[Szene] com, or noncom

Oh, welch leidiges Thema. Mal sehen was mir dazu einfällt: :)

Als allererstes kann man sicher festhalten: Sobald der Verkauf von Musik mehr Geld einbringt (einbringen soll) als es benötigt, um den Rohling zu bezahlen, auf den die Musik gebrannt wurde, kann man es streng genommen als kommerziell bezeichnen. Natürlich ist diese Haltung recht extrem und entspricht auch nicht wirklich dem, was ich darüber denke.

Deswegen betrachten wir am besten zunächst das Extrem des Komerz. den Rip-Off: Ein Track ist irgendwo erfolgreich und wird daraufhin von irgendeiner größeren Plattenfirma erneut heraus gebracht und hübsch auf Vermarktbarkeit getrimmt. Ist meist einigermaßen erfolgreich, hat aber was von parasitären Lebensformen.

Auf der zweiten Stufe des Kommerz stehen meiner Ansicht nach die zahlreichen Labels die fast nur Compilatios herausbringen, zB Hed Kandi & Defected (auf die trifft teilweise auf der erste Punkt zu). Es ist nicht besonders schwer sich die Playlists bekannter DJs anzusehen und die Tracks dann zu lizensieren und als 2-CD Comp. heraus zu bringen.

Punkt 3: Extrem-Sampling. Ich meine nicht nur die Machwerke von Jan Wayne oder den Global Deejays. Darüber muss man glaube ich kein Wort mehr verlieren. Aber darüber hinaus beruhen auch fast alle Funky/Disco-House Tracks oder Puff Daddy Nummern auf alten Discosamples und oft höre ich später zufällig die Originale und muss feststellen, dass die Housependants eigentlich genauso klingen und nur ein bisschen schneller sind.
Ich meine, klar, wenn ein Lied vor 30 Jahren funktioniert hat klappts vielleicht auch heute nochmal.

Als nächstes dann die Reissues. Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht, wenn die alten Platten wieder verfügbar gemacht werden. Es ist zwar relativ offensichtlich ein kommerzieller Gedanke der Labels, aber es ist für den Käufer wesentlich besser, als Unsummen bei Ebay zu verprassen. [OT] em:t könnten ihre alten Alben eigentlich auch mal wiederveröffentlichen anstatt immer auf Ebay zu verweisen und den ganzen alten Charles Webster Kram würde ich eigentlich auch ganz gerne wieder im Laden kaufen können [/OT]

Zuletzt ein Blick auf die zahlreichen Artists, die der Otto-Normal-Musikkonsument nicht kennt und deren einzige Charterfolge bei den DJ Charts liegen. Man mag das Underground nennen, ich mag den Begriff nicht, aber auch hier wird der Produzent wohl auch meistens die Wirkung auf der Tanzfläche im Auge haben und somit auch gerne auf Clubtrents aufspringen. Es versteht sich von selbst das unter dieser Art von Kommerz mache Musikstile mehr leiden als andere.

Umm... ist ja doch recht lang geworde. Hoffentlich liest's überhaupt jemand. :(
 

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