Was die gute Frau mit ihrem Gewinn macht, wird man voraussichtlich eher nicht erfahren.
Erfahren hat man natürlich wie die Redaktion der Bild
ihren Lottogewinner gerne hätte:
Genauso wie sie ihren durchschnittlichen Leser auch gerne hätte und wahrscheinlich auch hat:
Bescheiden, ungebildet, konservativ, kleingeistig und Systemkonform
Bloß nichts hinterfragen, den Status Quo akzeptierend und bitte bitte Niemals Gedanken daran verschwenden, dass man etwas aus seinem Leben machen kann, dass man Reich werden könnte und sich in irgendeiner Form etwas ändern könnte am System an sich.
Der Anfänglichen Empörung, Belustigung, Erstaunen der Leser über derartige Artikel – Gerne auch gewürzt mit dämlichen chauvinistischen Sprüchen direkt vom Laufband in der Wurstfabrik, bzw. aus der Hauptschule –
Folgt dann die Phase des „in-sich-gehens“ und man stellt vielleicht fest, dass man tatsächlich eigentlich kein Geld braucht, dass Bescheidenheit, Dummheit, nicht vorhandene Eigeninitiative doch eigentlich eine feine Sache ist, kann man doch so irgendwie Prima durchs Leben kommen, ohne größere Schmerzen im Kopf zu kriegen.
Somit bleibt erstmal alles wie ist. Die Industrie und das Management freut sich und die Bild freut sich noch mehr, denn ihr Leser bleibt klein, denkt nicht und kauft brav weiter morgens seine Bild.