Low Spirit am Ende?

hätte man das entweder unter komplett neuem Namen machen müssen oder sich eben gleich mit den "kleineren Broten" (Mnml, Electro-House) abfinden müssen ... (sag ich jetzt mal so) ???

genau so ist es ;)

aber letztendlich kennt niemand von uns die wahren hintergründe, wo der urquell des ganzen liegt und wo fehlinvestitionen gemacht wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist der punkt - Nebenbei basteln die schon mal den Dancefloortrend 2009, der dann 2008 nach dem Bösen erwachen aus dem Electro-House erwachen kommt. Die Entwürfe werden dann nur noch auf gefrischt und dann ab in die Presswerke.
Ein Klassisches Beispiel, wie man diesen Spagat zwischen eigenen releases / remixen / auftritten auch in kleineren Clubs über die Bühne zieht sind für mich seit über 10 Jahren Alter Ego.
Die haben remixmäßig immer Ihren Stempel auf gedrückt. Vor 10 Jahren z.B. Terry Lee Brown Jr und in der letzten zeit z.B. Kylie Minouge oder Deichkind.

Ich glaube, das wird von diesen Leuten bereits jetzt schon mit einbrechnet.
Es geht ja letztendlich erstmal darum, in dieser Zeit, soviel Kohle mitzunehmen und einzuscheffeln, wie nur möglich. Und das funktioniert ja prima.
Geht irgendwann das Konzept nicht mehr auf, lebt man entweder gut von diesen Geldern oder schafft einfach neue Projekte und fängt wieder von vorne an (mit finanziellen Rückhalt aus alten Erfolgen)
 
Ein Klassisches Beispiel, wie man diesen Spagat zwischen eigenen releases / remixen / auftritten auch in kleineren Clubs über die Bühne zieht sind für mich seit über 10 Jahren Alter Ego.

Und noch dazu darf man nicht vergessen, dass solche Leute noch weiterhin für viele erfolgreiche Produktionen anderer Acts/DJs im Background verantwortlich sind :) (nur sieht das halt keiner, weil ein anderer Name draufsteht - aber die schieben damit parallel ihre fette kohle ein)
 
hätte man das entweder unter komplett neuem Namen machen müssen oder sich eben gleich mit den "kleineren Broten" (Mnml, Electro-House) abfinden müssen ... (sag ich jetzt mal so) ???

Mir ist gerade ein super Beispiel dazu eingefallen :)

Marco Carola, der ja eigentlich Techno Legende schon ist (und sich ebenso der Minimalwelle inzwischen angeschlossen hat).

Mit seinem Label "Zenit" trennt er das strickt nach den Zenit Releases (Minimal) und den Ante Zenit Releases (Techno)

Genauso auch Monika Kruse mit Terminal M (Techno, Elektro) und Electric Avenue (Minimal)
 
sorry, mando, aber das stimmt überhaupt nicht.
sowohl zenit als auch ante zenit sind technolabels...so richtig seh ich da nicht durch bruce wohl auchnciht, aber wir haben sowohl zenit als auch antezenit platten und beides ist minimal ja, weil techno ist ja minimal, aber kein minimal im heutigen verkaussinne den du warscheinlich meinst, also klicker blubber mucke :)
zenit ist z.B. schon länger nichtmehr aktuelle gekommen glaube ich, aber ist eben beides techno ;)
 
Ich glaube Mando meint eher das Marco Carola
früher eher für die härtere gangart bekannt war als jetzt
wo (fast) alles was er macht , halt auch minimal ist.
 
Ich glaube Mando meint eher das Marco Carola
früher eher für die härtere gangart bekannt war als jetzt
wo (fast) alles was er macht , halt auch minimal ist.

genau das meinte ich damit :)
(ohne darüber jetzt groß zu diskutieren, da das jeder aus einer anderen sichtweise sieht)

es sollte nur ein beispiel von unzählig vielen sein.
 
Mal so ein kleiner Einwurf am Rande... Wo hört die eigene Entwicklung auf und fängt die Geldmacherei an? Manchmal ist es sicherlich offensichtlich, aber wer sich z.B. mal durch die aktuellen Releases hört, der wird feststellen, dass so ziemlich alles Richtung Minimal / Elektro-House geht.
Ein paar schlechte Produktionen im Techno-Bereich von irgendwelchen Nachwuchsbastlern denen man die Standart-Samples anhört sind nun auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, das oben erwähnte Ante-Zenit Label ist nach wie vor Techno, auch sehr gut sind die Labels Delsin & Rushhour, die qualitativ hochwertigen Detroit jenseits von Schranz machen).

Aber zurück zu meiner Frage: Wer hat sich nicht in den letzten 10-15 Jahren musikalisch weiterentwickelt? Und sei es nur, weil es fast nichts anderes zu kaufen gab? Wenn ich von mir selber ausgehe, so schlägt mein Herz nach wie vor Acid & Techno, bin aber Minimal, House, Breakbeat, Elektro und D&B überhaupt nicht abgeneigt, im Gegenteil, ich kaufe alles was mir gefällt. Folge ich dem Trend? Irgendwo schon, denn Breakbeat und D&B sind im Underground nach wie vor am Boomen. Böse Zungen könnten sagen, ich mache das aus Geldmacherei, freundlichere Worte würden mich zu meiner Entwicklung beglückwünschen.

Im übrigen halte ich von der üblichen Musikpresse relativ wenig, denn ausser Standart bla bla und Promo-talk ist da recht wenig interessantes zu finden.

Sicherlich interessant in diesem Zusammenhang ist, wie "Hits" gemacht werden. Nicht nur das was der DJ spielt zählt, sondern vor allem wer das noch spielt und wo man das sonst noch hört. Beliebt natürlich auch die Masche mit dem Video. Wer viel Geld irgendwo reinpumpt, der bekommt noch mehr Geld wieder raus (in der Regel).

Und genau da liegt der Hund begraben. Der Idealismus ist am Anfang sicherlich irgendwo gegeben, nach einer Zeit jedoch siegt gerade bei den grossen Labels dann doch das rein finanzielle Interesse. Das schafft dann wiederum Abhängigkeiten mit noch grösseren Playern die irgendwann mal keine Lust mehr drauf haben und man ist am Ende.

Nunja, das Leben geht immer weiter vorran, Low Spirit geht dahin, wo so viele andere aus derselben Zeit auch gegangen sind. Respekt für die geleistete Aufbau-Arbeit, aber gekauft hab ich seit 1995 auch nichts mehr von denen oder den Sublabels.

Greets
 
Ein paar schlechte Produktionen im Techno-Bereich von irgendwelchen Nachwuchsbastlern denen man die Standart-Samples anhört sind nun auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Das nehme(n) ich (wir) jetzt aber persönlich! ;) :D

Mal so ein kleiner Einwurf am Rande... Wo hört die eigene Entwicklung auf und fängt die Geldmacherei an? Manchmal ist es sicherlich offensichtlich ...
Ja, da hast du natürlich recht. Klar ist es keinesfalls unmöglich, dass ich ab Morgen auch nur noch auf ElectroHouse (call it what you want) abfahre und nur noch das produziere. (jetzt mal übertrieben dargestellt) Außerdem möchte ich auch niemandem Absprechen, dass nun dies oder jenes ihm selbst beim Produzieren ne Menge Spaß bringt - auch wenn er vorher was Anderes gemacht hat. Ich kenn das ja selbst: Als Musikmacher will "man" (oder zumindest ich) sich ja auch gar nich so beschränken ... (was dann wohl auch wieder Probleme bzgl. Vertrieb und Konsument/Erwartungshaltung bringt, wenn man es ohne andere Pseudonyme o.ä. knallhart durchzieht). Am konkreten Beispiel Low Spirit bzw. Westbam: Klar, möglicherweise war/ist sein Band-Konzept jetzt die Erfüllung für ihn; in Interviews hat er das ja auch schlüßig begründet ...
ABER: Wenn ich dann in beinahe jedem Interview von beinahe jedem Macher so etwas lese (egal jetzt ob "Songstruktur", "Mnml", "ElectroHouse" ...) und dann auch noch einheitlich musikalisch zu hören kriege, dann glaube ich nicht mehr an die persönliche Entwicklung und weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll ...

Naja, auch hier gilt (generell): Es gibt ja da nicht nur schwarz/weiß, sondern ne Menge Töne dazwischen - da kann man, wenn man nicht den vollen Einblick hat eh nur nach bestem Wissen (welches dann in meinem Fall hptsl. auf Promo-Talk in hiesiger Musikpresse basiert) spekulieren.

mfG Bruce
 
Wir werden zwar immer weiter Off-topic, aber okay... Ein ähnliches Problem haben Schauspieler die immer denselben Typus spielen (müssen). Einmal ein bestimmtes Image, werden sie es nur schwer wieder los, oder eben nur durch einen radikalen Bruch. Erwartungshaltung vom Publikum ist der Auslöser.

Aber dann liegt es wiederum am Künstler, um diesen Erwartungen vorzubeugen (expect the unexpected), es sei denn sie sind glücklich damit. Und leider ist das oftmals die Gefahr beim "Selbst-Hype".

Cheerio
 
Ich hab hier ein wunderschönes Interview mit Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten) gefunden, der genau das beschreibt über die Musikindustrie, woran die meisten scheitern. Hier ein Auszug:

"In der Saison 2000 -das sind so offizielle Zahlen der Musikindustrie- hatten die gebündelt etwa 58.000 verschiedene Katalogtitel auf dem Markt. Ein Jahr später nur noch 28.000. Das heißt, sie verringern die Artenvielfalt von dem was sie tun immer weiter.

Das ist Nichts als das Streichen von Menüpositionen, da bleibt am Ende nur noch Hühnchen übrig und dann regen sie sich darüber auf, dass keiner mehr Hühnchen will. Und die schwarzen Schafe sind die aus dem Internet, die sich dann Hühnchen runterladen."
 
... tun die das ? Hühnchen runterladen ?

... oder ist das nur eine faule ausrede,
wenn was nicht geht ist es nicht mehr schuld
des Künstlers sondern es sind die pösen pösen purschen aus dem inet die alle zum pop-o versohlen in den knast gehören.


Ich glaube viele sind erst dadurch wieder auf den geschmack gekommen
dass es ausser Hühnchen auch noch,
Rind, Lamm, Schwein, Gans, Truthahn, Hammel uvm
in einer vielzahl von Menu variationen gibt
und so ist das preislich ein wenig extrem
scharf gewürzte und super teuer vermarktete
Hühnchen nun mal nicht nicht
unbedingt der Bringer.

postcard1wy6.jpg


btw: geiles interview
 
... tun die das ? Hühnchen runterladen ?

Die Masse ja, wenn es zumindest um den kommerziellen Bereich geht.

Sonst musst Du das Blixa fragen :p

Ich wollts nur zitieren, weil ich seine Sichtweise gegenüber der Musikindustrie (obwohl das Interview schon einige Jährchen her ist) sehr ehrlich und direkt finde und ich dachte, es gut zu dieser Thematik passt.

Beim Thema Low Spirit kann eben Niemand urteilen, wo die wirklichen Knackpunkte des scheiterns liegen. Und da gab es ja schon die Spekulationen, die oftmals beim Scheitern von Labels bestätigt wurden.
Ich selbst sehe einige Fehlinvestitionen und eine sture Scheuklappen-Sicht seitens der Entscheidungsträger als Grund des scheiterns.
 

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