Perfektionismus ist keines wegs gut. Perfektionismus ist der direkte Weg in die Depression, denn mangelndes Akzeptansdenken trägt nicht dazubei das man sich selber besser fühlt...
 
Eins sei noch gesagt, Perfektionismus ist keines wegs gut. Perfektionismus ist der direkte Weg in die Depression, denn mangelndes Akzeptansdenken trägt nicht dazubei das man sich selber besser fühlt...
prinzipiell richtig - trotzdem kann ich Dir nicht zustimmen.

perfektionismus ist wie egoismus: in gesundem maße gut. je höher man sich selbst die meßlatte setzt, desto höher wird der drang, besser zu werden - nur darf man das nicht übertreiben! auch wenn es gerade die unerreichbaren ziele sind, die es sich anzustreben lohnt, darf man den spaß dabei nicht vergessen. kranker perfektionismus ist in der tat blöd. es reicht, ambitioniert zu sein.

nicht, dass ich ein schwaches ego hätte
LOL... dat würd dir hier auch keiner abnehmen :p ;)
hehe :D
 
@ threadersteller:

hol dir doch einfach ab und zu mal nen befreundeten dj dazu und macht ne pingpong-session :)

das ist doch auch mal ne abwechslung :)
 
@ threadersteller:

hol dir doch einfach ab und zu mal nen befreundeten dj dazu und macht ne pingpong-session :)

das ist doch auch mal ne abwechslung :)

In diese Rchtung denke ich auch.

Neben dem bisher alles genannten, sollte man in solchen Phasen versuchen möglichst viele Freunde/Bekannte da mit einzubinden.

Denn wie heißt es immer so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Wenn versuche dich selbst zu motivieren komplett fehlschlagen, dann sch**ß auf den Job und lass es sein.
Obwohl ich bei deinem Posting stellenweise schmunzeln musste, las' ich erschreckend viel Frust in deinen Zeilen.

Sei dir aber dessen Bewusst, dass die Möglichkeit deinen Resident-Job in nächster Zeit an den Nadel zu hängen, derzeit am sinnvollsten erscheint.
 
Mein bescheidener Tip:

FUNK!!!

oder SoulFunk, Housiger Funk, Souliges House, Funky Shit, Funky Breakbeats, Funkiger Hip Hop, Jazziger Electro Funk... egal

Ich kenn dieses Electro/Minimal/House Problem... Wenn ich das zulange auflege/höre, gehts mir aufn Wecker, wenn ich aber frisch in Club komme dann haut mich das Anfangs noch total vom Hocker.

Aber wie gesagt, versuchs mal mit son bissl fröhlicherer Musik. Ich finde dieses funkige überträgt auch so ein bisschen Lebenskultur. Cool, fröhlich, sexy, kriminell...

So, und nu bin ich mal wieder ruhig ;)
 
neben dem ganzen genannten sachen würde ich evtl. noch einen aspekt anbringen, über den du nichts geschrieben hast: inwiefern gehst du allgemein mal weg?
ich meine keine ahnung, was du sonst noch machtst, aber wenn man jedes wochenende im gleichen club und dann noch zu solchen uhrzeiten hängt, liegt die vermutung nahe, dass man sonst eher wenig am wochenende unternimmt.

gerade mal raus aus dem "alltäglichen" trott und locations, mal nicht nur zum auflegen, sondern einfach nur zum feiern und wegggehen mal andere locations und parties aufsuchen. so kann man eben auch mal anderen zuhören, und sich so neue inspirationen holen. ob´s in deiner bevorzugten musikrichtung ist oder in anderen, egal beides kann möglicherweise helfen.

es ist nunmal leider bei vielen djs so, dass sie auf einen kürzeren zeitraum gesehen, in ihrem set eher wenig veränderungen drin haben - insbesondere bei residents.
geh mal 6-8 wochen hintereinander in den gleichen, wenn jeweils der gleiche dj auflegt. irgendwann kannst du einen großteil der titel, die wohl als nächstes kommen, vorhersagen (inkl. des "übergangs"). je "komerziger" der laden, desto stärker dieser effekt.
man weiß, auf was die leute aktuell so abgehen, der veranstalter will ´ne gute party mit entsprechend umsatz, also spult man das "routine-programm" ab, das schon letzte woche erfolg hatte. änderungen, sprich neue titel fließen nur gegentlich ins "programm" ein, um "ausgelutschte" titel nach und nach zu ersetzen.
wenn ich ehrlich zu mir bin, dann hab´ das bei mir schon selbst erlebt. dein bericht zu anfang lässt ähnliche aspekte durchblicken. und jeder dj hier, der halbwegs regelmäßig in kürzeren abständen und in immer wieder den gleichen locations auflegt, wird das ansatzweise bestätigen können.

daher also nach links und rechts über den tellerrand schauen, mal andere clubs besuchen, anderen djs zuhören, bzw. selbst nach veränderungen und neuen herausforderungen suchen. eine anderer club, eine andere veranstaltung, ist immer gleichbedeutend mit einem anderem publikum und anderen erwartungen, die einen neu herausfordern und für abwechslung sorgen.

also ich mache zwischendurch immer wieder mal gerne "jobs", die eben von meinem "standart" abweichen, auch wenn ich mancher dieser jobs eben eignetlich garnicht so gerne mache. gelingt die sache, freue ich mich umso mehr, und es gibt mir neue bestätigung und neuen auftrieb. klar flopt auch mal was von dem zwischendurch. aber ich habe auch schon genügend flops erlebt, dass ich mir sowas eher wenig zu herzen nehme, bzw. so oft kommt ein flop auch glücklicherweise nicht mehr vor. und selbst daraus kann eben noch was lehrreiches ziehen indem man eben im nachhinein weiß, was man eben bleiben lassen sollte.

also kopf nicht hängen lassen, nach veränderungen suchen, und alles wird gut.
 
@KiZes

Interessanterweise weiß ich in diesem Fall hier ja genau, von welchem Laden hier die Rede ist und ich habe auch schon so einiges in Bezug darauf selbst mitbekommen. :D

Der Chefe ( ;) ) ist wohl ein Fall für sich (muss allerdings dazu sagen, dass ich ihn selbst nur mal flüchtig kennengelernt habe und das meiste über Ecken bzw. aus regionalen Medien weiß), aber wenn man sich nur mal anschaut, was da allein programm- und musiktechnisch so alles gemacht, wieder verworfen, umgeändert, usw. wurde seit der Wiedereröffnung unter seiner Führung vor noch nicht allzu langer Zeit, braucht man sich nicht wundern, dass der Laden nicht läuft.
Wer von den potentiellen Gästen hat noch den Durchblick, wenn man, wie zeitweise versucht, jeden Donnerstag im Monat ein total anderes - kontrastiertes - Programm laufen lässt. Dazu kommen bzw. kamen Sachen wie miese Werbung (u.a. absolut unleserliche Monats-Flyer), vergessene oder doppelte DJ-Buchungen, (schlecht) kopierte Versuche von Konkurrenzveranstaltungen zu langjährig etablierten Veranstaltungsreihen, dazwischen wieder Kommerz-Billigsaufen und nunmehr anscheinend immer mehr Orientierung hin zu Veranstaltungen mit Hiphop-Gangstern, teils noch mit kuttentragenden Membern regionaler Motorradclub-Chapter von hier nicht näher erwähnten, (zu Recht) berüchtigten Dachorganisationen im Schlepptau.

Und das Ganze wird als "House-Club" bezeichnet, dabei gab es fast keine Veranstaltung, die ich als bekennender (eher klassich orientierter) House-Fan als 'House' bezeichnen würde, sondern denselben Electro/Techhouse/Minimal-Verschnitt, dem man sich inzwischen fast nirgends mehr in Freiburg entziehen kann, wenn man nicht auf spezielle Events bzw. zu Veranstaltungen mit entsprechenden Headlinern geht oder in einen hier allseits bekannten, ziemlich kommerz-housig orientierten Club geht.
Somit dürfte anfangs gemeinter Club nach meiner persönlichen Einschätzung hauptsächlich von den Afterhours sonntagmorgens leben.

Die speziellen "Afterhour-Probleme" (Druffies, etc.) wurden ja schon erwähnt. Dass die Leute bestimmte Platten hören wollen, ebenfalls - das könnte aber auch durchaus ein Problem der etablierten DJs in Freiburg sein (aber nicht nur da... :rolleyes: ) - ich habe schon sooo oft erlebt, dass viele DJs genau die gleichen Platten spielen (sogar schon auf größeren Veranstaltungen, wenn man zwischen House- und Technofloor hin und hergewandert ist), und zwar genau das, was man überall und immer wieder bis zum Exzess hört (ich nenne das polemischerweise immer die "web-records-Verkaufscharts-Top 10").

Vielleicht liegt es ja auch mit an Bookern, Veranstaltern? Ich habe jedenfalls inzwischen den Eindruck in dieser Stadt, dass man entweder den Einheitsbrei mitmachen muss bzw. sound-technisch "voll im Trend" sein muss (zur Zeit halt Electro/Minimal - komischerweise hört man gleichzeitig von so vielen Leuten, dass sie viel lieber mal wieder mehr klassischeren House hören wollen...), um ohne Connections "rein" zu kommen oder aber, wenn man individueller sein möchte, halt selber regelmäßig was auf die Beine stellen (siehe z.B. Shaddy & Agent Schwiech).
Ich durfte vorletztes Jahr bei der "Audioculture" (Veranstaltung zur Nachwuchsföderung) spielen - die Leute, die seitdem regelmäßig wo am Start sind, sind allesamt Electro/Minimaler, die teils sowieso schon Connections hatten - und (bis auf eine einzige Ausnahme) kein einziger eher klassich orientierter House-DJ.

Da ich leider relativ wenig Zeit habe, habe ich bisher nicht viel selber auf die Beine gestellt und auch kaum Eigenpromo betrieben. Aber letztlich ist es mir trotzdem so lieber, als mich musikalisch verbiegen zu müssen. Von daher wollte ich auch gar nicht unbedingt Resident sein. Je öfter man vor dem gleichen Publikum auflegt, umso eher ist man musikalischen Zwängen unterworfen und desto eher besteht die Gefahr, dass es zum "Job" wird.

Von daher wäre die Frage: Was ist dein bevorzugter Style und past der zu den Veranstaltungen, wo du auflegst? Bzw. was sind deine Ziele? Möglichst oft auflegen oder eher wenige Veranstaltungen, wo du dich dafür voll austoben kannst, wie du möchtest?
 
Mach eine Pause und such Dir zur Überbrückung extern etwas (wenn das Geld stimmen muss)...

Wenn ich keinen Bock mehr auf House habe, höre ich Black...wenn mich Black an****.t, höre ich Funk...und wenn mich alles an****.t, dann höre ich eine Zeit lang keine Musik und überarbeite mein Archiv, suche neue Einflüsse, schaue was andere so bringen.

Die Suche nach den Floorfillern ist meiner Meinung nach Hauptbestandteil der Arbeit die ein DJ zu tätigen hat. Dafür geht auch die meiste Zeit drauf, denn die guten Sachen findet man selten in den Charts. Wer sich auf seinen alten Sachen ausruht, den ****e.n diese irgendwann an...kenne ich selber:)
 

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