„Sparmassnahmen“ auf Weihnachtsmärkten

[NOCO]

Gleich vorneweg: Ich bin absolut kein Fan von der extrem Komerzialierung, dieser eher besinnlich sein sollenden Zeit. Manche Passanten wissen auf Anfrage nicht einmal mehr, was „Weihnachten“ im Ursprung eigentlich ist.

Aber ich habe ein Herz für Schausteller und gönne denen, so solange es eben überhaupt noch geht, mit diesem Geschäftsmodell ein Auskommen zu haben.
Und das wird wohl jedes Jahr schwerer gemacht.

Aus den Nachrichten bekomme ich mit, dass auch Live Musik Darbietung allein von den Gema Gebühren so teuer geworden sein soll, dass sie von den Veranstaltern jetzt ganz wegelassen wird.

Ich habe recherchiert. „Gema-freie“ Konservenmusik muss zwar auch angemeldet sein, ist aber dann gebührenfrei.
Warum wird das nicht gemacht?

Warum wird live nicht („Weihnachts-“)Musik gespielt, deren Urheber länger als 70 Jahre verstorben ist. Somit gebührenfrei sein müsste?

(Ich gehe grundsätzlich nicht auf Weihnachtsmärkte u.ä. und wenn überhaupt dann allenfalls zum arbeiten)
Ich habe keine Vorstellung, was für gebührenpflichtige Musik bisher gespielt wurde und warum alternativ keine Gema-freie gespielt werden könnte.

Davon gibt es offensichtlich genug, auch Festtagsmusik. Und die klingt für mich nicht schlechter als das vermutlich normalerweise abgespielte Geduldel auch. (Ja, mit „Last Christmas im original könnte man mich meilenweit jagen )

GEMA für Weihnachtsmärkte und Weihnachtsfeiern - gema.de

So melden Sie Ihren Weihnachtsmarkt oder Ihre Weihnachtsfeier bei der GEMA an. Alle Infos, Tarife sowie die Antworten auf häufige Fragen.

www.gema.de

 

[NOCO]

Eigentlich dürfte sowas „Gema-frei“ sein, oder nicht?


Sofern man sie irgendwie „live“ spielt. Oder als midi file.

 

[NOCO]

Selbst die werden anscheinend abgezockt.

Petition unterschreiben

Petition zur Befreiung der Drehorgelmusik von GEMA-Gebühren aufgrund ihrer Anerkennung al

www.change.org

Die Idee hatte ich tatsächlich auch mal mit genau so einem Kurbelkasten mal für Stimmung zu sorgen.
Nur mal just4fun
Selbst das kann offensichtlich gewaltig ins Auge gehen.

Tarif VR-T-Sp 1/VR-T-DK 1 für Musikspielwerke - gema.de

Alle Tarifdetails für die Musikwiedergabe von GEMA-Werken in Musikspielwerken, Drehorgelwalzen, Kartonnoten · Tarif VR-T-Sp 1/VR-T-DK 1 · Lizenz anmelden

www.gema.de

Der Umstand, dass wirklich alles und jedes durch überbordende Kosten so sanktioniert wird, dass man es gleich ganz sein lässt, führt nur dazu, das Kulturgut verloren geht.

 

[NOCO]

 

[NOCO]

Das mal exemplarisch für „live Musik“ auf einem Weihnachtsmarkt bei 500qm Publikumsfläche.
Spielt man Konserve mit 2 Lautsprechern kommt man auf eine 45€ Pauschale.

Für einen grösseren Weihnachtsmarkt sind laut WDR-Landesschau für das geplante Musikprogramm an allen Tagen zusammen um die 60.000€ Gema Pauschale zu entrichten.
Das war einigen Veranstaltern definitiv zu viel.

 

[Netwizard]

Das Problem ist die GEMA-Vermutung. Es wird einfach angenommen, dass du GEMA-Repertoire spielst. Eine komplette Veranstaltung mit GEMA-freier Musik durchzuführen dürfte mit viel Aufwand verbunden sein. Abgesehen davon heißt GEMA-frei ja nicht, dass nicht an eine andere Verwertungsgesellschaft gezahlt werden muss, weil der Urheber eben mit denen den Vertrag hat. Äusländische Stücke zunehmen hilft auch nicht wirklich, die GEMA hat Gegenseitigkeitsverträge mit den Gesellschaften der anderen Länder.
Ist echt nicht so leicht, vor allem wegen der immensen Größe der Weihnachtsmärkte. 500m2 ist da ja meist nix.

 

[DJ Nameless]

Das Problem ist die GEMA-Vermutung. Es wird einfach angenommen, dass du GEMA-Repertoire spielst. Eine komplette Veranstaltung mit GEMA-freier Musik durchzuführen dürfte mit viel Aufwand verbunden sein.

Diese GEMA-Vermutung existiert aus einem ganz banalen Grund: GEMA-freie Musik hat sich auf dem Markt schlicht nicht durchgesetzt. Es gab und gibt schon seit den 1990er-Jahren zahllose Internet-Portale und Künstler-Webseiten mit MASSENHAFT GEMA-freier Musik. Das Problem ist, dass das Publikum da draußen diese Sachen schlicht nicht hören wollte und will. Die breite Masse orientiert sich einfach an dem, was sie kennt. Und das sind nun mal die Mainstream-Klassiker à la "Last Christmas", und die sind halt alle GEMA-pflichtig.

Die GEMA-Vermutung hätte vor Gericht keine Chance gehabt, wenn auf öffentlichen Veranstaltungen in nennenswertem Umfang GEMA-freie Musik gelaufen wäre (bzw. laufen würde). Aber das GEMA-freie Zeug wird halt vom Publikum nicht akzeptiert.