Radio Slave @ Romy S., Stuttgart

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Freitag, 17. April 2009
Radio Slave (Rekids / Berlin)
Freundkarajan (Feinklang e.V. / Benztown Artists / Stuttgart)
Romy S., Stuttgart, Beginn: 23:00 Uhr

Einmal Romy, immer Romy. Eine für alle. Matt Edwards reiht sich als nächstes in unsere Galerie „Treue Seelen“ ein. Obwohl die noch sehr jung ist, hängen das bereits Kaliber wie Moonbootica, Guy Gerber, Shlomi Aber, Oliver Koletzki oder Pan-Pot.

Matt Edwards ist weltbekannt unter dem Namen Radio Slave und hat erst im Oktober 2008 in der Romy „gut Gas gegeben und ein feines und variables Set abgeliefert“, wie Fans auf diversen Homepages urteilten. Die Partyrampen dieser Erde hat der zugezogene Berliner, seit 1992 als DJ in London & Brighton aktiv, mit einem bunten elektronischen Mischmasch bestens im Griff, so auch bei seinem ersten Gig überhaupt in Stuttgart.

Matt Edwards alias Radio Slave ist gerade mal wieder in aller Munde. Sein Megaburner „Grindhouse“ aus dem vergangenen Jahr hallt immer noch ziemlich heftig nach und erst kürzlich hat er auf seinem Label Rekids die opulente Dreifach-Compilation „Revolution“ herausgebracht. Für 2009 sind mehrere Artistalben und ausgefallenes Rekids Merchandise in Zusammenarbeit mit japanischen Designern geplant.

Der Radiosklave wählte, zumindest noch für fünf bis sechs Jahren, einen recht ungewöhnlichen Karriereweg. Er fertigte von bekannten Pop- oder HipHop-Tracks epische House-Edits an, ohne natürlich nachzufragen, und brachte die im White Label Format an den Mann. Normalerweise versucht die Industrie, zumindest damals, solch einem bunten Treiben einen Riegel vorzuschieben. Aber irgendjemand meinte es gut mit Radio Slave und so remixte er eines Tages ganz legal und hochoffiziell Kylie Minogue, Gwen Stefani, Justice, Amerie, DJ Hell, Carl Craig oder The Talking Heads.

Der Grundstein war gelegt und Edwards gründete daraufhin sein Label Rekids und schürfte weiter an seinem unique Sound. Radio Slave steht heutzutage für ellenlange Dancefloor-Monster, „from spaced-out stoner funk to propulsive dancefloor monsters, and from intricate widescreen cinerama to blissful electronic pop”, immer garniert mit einem kleinen Schuss Disco, seiner großen Leidenschaft. Selten die gerade Bassdrum über 10 – 12 Minuten so eine Magie entwickelt wie auf einem Radio Slave Tune. Gerade die Romy-Anlage ist wie geschaffen für seinen Sound.

Zum Schluss heißt es noch „never change a winning Team“. Unser Resident-Duo freundkarajan begleitete Radio Slave bereits im Oktober durch die Nacht. Wir sind eben der Club für freudige Wiedersehen.

www.myspace.com/rekid
 
Samstag, 12. Juni 2010
Radio Slave (Rekids / Berlin)
Tom Humljan (Googoo Records / Stuttgart)
Harry Nash (Toy / Stuttgart)
Romy S., Stuttgart, Beginn: 23:00 Uhr

Musiker-Karrieren verlaufen sehr unterschiedlich, aber letztendlich gibt es drei Varianten. 1. Das One-Hit-Wonder. Rasanter Aufstieg, tiefer Fall. 2. Der Aufsteiger, der Step by Step auf der Karriereleiter hochklettert bis er oben angekommen ist und dort auch meist bleibt. 3. Der ewige Geheimtipp, der von Klitsche zu Klitsche tingelt.

Matt Edwards alias Radio Slave wäre fast Typ Numero 3 geblieben, obwohl auch was von Typ 2 hatte. Der Londoner Local. Seit 1992 als DJ aktiv, der Rest von der Welt nimmt aber nicht Notiz von dem versierten Plattendreher. Aber Radio Slave ist gehört zum Typ 3,5: Der Spätzünder. Dabei verdankt er seine Karriere sozusagen illegalen Hilfsmitteln: Bastard-Pop Tracks auch bekannt als Mash-Ups.

Anfang des vergangen Jahrzehnts fertigte Edwards von bekannten Pop- oder HipHop-Tracks epische House-Edits an, ohne natürlich nachzufragen, und brachte die im White Label Format an den Mann. Normalerweise versucht die Industrie, zumindest damals, solch einem bunten Treiben einen Riegel vorzuschieben. Aber irgendjemand meinte es gut mit Radio Slave und so remixte er eines Tages ganz legal und hochoffiziell Kylie Minogue, Gwen Stefani, Justice, Amerie, DJ Hell, Carl Craig oder The Talking Heads.

Dank besagter Kylie Minogue feierte Radio Slave auch seinen großen Durchbruch: 2002 war sie mit ihrem Hit „Can´t Get You Out Of My Head“ in aller Munde und trat bei den Brit Awards auf. Dabei lief aber „Can´t Get Blue Monday Out Of My Head“, eine Mash Up ihres Hits und des Klassikers von New Order. Radio Slave hat die zwei Tracks zusammengemischt.

Die Phase ist aber längst vorbei und daran erinnern sich wohl nur noch eingefleischte Radio Slave Fans, denn heutzutage macht Radio Slave mit ellenlangen,hypnotischen Bomben wie „Grindhouse“, „My Bleep“, „Eyes Wide Open“, „Bell Clap Dance“ oder „Koma Koma“ und natürlich mit seinem längst etablierten Label Rekids von sich reden. Wenn ein Elektronik-Künstler einen eigenen Sound hat, dann der mittlerweile in Berlin angesiedelte Matt Edwards. „From spaced-out stoner funk to propulsive dancefloor monsters, and from intricate widescreen cinerama to blissful electronic pop”, wie Edwards selbst sagt.

Gerade die klare Romy-Anlage ist wie geschaffen für seinen Sound. Bereits zweimal hat er eine Duftnote von seinem fast 20jährigen DJ-Können hinterlassen, deswegen freuen wir uns auf das nächste Puzzle-Teil, dass er uns an diesem Abend servieren wird. Darüber hinaus feiert mit Toy-Resident Harry Nash ebenso ein altgedienter Hase seine Premiere im Romy.

www.myspace.com/rekid
 
Samstag, 03. März 2012
Radio Slave (Rekids / Brighton)
Marc Forbes (Toy, Stuttgart)
Harry Nash (Toy, Stuttgart)
Romy S., Stuttgart, Beginn: 23:00 Uhr

Besser als Frühlingsgefühle: Der Romy-März startet mit einem echten Weltstar an den Decks – denn der britische DJ und Produzent Radio Slave ist zu Gast. Zu seinen Anhängern zählen nicht nur die gesamte Elektroszene, sondern auch gestandene Popstars.

Um zu verdeutlichen, wie berühmt Radio Slave tatsächlich ist, wird gerne auf eine bestimmte Sternstunde der internationalen Popmusik zurückgegriffen: Brit Awards, 2002. Kylie Minogue kraxelt in grellem Scheinwerferlicht auf die Bühne und stimmt ihren Disco-Hit „Can't Get You Out Of My Head“ an. Plötzlich verwandelt sich der Song in „Blue Monday“ von New Order – und entpuppt sich so als waschechtes Bootleg. Der Name des Mash Ups liegt auf der Hand: “Can't Get Blue Monday Out Of My Head”. In dieser gepimpten Version wird Kylies Überhit abermals zum weltweiten Club-Knüller. Und wer hat's produziert? Genau: Matt Edwards alias Radio Slave.
Seine Karriere begann allerdings nicht auf großen Pop-Bühnen, im Gegenteil: Seine Wurzeln liegen – so wie sich das gehört – im tiefsten Underground. Als gebürtiger Londoner schlug er sich Ende der Achtziger die Nächte bei Acidhouse-Partys in dunklen Lagerhäusern um die Ohren. Nachdem er dann lange genug den frühen Techno auf der Tanzfläche zelebriert hatte, wurde es Zeit für einen Ortswechsel: Er stieg hinter's DJ-Pult, und wurde 1992 Resident der berühmten Milk-Bar. Zu diesem Zeitpunkt war Matt schon fleißig am Produzieren – und entdeckte schnell seine Vorliebe für Remixes und Edits, also dem Herstellen eigener, exklusiver Versionen bereits erschienener Tracks. Auch – oder gerade vor – Popmusik machte er nicht Halt. Und so verhalf er als einer der Ersten der Mash Up- und Bootleg-Szene zu Ruhm. Mittlerweile hat Matt unzählige offizielle und inoffizielle Remixes produziert. Das bedeutet mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jeder Hintern schon mal zu einem Track von Radio Slave bewegt hat, ist enorm hoch.
Dabei kommt ihm zugute, dass er keine Musik-Scheuklappen trägt. House, Breaks, Electro, Techno, Soul, ja, sogar Achtziger-Synthpop: Matthew ist in jeder Sparte zuhause und kennt sich bestens aus. Damit aber er und vor allem seine Fans nicht durcheinander kommen, hat er sich für seinen immensen musikalischen Output verschiedene Pseudonyme zugelegt: Als Matthew E gibt’s funky House und Disco, und als Rekid langsam-groovigen Funk. Satten Techno gibt’s hingegen als Radio Slave. Unter diesem – seinem bekanntesten – Künstlernamen veröffentlichte er seine Tracks auf Labels wie „Rekids“, „Ostgut Ton“ und dem legendären „R&S“. 2009 durfte er die 48. Ausgabe der berühmten „Fabric“-Mix-Compilation zusammendrehen. Seine Sets sind weltweit beliebt und gefragt, denn statt stundenlangem monotonem Gepluckere ist Radio Slave immer für eine Überraschung gut. Abwechslung ist seine Devise. Dabei springt er aber nicht in Mixed Music-Manier von kernigem Rock über Lady Gaga zu Handtaschen-House und zurück. Nein, er spielt 100% puren Techno – die Einflüsse sind allerdings so vielseitig, dass jedes seiner Sets eine rasante, stimmige Reise durch verschiedene Musikgenres ist. Auch als Produzent kombiniert er die besten Bits der verschiedenen Styles, wirft sie in einen großen Topf, schüttelt alles einmal kräftig durch, und schon ist er da, der Radio Slave-Sound: emotional, melodiös, funky, groovig, mitreißend. Langeweile ist bei seinen Tracks und Sets so wahrscheinlich wie die Abkehr von Stuttgart 21.

Ihm zur Seite stehen an diesem Abend die beiden Stuttgarter Techno-Urgesteine Marc Forbes und Harry Nash, die seit vielen Jahren regelmäßig im Club „Toy“ für zünftigen Techno-Sound sorgen und so eine verlässliche und gute Bank für Fans der 4/4-Bassdrum sind.
 

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