[Mixer] UREi 1603

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UREI 1603 – WAY BACK INTO BETTER TIMES

--- BETA VERSION Testbericht! ---

Mitte 2005 Anfang 2006 merkte ich, dass sich die Hersteller Liste in den meisten großen DJ-Equipment Läden um einen nicht ganz unbekannten Namen erweitert hatte. Nun unter der Schirmherrschaft von Soundcraft machte sich Urei mit 3 Battlemixer erneut auf in den aktuellen DJ-Mixer-Markt. Schon mit dem 1601 gelang es Urei ein Produkt zu kreieren, welches absolute Robustheit, Anwendungsfreundlichkeit und einen außergewöhnlich guten Klang mit sich brachte.

Doch mit dem 1603 gelang Urei meiner Meinung nach einen Geniestreich. Noch zielgerichteter auf den Umgang beim Deejayen, sowohl vom Design als auch von der Funktionalität her, kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass das Auflegen nie schöner gewesen ist als mit dem 1603er. Um es gleich vorne weg zu nehmen besticht der Urei im vgl. zu anderen Mixern in diesem Segment durch die absolut einzigartige Übersichtlichkeit und dem großzügigen Platzangebot, der Reduzierung auf das Wesentliche und dessen qualitativen Optimierung, dem absolut schonungslos fetten und zugleich klaren Klang und der robusten Verarbeitung.

Erscheinungsbild – Aufbau:
Mit den Abmessungen von 87,6 x 338 x 400 mm stellt der Urei 1603 für einen „3-Kanal“ Mixer einen neuen Größen-Rekord auf. Jedoch einmal 2 Stunden auf ihm aufgelegt, möchte man das damit aufkommende Platzangebot nicht missen wollen. Hinzu kommt, dass die großzügig gestalteten Bedienelemente und deren Zwischenräume nun mal soviel platz in Anspruch nehmen. Somit „füllen“ die 3+1 Kanäle und der Corsssfader (links) 3/5 und der Cue/Master/Booth-Bereich (rechts) 2/5 der Oberfläche. Bis jetzt reichten zwei kurze Fragen über die Cue Sektion und sofort fanden sich alle Djs, die sich schon an dem 1603 versucht hatten, bestens zurecht. Optisch gesehen ist der Urei 1603 in seiner schlichten Farbgestaltung fast schon ein Designerpult, jedoch ein Bild spricht mehr als 1000 Worte:

Anschlüsse/Rückseite:
Der Urei 1603 besitzt hinten 8 Chinch-Anschlussmöglichkeiten, wobei 4 wahlweise als Phono-Eingänge genutzt werden können, die 4 Lines können noch zusätzlich zu den GainControles mit +14 dB verstärkt oder mit -10db gedimmt werden. Der jeweilige Switch dafür befindet sich jedoch unter der „FacePlate“. Bemerkenswert sind auch die 3fach vorkommenden Erdungsmöglichkeiten. Denn wer schon mal bei einem Mischpult im angeschlossenen Zustand und wo ein direktes Rankommen von hinten nicht möglich ist, versucht hat zwei Erdungskabel gleichzeitig an das viel zu kleine Rädchen zu friemeln weiß welch ein Segen das ist.

Channel 1:
Der Erste Kanal ist „eigentlich“ ein Mikrofonkanal, kann jedoch ohne weiteres als vollwertiger vierter Kanal benutzt werden. Unterschiede sind jedoch, dass er z.B. nicht auf den Corssfader gerootet werden kann und auch dessen EQs etwas anders gestaltet sind:
Mittenrasterung bei 12 Uhr und +-12 dB Regelbereich. Auch gibt es zusätzlich einen ON/OFF Knopf, der den ganzen Kanal entsprechend ein und aus schaltet.

Channel 3-4:
Angefangen von oben über die Inputwahl und den auffallend anders gestalteten Gain-Regler gelangt man über den pre-aux Potentiometer, welcher in der Effektschleusung eine große rolle spielt, zum Herzstück der Jeweiligen Channels - den Equalizern:
Mit einem Durchmesser von 15mm, einer extrem smoothen Führung, absolut wackelfreier Aufhängung, einer finger-ergonomischen Ausführung in angenehmen Kunststoff mit einem weis leuchtenden Streifen an der Vorderseite, der bewusst „fehlenden“ Mittenrasterung und dem einzigartigen Regelbereich von rechts oben bis links unten als Cut, machen diese Eqs zu einem echten Schmankerl! Hinzukommt noch die klangtechnische Trennung, welche mehr als gelungen ist! Besonders beim Arbeiten mit Vocals, Beats, und Percussions merkt man wie perfekt die Trennfrequenzen abgestimmt sind und wie sauber sie trennen.

Unter dem „Low EQ“ befindet sich ein kleiner Switch der den jeweiligen Kanal auf den Crossfader A/B oder direkt auf den Master rootet. Positiv fällt hierbei auf, dass im Gegensatz zu anderen Hersteller, eine freie Wahl stattfinden kann. (Beispiele hierfür wären, dass der Mittlere nicht beachtet und links rechts nicht getauscht werden können)
Der hier gleich angrenzende Cue-Button ist ebenfalls den Dauerbelastungen entsprechend ausgelegt. Sicheres Treffen und Einrasten werden genauso gewährleistet wie wieder Ausrasrasten. Bei 30 mal benutzen 30 mal fehlerfrei. Alle die schon einigen „> 2Kanal-Mischpulten“ begegnet sind wissen, dass dies nicht bei allen so selbstverständlich ist.

60-mm Line Fader mit einem dezenten Widerstand erlauben einem die schönsten Blendungen, wenn man weiß, wie die Fader kommen - bis zum vorletzten Strich annähernd linear und dann gefühlsmäßig etwas überproportional. Der Widerstand ist angenehm führend bei langsamen und fast nicht spürbar bei schnellen Bewegungen. Wie das realisiert wurde kann ich nicht sagen, aber es ist sehr sehr angenehm so. Hier ist vielleicht zu erwähnen, dass dieses Pult sicherlich nicht einen Platz in der Turntablism Nische sucht wobei eine Komponente an diesem Pult genau dort einen Fuß in die Tür setzt. Der VCA Crossfader ist eine Weiterentwicklung aus dem Urei 1601 und besitzt, angefangen von einer stabilen Führung über extremste Leichtgängigkeit bis hin zu einer extrem scharf einstellbaren Kurve, perfekte Eigenschaften für Fadertricks bis die Sehnenscheidenentzündung droht! Besonders zu loben ist, dass der Crossfader unter der „Faceplate“ verschraubt ist und um ihn rum, wie bei allen Komponenten auf diesem Pult, genügend Platz ist.

--- BETA VERSION Testbericht! ---
 
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Testbericht zum Mixer Urei 1603

Da der bisherige Testbericht von Deckfreak [Mixer] UREi 1603 doch sehr technisch ausfällt und noch kein Wort zum Handling verliert, dachte ich mal das ich das übernehme.

1603.jpg


1603b.jpg

Einleitung - Warum sollte es denn der Urei sein?

Ich lege vorrangig Drum and Bass auf und nutzte bisher lediglich 2-kanalige Battlemixer. Da sich mein Style jedoch immer mehr zum monotonen Techstep hinentwickelt und ich mixtechnisch nicht mehr nur auf zwei Tonquellen beschränkt sein wollte, dachte ich mir ... das es Not tut endlich mal nen Mehrkanalmixer anzuschaffen.

Nach einem knapp 1 Jahr dauernden Mixertest mit unterschiedlichen Modellen der Marken Pioneer, Allen & Heath, Denon, Ecler und Vestax kam endlich der Urei 1603 auf den Markt und ich erkannte, das die anderen Modelle alle ihre Vor- und Nachteile hatten ... der Urei jedoch am besten meine Ansprüche erfüllte. Zu dem hinzu kam noch der relativ günstige Preis für einen Mehrkanalmixer ... und es stand fest ... der Urei kommt ins Haus.

Nun habe ich seit knapp 1 Monat das Teil zwischen meinen TTs stehen und auch schon im Club getestet. Daher kam ich auf die Idee diesen Testbericht zu verfassen.

Auspacken und Lieferumfang

Der Urei 1603 kommt in einem recht großen braunen Karton, welcher schnell geöffnet ist. Der Blick fällt sofort auf die englischsprachige Bedienungsanleitung, welche zwar recht dünn, aber ausreichend ist. Bei weiter Untersuchung des Inhaltes hat man bald zwei Tüten mit Kaltgerätekabeln in der Hand ... hier kam ich erstmal kurz ins schwitzen, da ich zunächst das Kabel mit UK-Stecker in den Händen hielt ... aber ich wurde auch gleich wieder ruhiger als ich das Schukokabel sah. Bis auf ein paar Verpackungsmaterialien ist nix weiter im Karton als der Urei 1603.

Jeder der schonmal gesehen hat wie nen Mixer angeschlossen wird, der kann auch den Urei anschließen. Strom dran, TTs dran, Anlage dran ... und fertig ist der Aufbau. Interessant sind die 3 Erdungsschrauben, die auch bei wenig Platz aufm DJ-Pult super zu erreichen sind.

Einschalten

Hier ist zu beachten, das die Anlage unbedingt ausgeschaltet sein muss. Beim Einschalten knallts nämlich gewaltig in der Line. Ich hatte vorher nen DN-X300 mit Einschaltverzögerung ... und bin auch sofort drauf reingefallen. Egal ... es hielt sich noch im Rahmen. Bei ner Clubinstallation rate ich jedoch sehr dazu die Amps runter zu fahren. Der Tontechniker wirds euch danken.

Handling / Ergonomie

Ich muss zugeben zu Beginn ist der Mixer etwas gewöhnungsbedürftig. Zunächsteinmal sind die Linefader doch arg linear bzgl. der Dezibel ... d.h. erst im letzten drittel des Faderweges steigt die hörbare Lautstärke kräftig an ... Dezibel ist halt ne logatithmische Größe. Warum Urei trotzdem diese Fader verbaut hat ist mir zwar etwas schleierhaft ... aber nach 5 Minuten hat man sich dran gewöhnt. Wenn der Mixer neu ist laufen die Lines noch sehr straff ... aber das relativiert sich mit der Zeit.

Der Crossfader funzt super leicht und ist angenehm in der Faderkurve zu verstellen. Da ich das Ding nur für nen Paar Cuts nutze kann ich nicht viel zu sagen. Mein Mitbewohner (ehemaliger Turntablelist) meinte jedoch ... ich versuchs mal wortwörtlich ... "geil, was für ein Sahneteil" ;)

Die Gainpotis sind sehr schön groß geworden ... beißen aber kräftig zu ... d.h. vorsicht bei zu heftigen Gainerhöhungen ... man kann sich schnell in der Lautstärke vermachen. Aber durch die Göße der Potis wird diese Eigenschaft kompensiert und man hat sich wirklich schnell an ein sauberes auspegeln gewöhnt.

Die EQs haben keine Mittenrastung und die 0db liegen nicht bei 12 Uhr ... ist am Anfang ganz schön komisch, aber nach ner Weile erkennt man die Vorteile. Das EQing kann durch die fehlende Rastung viel präziser erfolgen als bei Mixern mit Rastung ... leichte Soundkorrekturen sind somit möglich um z.B. recht alte Platten (dumpf) wieder mit etwas Brilianz zu versehen. Bei schnellen EQ-Bewegungen fehlt dann natürlich ein wenig die Orientierung ... aber auch hier geht die Eingewöhnung recht schnell ... ich hab ca. 3 Mixe gebraucht um damit klarzukommen. Und auch die anderen DJs bei unserer letzten Va kamen nach wenigen Mixen damit klar. Die Verlängerung des Potiweges zur 0db ist auch von Vorteil ... smoothe lange Mixe können somit Rotary-Ähnlich gemacht werden.

Die Kopfhörersektion ist sehr übersichtlich und durch den EQ und zwei Kopfhörerbuchsen sehr komfortabel ausgestattet. Ich kann jedoch nur jedem Raten ... wenn ihr Back-2-Back macht und beide haben ihr Kopfhörer drinstecken ... einigt euch auf nen Weg, wie ihr wechselt. Wir hatten irgendwann son krassen Knoten in unseren Kopfhörerkabeln, das wir erstmal 5 Minuten entfitzen mussten ;).

Die Monitorsektion könnte effektiver nicht ausfallen. Alles dran, was hingehört und noch zusätzlich nen EQ und Muteschalter ... vorbildlich kann ich da nur sagen. Super ist auch der XLR-Anschluss für den Booth ... optimal bei aktiven Monitoren. Zum Handling brauch ich nix zu sagen ... große Potis und viel Platz dazwischen.

Das Metering ist auch ok ... es gibt nen Taster, um den Cue auf die linke Seite der Led-Kette zu legen. Die Anzeige ist sehr Präzise und Wenn rot kommt ... dann ist es definitiv ne Warnung. Kommt aber sehr selten vor ... der Mixer verfügt über nen großen Headroom.

Eine kleine Beispielanwendung

Zu Hause habe ich 3x 1210 m5g an die 3 Phonokanäle (CH2-CH4) angeschlossen und zusätzlich ne Rm1x an den Mikrokanal (CH1). Das mixen mit 3 TTs funzt super ... präzises Vorhören ist durch die umfangreichen Einstellmöglichkeiten sehr gut möglich. Bei schnellen Handwegungen auf dem Mixer ist nix im Weg ... die Leute von Urei waren geradezu verschwenderisch mit Platz. Dies äußert sich jedoch auch in den Abmessungen ... ein riesen Teil das ganze. ich musste vor dem aufbau erstmal zum Baumarkt, um mein DJ-Pult zu verlängern ;).

Fazit

Ich bin mit meiner Kaufentscheidung vollkommen zufreiden. Der Mixer hält das was der Hersteller verspricht und sorgt außerdem noch für einige kleine Aha-Effekte. Er ist ein flexibles und robustes Werkzeug für den ambintionierten DJ, der auch mal mit mehr als nur 2 Tonquellen gleichzeitig Mixen will. Anschlussseitig passt der Mixer in jedes Setup, der einzige Nachteil ist der fehlende Record-Out ... aber auch hier gibts die Möglichkeit die Auxwege zu nutzen bzw. ne kleine Monitor-Controller-Box zu kaufen, welche an den Master angeschlossen werden kann.

Der Urei 1603 ist meiner Meinung nach auf jeden Fall eine gute Alternative zu den marktführenden Firmen und jeden Cent wert. Er macht Spaß und ist zuverlässig ... was will man als DJ mehr.

Links

www.ureidj.com
Urei 1603 auf www.ureidj.com
Testbericht von Deckfreak zum Urei 1603
 

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