Ust. Voranmeldung- Was holt ihr euch zurück?

jonny.joka

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hey jungs.
da ich gerade mal meine umsatzsetuervoranmeldung bearbeitet habe und eine rückzahlung von 15 € von dem finanzamt zu erwarten habe wollte ich mal wissen wie es bei euch am ende des jahres aussieht.
holt ihr euch immer geld zurück oder zahlt ihr drauf oder aber versucht ihr den betrag circa 0 zu halten?
kam bei euch das finanzamt schonmal und wollte buchungserläuterungen etc?
ich bin auf sämtliche sonderfälle und spezielle ereignisse sehr gespannt! :)

gruß j.j.
 
Die Umsatzsteuervoranmeldung dient ja lediglich dazu, die für das Kalenderjahr zu entrichtende Umsatzsteuer möglichst homogen auf kürzere Zeitabschnitte zu verteilen und somit ein "dickes Ende" in Form einer Nachzahlung am Ende des Jahres zu vermeiden. Je höher Deine zu versteuernden Umsätze sind, desto kleiner ist der Zeitraum (entweder also jährlich, quartalsweise oder monatlich). Bei "0" herauszukommen klingt ja ganz nett - würde aber in einem Gewerbe, in dem die Umsätze und die dagegenzurechnenden Ausgaben i. d. R. dem gleichen Steuersatz (nämlich derzeit 16%) unterworfen sind, nichts anderes aussagen, als dass Deine Ausgaben nahezu identisch mit den Einnahmen sind (abschreibungspflichtige Wirtschaftsgüter mal aussen vorgelassen!). Für die ersten zwei/drei Jahre eines Gewerbes sicher nicht ungewöhnlich, danach wird sich das Finanzamt mit Sicherheit intensiver mit Dir und Deinem Gewerbe beschäftigen und eine Prüfung auf die sog. "Liebhaberei" vornehmen. Dies kann dazu führen, dass die bisher festgesetzten Einkommen- und Umsatzsteuerbescheide neu aufgerollt werden und es rückwirkend zur Festsetzung einer oder mehrerer Nachzahlungen kommt.

Diese - sehr allgemein gehaltene - Erläuterung kann natürlich eine auf Deine individuelle Situation abgestimmte Beratung bei einem Steuerberater keinesfalls ersetzen.
 
das wusste ich ja auch schon...nur gibt es welche unter euch die es echt ma geschafft haben am jahresende was weiss ich 200euro oder so herauszuschlagen? ;)

ps: ich setze auch fast alles ab. mir wurde sogar schon gesagt dass ich textilien absetzen kann weil man als dj in einer gewissen garderobe erscheinen muss ;)
 
das mit klamotten dürfte schwer werden. aber wie hier auch schon gesagt wurde: wenn du immer nur miese machst kommt das das finanzamt ganz schnell und stellt das ab!
 
Richtig, Kleidung geht im Normalfall nicht. Man spricht hier von sogenannten "Mischkosten" die zu den Kosten der Lebensführung zählen. Kurz ausgedrückt: Alles was du auch für private Zwecke nutzen KANNST dürfen weder als Werbungskosten noch als Betriebsausgaben abgezogen werden.
 
wollte auch grade sagen...
mein onkel setzt seit jahren monat für monat seine designeranzüge und klamotte komplett ab :p
 
@ Endless
Glück gehabt...da hat dein Bearbeiter entweder gepennt oder hat kein Peil von der Materie! Den Abzug gibts nur für REINE Arbeitskleidung, sofern die der AG nicht selbst übernimmt! Sprich: Unfallschuhe, Schutzkleider, Schutzbrillen, Arbeitshandschuhe etc. dieser Bereich ist sehr eng zu sehen!! Alle Kleidungsstücke die du privat nutzen KANNST, sind nicht abzugsfähig. Wärst Du mein Steuerpflichtiger, hätte ich dir den Anzug gestrichen...egal mit wievielen Belegen von deinem Arbeitgeber.
 
naja wollen wir uns mal jetzt nicht auf die kleidung reduzieren...
hand aufs herz jungs...wieviel dürft ihr per anno so ans finanzamt abdrücken? :)
 
is das dein ernst mit "mehr als die hälfte was man verdient"??? das würde ja bedeuten dass du 150€ ans finanzamt abdrückst wenn du 300 im monat machen würdest....demnach sind das ja dann 1800€ im jahr...das kann nicht dein ernst sein
 
@ddd: wir reden doch hier aber über die reine selbstständigkeit, oder?!
bei dir ist das sicherlich so, weil du ne doofe steuerklasse hast, oder?!
ich drücke nämlich dem FA auch nur meine MwSt. von meiner Gage ab ;)
 
jonny.joka schrieb:
hand aufs herz jungs...wieviel dürft ihr per anno so ans finanzamt abdrücken? :)
Scherzkeks - Frag doch gleich nach dem, was Dich wirklich interessiert, nämlich nach dem zu versteuernden Einkommen aus dem Gewerbebetrieb. :D

Da hier kaum jemand seine private Einkommenssituation hier ins Forum reinstellen will, mal ein fiktives Beispiel: Jedes Wochenende 2 Gigs á 350 Euro netto x 52 Wochen ergibt ein Bruttoeinkommen von € 36.400. Davon jeden Monat € 150,- netto Ausgaben für Platten und Kleinkram ab, ergibt € 1.800,- an Kosten. Hinzu kommt der jährliche kalkulatorische Abschreibungsaufwand von 20% auf die Musikanlage, der bei einem guten Pult nebst Zuspielern ca. € 800,- betragen dürfte. Verbleibt ein zu versteuernder Gewinn von € 33.800,- der ohne weitere Sonderausgaben wie Vorsorgepauschale/Kirchensteuer mit € 7.260,- Einkommensteuer zu Buche schlägt. Dazu kommt die zu entrichtende Umsatzsteuer von ca. € 4.900,-, wenn ich nichts vergessen habe. Macht also ca. 12 Scheine für Vati Staat. Noch Fragen?
 
ein glück bin ich unter der wundergrenze und muss nur die umsatzsteuer abführen. hab das alles ja als nebengewerbe laufen und blein somit derzeit auch als student von den lohnabgaben befreit.
aber danke johnny...so hab ichs eigentlich auch in rechnungswesen gelernt in der schule :)
also ich denke ich meinte das gleiche wie s-tek so...
 
Nicht so lustig, wenn die Steuerfahndung kommt - wie bei uns geschehen. :mad:

Zuvor gab es eine Umsatzsteuersonderprüfung.

Man sei davor gewarnt, nur Vorsteuern abzuziehen & keinen Gewinn erwirtschaften zu wollen.

Das sieht das FA dann gern als Liebhaberei oder Hobby & fordert die bis dato erstattete "Vorsteuer" wieder zurück

Gewinnerzielungsabsicht sollte nach ca. 5 Jahren zu erkennen sein.

Geräte wie PA Anlagen sind sehr teuer & amortisieren sich nicht innerhalb kürzester Zeit.

Anderes Problem auch die Anerkennung als gewerblich genutzte Anlagen. (O-Ton Finanzamt: Das sind alles Hifi-Anlagen für den Heimgebrauch)

Nur die Intervention des Verbandes VPLT sowie Herstellerbestätigungen haben dazu geführt, daß die professionelle Nutzung anerkannt wurde. Im übrigen stellt sich wohl Niemand 18 KW RMS ins Wohnzimmer mit 63 Ampere CEE Cekon Strombedarf :p

Die AfA (Absetzung für Abnutzung = Abschreibungen auf Anlagevermögen oder Forderungen) mindert zudem noch den Gewinn.

Also muß ich dieses Jahr einen Gewinn ausweisen :cool:
 
Teuere PA wird daher auch auf dei Nutzungszeit berechnet und dann anteilig abgeschrieben.

Der Spitzensteuersatz liegt im Moment bei 42% wenn ich nicht irre, die 54% ist schon ein bischen her.
Zu hoch ist, nach meiner Meinung, beides.
Ich bin immer noch der Meinung, warum soll ich mehr Steuern zahlen, wenn ich mehr verdiene. Mehr Urlaub, nur weil ich mehr arbeite hab ich ja auch nicht.
Aber das nur am Rande.

Das Finanzamt möchte schon sehen, das sich dein Gewerbe der Gewinnzone nähert. Sagen wir mal so, wenn du im ersten Jahr 10.000 minus machst, im zweiten 4.000 im dritten nahe 0 kommst, dann wird das Finanzamt zwar ein Auge auf dich haben, aber sie sehen ja, das es sich nach oben entwickelt. zwischen dem dritten und fünften solltest du dann aber auch in die Gewinnzone kommen.

Das Beispiel, welches oben genannt wurde, mal ehrlich, wenn du wirklich diese Summer dadurch verdienst, ziehst die Steuern ab, dann bleiben dir noch ca. netto 21.000 Euro. Welcher Durchschnittsjob bietet dir das?
(hoffe ich hab richtig mitgelesen)

Abzugsfähig wäre alles, was direkt mit deiner Gewerbetätigkeit zu tun hat.
Keine Klamotten, denn die brauchst du ohnehin.
Aber, du gehst mit einem Auftraggeber essen, dann kannst du evtl. diese Rechnung auch mit absetzen, sofern daraus regelmäßig Aufträge resultieren.
Wenn du natürlich Wochen für Woche mit jemand Futtern gehst, dann aber im Jahr 3 Gigs hast, dann wird das FA dir schon einen Riegel vorschieben.

Was nicht zu vergessen ist, was auch deinen Gewinn etwas mindert ist die Verpflegungspauschale, sind zwar nur 8 Euro bei mindestens 8 Stunden am Stück, aber auch die 52 Wochen je zwei Tage gerechnet sind das auch mal 832 Euro die weniger als Bemessungsgrundlage vorhanden sind.
Kann dir evtl. gleich mal eine Steuerklasse sparen.
Fahrten zu und von der Arbeit (Taxi, Bus etc.) sind ja auch abzugsfähig....
Beim eigenen Auto kommt es darauf an, ob es ein privater Wagen ist, der betrieblich genutzt wird oder teil des Betriebsvermögens ist.

Mittelfristig sollte man nicht das Ziel haben, am Ende des Jahres so viel Geld wie möglich von FA zu bekommen. Lieber zahl ich am Ende des Jahres was schönes nach, denn dann hab ich gut gearbeitet und Geld verdient.
Wichtig ist, das du die USt. gleich an ein getrenntes Konto abführst, dann kann dir schon mal nicht passieren, das du eine Nachzahlung nicht decken kannst. Zudem spart sich dort ja auch schön was an, was du für wichtig Anschaffungen nutzen kann. PA, Platten, Sonstiges....
Denn klar ist ja, du kannst ja nicht mehr abtreten, was du an USt. eingenommen hast.

Such dir dazu einen guten Steuerberater, der kann dir da sicher gute Tipps geben und dich beraten. Bei der vereinfachten Gewinnermittlung, sind die auch nicht so teuer.
So weit ich weiß errechnet sich deren Honorar ja auch nach der vorhergesehenen Umsätze, somit kann er dich auch sagen, was er verlangt.
 
Das Prinzip ist ganz einfach:

Wenn dein Business läuft und es dir damit gut geht, dann mußt du einen Teil davon der Gesellschaft (Staat) über Steuern abgeben. Die Frage, ob dabei etwas "herauszuholen" ist läßt sich daher nur mit NEIN beantworten. Die Tatsache, dass du Umsatzsteuererstattungen vom Finanzamt erhältst ist ein reines Indiz dafür, dass dein Business nicht läuft weil deine Ausgaben/ Aufwendungen größer sind als deine Einnahmen. Das bedeutet wiederum, du zehrst von deinem Eigenkapital....für einen echten Unternehmer ist das alles andere als wünschenswert ;)
 

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