[artikel] Bei den Sklaven des Spaßes

Selten solch einen einseitigen Bericht gelesen. :(
Die Musik, sowohl deren Anhänger werden gnadenlos herabgestuft.

...sie ist stupide und belanglos. Sie hat entgegen aller wohlmeinenden Kritik keinen Anspruch...
...wie eine Nazi-Behörde wirkt sie gleichschaltend...
Sie ist nichts als ein ziemlich öder Soundtrack zum Drogengebrauch.
Jeder, der Techno hört ist automatisch ein Drogenkonsument...was ist denn das bitte für eine Verallgemeinerung und üble Nachrede?
Der gesamte Bericht wirkt auf mich mehr als unprofessionell und lässt somit an der Kompetenz des Autors zweifeln.
Ebenso Ausdrücke wie "Rave-Affen".

Von wann ist der Bericht denn genau? Darin ist ja von der LP 99 die Rede.
Traurig, dass man heute noch auf so ein hohes Maß an Intoleranz trifft und soetwas als Zeitungsbericht veröffentlicht in welchem der Autor mehrfach betont,/ beschreibt, wie er Drogen genommen hat.

Und wenn der Autor keinen Zugang zur elektronischen Musik hat, ist er auf der LoveParade nunmal einfach fehl am Platz. Da kann er sich ja nicht wohlfühlen, wie er sagt. Ich würde mich auf Ballermannparties auch nicht richtig fühlen...
Für mich bleibt der Beitrag nur unqualifiziert.
 
Gut geschriebener Artikel... und es geht ja nicht generell um Techno, sondern um die Love Parade als spezielles.

Und da hat der Autor zugegebener Maßen in den meisten von ihm angesprochenen Punkten Recht.

Tut mir leid für viele... ist aber so.

;)
 
Ich sehe den Artikel weniger kritisch, da man schon genau erkennen kann das der Autor überzeichnet um auch dem letzten Leser seinen Standpunkt klar zu machen.
Das "unsere" Jugendkultur weniger politisch ist, ist sicher nicht ganz falsch nur was sollen "wir" denn noch machen?

Es gab in der ganzen Jugendkultur seit 1950 eine klare Steigerung die darin gipfelte das ein kleiner Teil der Jugendbewegung, mit starker unterstützung der ganzen Jugendbewegung, in den späten Sechzigern Terroranschläge verübte.
Und hat es was gebracht?

Große Teile der Jugend haben in den Achtzigern, mit großer Unterstützung der Bevölkerung wohlgemerkt, versucht die Atomkraft abzuschaffen.
Und hat es was gebracht?

Sogar als die Grünen an die Macht kamen hat sich nix geändert.
Also warum soll ich politisch sein?
Ich habe alle Freiheiten die ich mir wünsche, kann gehen wohin ich will, kann lieben wenn ich möchte und darf arbeiten was mit gefällt!

Und meiner Meinung nach sollte man eines nicht vergessen, wer nicht politisch ist führt auch keine Kriege.


In diesem Sinne
Party on!
 
Tja, so eine Sicht der Dinge kommt eben dabei herum, wenn man sich "halb Kolumbien durch die Nase" zieht und dann auf die Loveparade geht...
Wobei er nicht wirklich Unrecht hat - aber anscheinend überhaupt nicht versteht, dass er, um die "neue Jugendkultur" in ihrer Reinheit und Ursprünglichkeit zu erleben, ein paar Jahre zu spät auf der Loveparade aufgetaucht ist und zudem noch die "falsche" Droge konsumiert hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Snaip

Politikverdrossenheit und die Bequemlichkeit der Masse (Denk - und Handlungsfaulheit), sind für die politischen Probleme mitverantwortlich. Würden mehr Leute auf die Straße gehen und für ihre Rechte kämpfen, würde man sehr wohl etwas ändern können...
 
aber man kann doch nicht abstreiten, dass techno politisch bzw. gesellschaftlich gesehen keinerlei aussagekraft hat.
 
aber man kann doch nicht abstreiten, dass techno politisch bzw. gesellschaftlich gesehen keinerlei aussagekraft hat.

mag ja stimmen.. aber ist das negativ? Über Politik kann man auch sprechen... es gibt hingegen viel "politische" Musik, die einfach schlecht ist. Das ist nunmal so bei Musik ohne grossartigen Gesang... wie wärs mit Jazz? Könnte man teils auch dahingehend kategorisieren... da wird aber nicht drauf rumgehackt..

Der Artikel ist für mich nix besonderes.. da gibt jemand seine Meinung sehr einsitig und engstirnig preis.. Negativerfahrungen oder persönliche Abneigung.. keine Ahnung.. und eine Messerstecherei bei einer Million Menschen halte ich an dieser Stelle nicht für ein gutes Beispiel.. da muss man heutzutage wohl leider schon behaupen, dass es bei dieser Masse an Menschen wenig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber man kann doch nicht abstreiten, dass techno politisch bzw. gesellschaftlich gesehen keinerlei aussagekraft hat.

Also ich finde es schon bewundernswert das mit "Techno" ein kleinster gemeinsamer Nenner gefunden wurde auf den sich 1000de von Personen ganz gleich welcher Rasse, Herkunft, Geschlecht, Bildungsstand, politischem Interesse etc. pp. verständigen konnten, das hat für mich schon irgendwie Aussagekraft.

Das "love, peace & unity" schon länger nicht mehr 100% korrekt sind lässt sich ja leider nicht von der Hand weisen -auch klar ;)
 
aber man kann doch nicht abstreiten, dass techno politisch bzw. gesellschaftlich gesehen keinerlei aussagekraft hat.

Musik erzeugt in erster Linie Emotionen, was der Künstler mit dieser Erkenntnis anfängt, ist ihm selbst überlassen. Aber er ist es, der in der Lage wäre die Aussage seines Werks in bestimmte Bahnen zu lenken.
Ich empfehle mal mein neuen Mix im Dj Sets Forum, "Sicher ist nur der Tod" bei dem es um die Terrorangst und den Überwachungswahn geht. Dieser Mix hat alles andere als keine Aussagekraft, Genre: Techno....

Bis dann!
 
...wie eine Nazi-Behörde wirkt sie gleichschaltend...
Sie ist nichts als ein ziemlich öder Soundtrack zum Drogengebrauch.

schon da hab ich aufgehört zu lesen, was interessiert mich die Meinung eines authors...
Ich geh doch auch net auf ne Hip Hop Veranstaltung und beschwer mich danach darüber dass alle aussehen als hätten sie schlafanzüge in babyblau an und die Musik mir net gefällt.
 
ich habe auch noch nie so ein schlechten artikel gelesen
Das so schlecht über die Love Parade gesprochen wird schockirt mich :eek:

Das sollte man sofort wider von der Seite entfernen :mad:
 
Was er so über die Love Parade sagt ist garnicht so falsch, aber Ich geh doch nicht zu ner Veranstaltung auf der Musik läuft die mir einfach nicht zusagt.
Und von nem Besuch der Loveparade auf die gesamte Technoszene zu schließen ist auch totaler Unsinn.
 
Auf der einen Seite ein klassischer Spiegel Artikel, der durch Satire, Sarkasmus und lustige Formulierungen den selbsternannten Intellektuellen einmal mehr das Gefühl geben soll, sie haben die Dinge durchschaut, auf der anderen Seite sicherlich recht fragwürdiges Geschreibsel, bei dem man sich als Leser nicht wirklich sicher sein kann , was der Autor nun genau damit bezwecken möchte und mit was für einem Anspruch er nun an die Dinge herangegangen ist.

Am Anfang scheint es ein lustiger Artikel zu sein, denn in der Tat erinnerte die Love-Parade in den späten 90´ern an das Oktoberfest und war ein gewisser Ausverkauf einer musikalischen Stilistik, doch dann beginnen die Dinge irgendwie merkwürdig zu werden.

Es heißt also
Techno….Man kann dazu tanzen, das stimmt, aber sie ist stupide und belanglos
Wobei man bei Musikwissenschaftlichen Betrachtungsweise die beiden negativ besetzen Begriffe eigentlich nur als „subjektiv“ bezeichnen kann, womit der Satz wohl kaum größere Aussagekraft hat.
Auf der anderen Seite hat der Autor selbst erkannt, dass man ja „dazu tanzen“ kann, und damit wäre ja die Qualität der Stilistik schon mal hinreichend erklärt und jegliche weitere Kritik erübrigt sich.
Gut – Es geht also schonmal nicht um Musik sondern ausschließlich um Provokation.

Was dann irgendwie unverständlich ist: Der Autor bezeichnet sich selber mehr oder weniger Mainstream-Proll und besucht entsprechende Veranstaltungen und Urlaubsziele, um sich dann anscheinend hinterher dann über genau diese Aufzuregen –
Vom festen Willen getrieben sich zu amüsieren
und jedesmal geht’s halt nach hinten los. Man möchte dem Autor also nur empfehlen, vielleicht einmal was anderes im Leben zu versuchen, damit er endlich mal Glücklich wird, aber vielleicht geht es ja doch um einen wissenschaftlichen Anspruch - naja

Nachdem der Autor es also ganz gut geschafft hat seine musikalische Inkompetenz unter Beweis zu stellen und obwohl er ja „irgendwas mit Medien“ macht scheinbar nicht in der Lage ist größere Recherchen im Bereich Musikkultur durchzuführen mutierter er nun also im nächsten Absatz mal eben zum Soziologen und will auf die schnelle noch mal eine Abhandlung über Jugendkultur hinten dranhängen, was ein noch größerer Griff ins Klo wird.

Vielleicht könnte man die Jugendkultur der 90 er tatsächlich unpolitisch nennen, aber was das Fehlen eines „Rebellionsschub“ betrifft, so wiederlegt sich der Autor doch im Prinzip schon selber.
Ich für meinen teil hatte in den 90 ern jedenfalls massiv die Nase voll von alt eingesessen 68´er Lehrern, die einen schräg anguckten, wenn man mit dem Auto zur Schule fuhr und elendigen „stairway to Heaven“ Gekplampfe auf Klassenreisen, so das Mal wirklich was anderes passieren musste.

Vielleicht mußte auch eine politische revolution gegen das Politische her. Vielleicht kann man aber gerade auch das Unpolitische als ganz besonders politisch bezeichnen?

Auf der anderen Seite: Zuerst wird kritisiert, dass alles angeblich so unpolitisch wäre und dann heißt es plötzlich wieder…
wurde es Mitte der Neunziger CDU-kompatibel
Ja was denn nun? Möchte man den Autor stirnrunzelnd fragen.
Aber diese Jugendkultur war anders, beängstigender.
Ja genau – und das reicht am Ende auch aus – Ein Austauschbarer Satz für jede andere Jugendkultur die kam und ging. Damit hat die „Techno-Generation“ ihr Ziel wohl auch ganz gut erreicht und genau die Reaktion hervorgerufen, die jede Jugendkultur erzeugt.
 

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