Beak schrieb:
Ich find das aber manchmal so witzig.... da gibts Remixe auf Platten, da beinhaltet das Lied vllcht. nur mal eine Stimme, die im Original vorkommt. Wozu geben die das dann als RMX aus und machen nicht einfach ihre eigenes Lied..
Ist das kostengünstiger? oder einfach Werbung für den DJ? Der muss sich doch die Rechte kaufen, dass er allein schon den Namen des Liedes benutzen darf...
Wenn ich einen Remix Auftrag bekomme, brauche ich keine Lizenzen, da vom Label oder vom Künstler selbst der Remix in Auftrag gegeben und releast wird.
Nein, es ist nicht kostengünstiger. Es ist letztendlich Werbung für den Remixer, wenn der Remix z.B. das Original übertrifft, was bei manchen Tracks manchmal vorkommt. Es geht letztendlich um Aufmerksamkeit und auch Werbung für den Remix Produzenten.
Es ist lediglich kostengünstiger für den Aufttraggeber, weil ich als Remixer pro Remix-Auftrag nur eine feste Pauschale ausbezahlt bekomme. Ausnahme sind spezielle Remix Releases, an dem die Remixer dann prozentual beteiligt werden mit einem Produzentenvertrag.
Manchmal werden nur die Vocalspuren bei Remixen verwendet (wenn das Original ein Vocaltrack war), weils oftmals eine größere Herausforderung für den Remixer ist, ein "eigenständiges" Werk daraus zu machen. Dafür sollen ja Remixe eigentlich gedacht sein. Je ähnlicher ein Remix zum Original ist, desto weniger macht es Sinn für die Existenz.
Wenn diese Remixer ein eigenständiges Werk machen würde unter anderen Tracknamen, wären die Lizenzen für das Vocal (falls man diese überhaupt bekommt) um einiges teurer und es würde sich letztendlich nicht finanziell lohnen, wenn nicht vorab sehbar ist, dass es ein Hit wird. Meist wird das dann innerhalb eines Labels gemacht, da keine Lizenzgebühren anfallen, sondern nur prozentuall verschoben werden.
In dem Falle ist man dann besser dran, sich eine geeignete Stimme selbst zu beschaffen und den Sänger/die Sängerin entweder per Pauschale oder prozentual an meiner Produktion teil haben zu lassen.
Je charakteristischer ein Remix ist und je weiter der Remix vom Original entfernt ist, desto mehr Werbung ist es natürlich für den beauftragten Remix Produzenten, seine Handschrift in dem Remix hinterlassen zu haben.
Beim Remix gehts letztendlich nur um den "Wiedererkennungseffekt", in dem eben Elemente vom Orignal enthalten sind, der das Original noch erkennen lässt (wie z.B. nur die Vocals, Bass, Instrumente, was auch immer)
Im kommerziellen Bereich ist man da weniger experimentell und da wird eher auf klassische Clubelemente gesetzt, in dem oftmals nur die Beat-Struktur ausgetauscht wird oder eine Instrumentierung dazugefügt wird.
Reich wird man von Remixen nicht, aber man bekommt Aufmerksamkeit und Beachtung, vor allem wenn diese Remixe in diversen Playlisten landen.
Oftmals bekommen dann die Remix Produzenten von anderen Labels und Künstlern Auftrags-Anfragen für weitere Remixe. So entwickelt sich dann ein Rattenschwanz, je nachdem wie gut diese Remix-Arbeit war.
Dieses "verwursteln" von bereits fertigen Tracks oder übereinanderlegen von Spuren hat absolut nichts mit Remixen zu tun (man trägt mit nichts Eigenständigem bei). Diese werden vorwiegend für Bastard-Pop und Bootlegg Geschichten gemacht (wo kein Geld dran verdient ist).
Es lohnt sich finanziell vor allem nicht, weil ich alle enthaltenen Samples letztendlich lizenzieren muss (sofern es kein Bootlegg sein soll).
Ich hab ein bekanntes Beispiel dafür:
Junkie XL hat diesen Elvis Remix vor wenigen Jahren rausgebracht. Man wusste vorab, dass es weltweit einschlagen wird, zugleich dieser Elvis Track nicht lizenziert werden musste, da Label intern.
Junkie XL hat ja lediglich die Beat-Struktur auf aktuellen Stand gebracht, der Rest war bereits schon vorhanden.
Eric Prydz - "Call On me"
In diesem Falle handelt es nicht um einen Remix, sondern um einen eigenständigen Track, der eben ein Vocal (wie von Dir oben beschrieben) von einem Original verwendet wurde.
Er hatte sich letztendlich die Stimme von Steve Winwood lizenzert (und mit einem Loop den Hit "rund" gemacht) und auch da haben sich die Lizenzkosten schon vorab gerechnet, da man wusste, dass es ein Hit wird.
Wenn etwas bereits "vorprogrammierbar" ist, ist es natürlich machbar, sofern alle Beteiligten (Auftragslabel, Lizenzverwalter) mitspielen.
Letzendlich kann man jeden DJ als Remixer anbetrachten, weil er die Orignalplatten "übereinander" in eine neue Daseins-Form bringt, aber letztendlich nicht mit eigenen musikalischen Mitteln beiträgt, seine musikalische Handschrift zu hinterlassen, da es sich hierbei um "fertiges" Material handelt.