Reggae/Dancehall - Mixing & Stilrichtungen

also ich sag jetzt mal: auch im reggae und dancehall ist beatmatching so weit es geht PFLICHT. übergänge kann man troz alle dem zügig machen, in einem tackt quasi während der "3 und 4 und". und alle großen sounds (zumindest in D Land) können das auch. international schauts da anders aus, in Jamaica mixen die wenigsten mit beatmatching. Da gehts halt eher um das was der MC sagt.

Das pullen/rewinden/forwarden gehört halt dazu, ähnlich wie im DnB wirds gemacht wenn man am Lärm der Zuhörerschaft/Massive hört dass es gwollt ist. Gerne auch mal vom MC mit "from yuh waan mi fi pull up gimme signal" ("machts lärm wenn ich rewinden soll") unterstützt.

Kurzes und schnelles mixen ist teil des genres. lieder werden selten länger als 1:20 gespielt. intl. sounds wie etwa black chiney aus florida oder mighty crown aus japan rocken da sogar noch bissl schneller. sehr beeindruckend ist hier ein video von mighty crown. sucht mal bei youtube nach der "yokohama reggae fiesta". das kann mit robby williams produktionen mithalten...

und die kürze der songs macht auch in so fern sinn, da ja auf einen riddim/beat verschiedene versions/songs gevoiced/aufgenommen werden. da gibts dann auf nem beat 15 songs, gerne auch 3 davon gleichzeitig auf JA in den charts. würde man also alle 3 hits auf einem beat ausspielen hätte man einen beat etwa 9 minuten. so nur 3 bis 4. sprich mehr abwechslung.
 
mighty crown ist echt der Hammer, und die Japaner sind einfach nur geil :D
Die wissen was gut ist!

Nochmal zu den Mixtechniken,
wie benutzt man denn bei reggae-dancehall die beatmatching technik?
Dafür brauch man doch eigentlich zwei tunes, die exakt gleichviele bpm's haben oder? Und das ist doch eigentlich in den allerseltensten Fällen wirklich gegeben denke ich. Das könnte man ja prinzipiell durch den Pitch-fader angleichen, aber weils keine elektronische Musik ist, ist das auch ausgeschlossen oder?
Ich bin ziemlich neu hier und spiele mit verschiedenen voicings auf ein und den selben riddim schon mehr schlecht als recht herum, aber wie man unterschiedliche riddims mit beatmatching aneinanderreiht habe ich noch nicht verstanden.
Danke für die Antworten!
 
Die Beatmatching-Technik ist nichts anderes als zwei Platten mit Pitchfadern anzugleichen. Im Grunde ist das auch mit der Arbeitsweise von den Elektronikern identisch, warum das deshalb ausgeschlossen sein soll verstehe ich aber nicht?

Riddims mit identischer BPM-Zahl gibt es durchaus, gerade heutzutage wo ein Riddim nicht mehr so geklaut wird (werden darf) wird ein Riddim entweder nur von einem Label aus vermarket oder lizensiert, da ist das gar nicht sooo selten, das der Hintergrund vollkommen identisch ist. Auch wenn viele Stücke wirklich kleine Details verändert haben oder komplett anders instrumentiert sind - obwohls der gleiche Riddim ist - letzteres wird dir aber fast nur mit alten Tunes oder Neueinspielungen passieren.
 
Ich dachte der Pitchfader fällt raus, weil sich dadurch ja auch die Stimmen massiv verziehen und man manchmal die tunes gar nicht mehr wiedererkennt. Und wenn man dann wieder auf +/- 0 zurückpitcht, hört sich das auch seltsam an.
Das war mein Gedanke dahinter! Falsch?! :)
 
Von dem Standpunkt her gesehen war deine Annahme durchaus richtig, doch. Es gibt aber einen kleinen Spielraum sagen wir +/-4% der durchaus erträglich ist. Den Rest macht schon die Vorauswahl vorher aus.

Insgesamt ist es aber schon so, das Beatmatching in der schwarzen Musik generell keine so große Rolle spielt. Es hilft zwar durchaus sich erstmal an BPM-Zahlen zu orientieren und so Ketten zu spielen (an Hand des Pitchfaders langsam schneller werden, etc) aber ich persönlich bringe auch gerne mal hohe Geschwindigkeitsunterschiede. Da kann man schön mit Intros/Outros/Bridges sowie Breaks und Shouts spielen.

Also hattest du nicht grundsätzlich unrecht, nur ich hatte den Punkt deiner Frage nicht ganz begriffen ;)
 
Meist wird gecuttet, die Tracks laufen nicht lange bzw. nie übereinander. Das ist einer der Unterschiede in der Herangehensweise zum Elektronischen.
Wenn ein Riddim von mehreren Artists gevoiced ist, ist der musikalische Teil (fast) immer identisch, da spielt man eben eine Riddimselection, also sozusagen einen Mix aus den verschiedenen Veröffentlichungen.
Die Riddims fussen dann oft noch auf älteren Riddims, was ne schöne Brücke durch die Jahrzehnte ergibt.
Dann kann man - auch ein Unterschied zur Elektronic - den DJ/MC einsetzen und so zwischen verschiedenen Stilen oder Tempi wechseln.
 
Da hast Du völlig recht. Mit einem MC/DJ lassen sich aber auch extreme Wechel vollziehen.
Wenn man aber einmal in Socafahrt ist, sollte man natürlich nicht auf Rootsreifen abbremsen. Wie schon festgestellt sollte man also grundsätzlich schon auf die BPM achten.
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass viele Soundsysteme wenig auf Handwerk setzen, wenn sie es aber mal machen, steigert das die Darbietung (in meinen Augen) ungemein.
 
In der Tat ja, darf ich fragen ob du persönlich aus dem Fach kommst? Ich hätte dich bisher immer bei den Elektronikern mit einsortiert?
 
Ich bin Genre offen. Komme eigentlich von Funk & Soul, spiele Breakbeat und D&B, hab einen starken Reggaeeinschlag ... all das mit bissl Ethno und Bassgeschnarze verquirlt. Global Mashup :). Viel gebrochene Beats, weniger 4/4, wenn dann eher funky Midtempo.
 
Nich zu vergessen: mindestens 20 Rewinds pro Platte.. :rolleyes:

Ich kenne so einige "Selecta" und muss sagen, dass nur sehr wenige es wirklich drauf haben.
Im Prinzip sind die Meißtens tatsächlich nur ein Selektierer und kein DJ.

Von den Berlinern würde ich dir Barney Millah empfehlen..

DeeBuzzMuzik

Number One ChampionSound outta mannheim ist und bleibt mein favorit
 
Ich kenne so einige "Selecta" und muss sagen, dass nur sehr wenige es wirklich drauf haben.
Im Prinzip sind die Meißtens tatsächlich nur ein Selektierer und kein DJ.

Komisch, ich hab jetzt noch nie einen richtigen Sound gesehen, dessen Selecta(s) nicht mixen konnte(n).
Meistens wird gecuttet, weil das in der Primetime wenns voll kocht einfach besser kommt.

Ich hab jetzt aber noch nen Sound gesehen der schon im Earlyjuggling gecuttet hat, da wird immer schön sanft reingefadet, also stimmt diese Aussage ja nicht.
 
da ich ursprünglich aus dem elektronischen Bereich komme, habe ich auch in meiner Anfangszeit Reggae aufzulegen schon darauf geachtet "sauber" zu mixen.

Cutten ist ok, gerade in der Prime wenn eh alle 40sek nen neuer Tune abgefeuert wird, auch nen Übergang wo mal nen Effekt reingehaun wird oder der MC ne speech macht und der nächste Tune pon top läuft ist ok, gerade für stylewechsel (gibt wohl kaum eine andere Musikart mit so vielen unterschiedlichen Styles und bpm-spektrum), allerdings lege ich schon sehr großen Wert auf das eigentliche DJ handwerken. also saubere Übergänge, beatmatching, dass der neue Tune auch an einer coolen Stelle reinkommt usw... und ich würde nicht (mehr) behaupten, dass die meisten Selectas keinen Wert auf Handwerk legen... gerade in der zeit digital aufzulegen und nicht mehr mit eierigen 7" hat sich da schon einiges getan.

Auch Reggae und Dancehalltunes haben zB 1 bis mehrere bars intro, die man oftmals bequem mixen kann. Dazu klingt es meist auch nice, wenn der Artist vom neuen Tune schonmal in den gerade laufenden sein yeah oder yaggayo reinschreit und dann mit Einsatz der ersten Strophe oder des Chorus komplett reinkommt. Klar ewig lange Übergänge klingen einfach *******e, bei ner Musik mit soviel vocals, aber es gibt ja zB auch noch die Möglichkeit mit Loops zu arbeiten.

edit: achja.... und nen Reggae oder Dancehallbeat ist trotz offbeat genauso simpel gestrickt und genauso leicht zu mixen, wie nen 4/4 Housebeat. Hip Hop genauso.... immer ein Schema
 
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