DJurlaub Praktiken

Na viel Spaß auf Fuerte, ich war da 2006 in Jandia, mega geiler Strand aber sonst extrem tote Hose auf der Insel. Und in den Clubs war auch nix los.
Aber der Strand ist wie gesagt sehr sehr geil.

@Topic, nen Kumpel macht das mit Aldiana schon ein paar Jahre, bisher hat das immer gut geklappt bei ihm. Als BegleitPerson hat er sich immer nen DJ Kumpel mitgenommen, die haben sich dann immer abgewechselt, ein Tag er ein Tag der andere.

Für mich wär das allerdings nix, ich lebe vom DJing, und muss ergo auch ein vernünftiges Einkommen haben.
 
Was mir auch mal jetzt aufgefallen ist,das die pro woche 200€ Vermittlung kassieren und man keine Rechnung bekommt!!Pro monat 800€ x 8 Clubs(Aldiana)!!Und das alles steuerfrei herr Lipki!!!
 
Was Dir dabei nicht aufgefallen ist: dass der Thread über 3 Jahre alt ist...:rolleyes:;)

Nur weil Du keine Rechnung kriegst muss das nicht heißen, dass Aldiana das nicht versteuert...




Aber um das Ganze mal auf eine allgemeinere Ebene zu heben damit die Leichenschändung noch ein wenig Sinn erhält:


Ich wäre bei solchen Sachen sehr vorsichtig, es besteht schnell mal die Gefahr sich der Steuerhinterziehung schuldig zu machen!

Meiner Meinung nach bewegt sich Aldiana da auf sehr dünnem Eis. Die Tatsache, dass kein (schriftlicher) Arbeitsvertrag abgeschlossen wird bedeutet nicht, dass nicht doch ein Arbeitsverhältnis oder zumindest ein Dienstvertrag vorliegt.

§ 611 Vertragstypische Pflichten beim Dienstvertrag
(1) Durch den Dienstvertrag wird derjenige, welcher Dienste zusagt, zur Leistung der versprochenen Dienste, der andere Teil zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet.
(2) Gegenstand des Dienstvertrags können Dienste jeder Art sein.

Ihr erbringt eine Leistung (Auflegen, ggfs. Spalierstehen und Gäste bespaßen) und erhaltet dafür eine Gegenleistung in Form eines Sachbezugs (Flug, Unterkunft, Verpflegung, etc.). Somit seid Ihr als selbstständiger/freiberuflicher Dienstleister tätig und müsstet schon mal den erhaltenen Sachbezug als geldwerten Vorteil versteuern.

Dazu kommt noch folgender Absatz auf der Homepage:

Der Clubchef und der Teammanager, welche Dich mit den Verhaltensregeln, der Programmeinteilung und sämtlichen Arbeitsabläufen vertraut machen, sind dir gleichzeitig weisungsbefugt.

Auf dieser Basis könnte man das Ganze auch als Scheinselbstständigkeit einordnen:

Eine Scheinselbständigkeit (auch: Scheinselbstständigkeit) liegt vor, wenn eine erwerbstätige Person als selbständiger Unternehmer auftritt, obwohl sie von der Art ihrer Tätigkeit her zu den abhängig Beschäftigten (Arbeitnehmer) zählt.

Die diesbezüglichen in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelungen wurden mehrfach überarbeitet. Nachdem 1999 zunächst anhand von einzelnen konkreten Umständen eine Einstufung vorgenommen wurde, ist nunmehr lediglich in § 7 Absatz 1 Satz 2 SGB IV geregelt, dass es darauf ankommt, ob die Tätigkeit nach Weisungen eines Auftraggebers ausgeführt wird bzw. ob eine Eingliederung in die Organisation des Auftraggebers erfolgt ist. Wichtige Kriterien sind daher nach wie vor die Arbeitszeitgestaltung und die Möglichkeit, die vereinbarte Leistung auch durch Dritte erbringen zu lassen.

Quelle:Wikipedia

Ihr könnt euch auf jeden Fall die Arbeitszeit nicht frei einteilen, noch könnt ihr die Arbeit durch Dritte erledigen lassen (mitreisende DJ-Kumpels ausgenommen).

Insofern würden dann sogar noch Sozialabgaben fällig, ggfs. zzgl. Strafzahlungen.

Auch die Anweisungen auf der Homepage (sagen Sie dem Personal am Schalter bitte, dass Sie auf Dienstreise sind; sagen Sie den Einreisebehörden bitte unbedingt, dass Sie Tourist sind..:rolleyes:) lassen drauf schließen, dass die ganze Geschichte rechtlich nicht ganz koscher sein könnte...
 
Danke Tony, interessanter Beitrag.

Des Weiteren ist es nett, dass mehrere Leute nachberichten wollten, es bislang aber niemand getan hat... Vielleicht sitzen sie dort alle ein...:rolleyes: :D
 
würde mich auch für einen nachbericht interessieren. bisschen abenteuer kann nciht schaden, auch wenn die mucke dreck ist
 
Ja, wenn das so ist, dann habe ich einen brandneuen Nachbericht für euch. Ich war nämlich 1 Woche über Djurlaub im Aldiana Djerba und bin gestern zurück gekehrt. Für eine einfache Übersicht schreibe ich die Pros u. Contras sowie jene Dinge auf, die ich neutral finde:

NEUTRAL:
  • Man fliegt auf Standby. Das bedeutet, mein weiß bis kurz vor dem Abflug nicht, von welchem Flughafen man startet. Und selbst am Flughafen ist es nicht unkritisch. Wir mussten beispielsweise von Salzburg nach Frankfurt fahren, um dort zu erfahren, dass nur 1 Platz frei ist (nicht zwei). Zum Glück funktionierte es dann trotzdem irgendwie u. ich saß bei Start u. Landung im Cockpit (Jump-Seat). Zurück flogen wir glücklicherweise nach München. Diese Sache hat uns mit Abstand am meisten getresst. Wenn du Pech hast, musst du durchs ganze Land fahren und diese Kosten werden nicht übernommen... Neutral ist dieser Punkt deshalb, weil er auch auf auf www.djurlaub.de angegeben ist, mein weiß über das Risiko also auch schon vorher Bescheid.
  • Der Kontakt zum Deejayurlaub Team ist weder extra freundlich noch unfreundlich. Ich fand ihn eher nüchtern. Ob und was sie jetzt genau von beiden Seiten verdienen, ist mir eigentlich egal. Wie gesagt, es steht alles vorher fest u. wer nicht mag, braucht auch nicht mitmachen.
  • Man hat zu 99% Teenies als Discogäste. Dafür weiß man dann auch, was gerade so richtig (und immer wieder) angesagt ist. :)
  • Im besagten Club waren ausschließlich Familien und Teenies. Solo-Gäste zwischen 20 u. 30 waren quasi nicht existent. - Vermutlich ist hier die Wahl einer Nebensaison besser u. auch nicht so Teeny-lastig.

PROS:
  • Das Wetter war super, die Anlage top gepflegt und das Essen wirklich, wirklich gut. :) Da gibts nichts zu meckern.
  • Wer aus Regenerierungsgründen nicht bis zum nächsten Abend müde ist, kann eine Vielzahl an Angeboten nutzen. Quad u. Jetski ist aber nach wie vor extra zu zahlen... Segeln, Golf, etc. ist aber dabei.
  • Bis auf die längeren Arbeitszeiten war alles so, wie es beschrieben stand.
  • Zimmer war super u. genau so wie bei jedem anderen Gast.
  • Wir wurden als ganz normale Gäste behandelt u. durften somit Cocktails trinken, so viel wir wollten. Bei anderen Mitarbeitenden war das nicht so. Die mussten auch stets das Namensschild tragen. Ich empfehle euch, es nicht zu tragen, selbst wenn ihr eins bekommt (ich bekam keins), dann vermeidet ihr Missverständnisse an der Bar (Angestellte bekommen keine Cocktails).
  • Das Animationsteam war supernett!
  • Die DJ-Ausrüstung in der Disco fand ich ganz gut. Alle Geräte inkl. Kopfhörer, Doppel-CD Player u. BPM-Studio inkl. Controller waren Vorort. Ich habe allerdings mit meinem eigenen Laptop u. Traktor S4 aufgelegt. Der Disco hätte noch ein zweiter SUB gut getan u. der Lichtregler war defekt (aber bereits bestellt). Genau genommen reicht es somit eigentlich, eine MP3-CD mit den letzten Hits mitzunehmen u. in das BPM-Studio (wer's mag) einzupflegen u. aufzulegen. Außer auf der Beachparty, dort braucht man für 2-3h Musik aus CDs.
  • Weder musste ich bei Kinderdiscos auflegen, Dinge moderieren oder Kellner sein. Ich wurde nur als DJ eingeteilt.

CONTRAS:
  • Aus 4h werden schnell mehr. Mein Dienst war täglich von 22:30 bis 03:00 Uhr. Am Mittwoch war vorher noch Beachparty am Strand und am SA war Ladies-Night, wo wir auf folgende Zeiten kommen: MO,DI,DO,FR: 22:30-03:00 Uhr, MI 21:00-03:00 Uhr, SA 22:00-03:00 Uhr. Dazu rechnet man am besten noch jeweils 30Min für Auf- u. Abbau. Aus den beschriebenen 6x4h=24h wurden somit 29h.
  • Hätte ich nichts gesagt, hätte ich auch am letzten Tag (Tag 7 in Folge) noch auflegen müssen. Ich kann jedem nur empfehlen, auch bei einer Woche auf 1 freien Tag zu bestehen. Am besten gleich zu Beginn vereinbaren, dass Tag 7 frei ist (o.ä.). Das Ani-Team ist zumeist supernett. Keinen freien Tag pro Woche fände ich eine Frechheit u. würde ich mit Karacho einfordern, dass sich die Balken biegen. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, bewegt sich die rechtliche Sache hier vermutlich in einer Grauzone.
  • Man sollte nicht unterschätzen, wie es ist, täglich aufzulegen! Ich fand das ab Tag 3 schon deutlich anstrengend. Die Partylaune schwindet, man wird deutlich unkreativer und die täglich gleichen Wünsche (der eigentlich netten Teenies) nerven allmählich. Jeden zweiten Tag Disco würde es auch tun, finde ich. Dann bliebe das auch etwas Besonderes...
  • Man ist eher eine Jukebox, die Übergänge macht, als ein DJ. Macht man es "anders", ist die Tanzfläche leer.
  • Generell rate ich davon ab, alleine aufzulegen. Nach 1 Woche Dauerauflegen kommt man viel müder Nachhause als man vor der Abreise war. Dazu noch keinen Euro in der Tasche schmerzt schon etwas. Zu zweit mit einem DJ-Kollegen stelle ich mir die Sache gleich viel entspannter und vor allem lustiger vor. Und man hat auch etwas von den Gästen, die auch mal supernett sind.
  • Neben der Disco war ein defekter, stinkender Gulli. Nicht gerade einladend für die vorbeiziehenden Gäste.
  • Man hat zu 99% Teenies als Discogäste. Das Contra dabei ist, dass die Tanzfläche entweder komplett voll oder komplett leer ist. Wehe man spielt ein (gutes) Lied in einem anderen Genre als Atzen, Strobopop u. DG,... Rock, Hiphop, Black und Electronica werden als "Kiffermusik" abgetan. :) Ich dachte, ich hör schlecht...
  • Ich brauchte jeweils bis zum nächsten Abend, bis ich wieder fit war. Und ich habe mich nicht extra betrunken. Man sollte diese Arbeit nicht unterschätzen.
  • Die 150 Euro "Flugkoordination u. Logistik" an DJUrlaub sowie die 5,- pro Nase u. Tag für All Inclusive an den Club zahlte zwar meine Begleitung, ich finde allerdings, dass man für eine adäquate Bezahlung zumindest komplett kostenlos und pro Tag einen bestimmten Eurobetrag kassieren sollte. Hier wird ja auch wirklich gearbeitet. Ein Animateur bekommt pro Monat zwischen 700-1000 Euro. Der arbeitet zwar auch 12-14h am Tag, aber eben auch nicht täglich in der Nacht und bei sehr hoher Lautstärke. (Ich war mal 7 Monate Animateur, auch kein Zuckerschlecken). Da man bis Mittags schläft, nutzt man ja auch viele Stunden weniger das Clubangebot als andere Gäste. Es hinkt somit etwas die Urlaub-Grundlage...

Also prinzipiell finde ich das Angebot von DJUrlaub legitim und nicht extra schlecht. Wer professionell auflegt u. als DJ sein Geld verdient, wird das Angebot eher meiden oder in die Schublade der "verrückten Dinge" stecken. Eine schräge Erfahrung ist es aber allemal! :)

Ich ergänze, wenn mir noch etwas einfällt...
Lg,
Mario.

ps. Ich empfehle, ein Urlaubs-Paket vom Handy-Betreiber zu kaufen. Bei A1 (Österreich) kostet das zB. nur 6,90 für 30 Minuten. Ich habe das nicht gemacht und muss jetzt 130 Euro nachzahlen. :( Trotz Megatarif kostet eine Minute 4,40 Euro! Wahnsinn!
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Bericht.
Scheint wohl eher etwas für Anfänger zu sein oder solche, die mal bisschen tiefer einsteigen und es probieren wollen.
 
Ganz schlimme Erfahrungen damit gemacht!!
Kaution nicht zurück bezahlt. Keine Reservierung am Flughafen !! Manfred sehr unfreundlich und aggressiv !! Finger weg!!
Gerne mal zurückmelden wegen gemeinsames Vorgehen.
 

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