Nature One = TOT oder vom Untergang der Technokultur

Liquor

Liquor

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Hallo miteinander!
Bitte entschuldigt den harten ThreadTitel doch ich bin angepisst und deswegen kann die Sprache etwas härter ausfallen.

Den Wechsel im Techno habt Ihr sicherlich alle mitbekommen doch möchte ich euch von meiner Nature berichten die mir aufgezeigt hat wie weit es bereits gekommen ist.

Ich war dieses Jahr auf der Nature und musste mit erstaunen feststellen das es keinen Techno mehr gibt.
Lasst mich das kurz erklären.
Das liegt zum einen an der Musik und zum anderen an den Leuten.

Ich fange bei der Musik an.
Auf der Suche nach Techno musik sind wir an beiden Abenden verzweifelt.
Es gab die Auswahl zwischen minimalem klickgewurste oder hirnlosem drauf geschmetter.
Nun dürftet Ihr erkannt haben was ich unter Techno verstehe, einfach die Alternative zu dem, oder von mir aus den richtigen Schranz den es bis 2003 gab.
Mir wurde auf der Nature bewusst das einfach ein komplettes Genre nicht ausgestorben, sondern verfremdet wurde.
Ich dachte wenigstens der gute Chris hauts raus und zeigt den Leuten mal was Techno ist. Aber leider Satz mit X.
Auch wenn der ChrisenChris von allen noch am Technoidesten Klang(hab Jeff Mills leider verpasst deswegen kann ich dazu nix sagen) so war die Geschwindigkeit und Härte doch fernab von alten Tagen.

Kurz gesagt Techno ist plump geworden. Techno ist nicht mehr das was es war und die Leute sind nicht mehr das was sie mal waren.
Es scheint heutzutage wichtiger zu sein gut aus zu sehen sich so wenig wie möglich zu bewegen und ach ja gut aus zu sehen.
Ich kenne es noch das man sich entschuldigt wenn man in der Menge jemand versehentlich anrempelt, ich kenne es auch noch das man nicht schief angeguckt wird wenn man anders tanzt oder anders aussieht.

Das Feiervolk ist unhöflich geworden und sie können alle nicht feiern und werdens wohl auch nicht lernen weil dort andere Werte das Feiern bestimmen.
Es gibt dann zum einen die minimalisten und Elektropopper die alle die gleiche Frisur haben und alle gleich "tanzen".
Dann gibt es die "Schranzer" die nicht wissen was Schranz ist.
Die zwar nicht alle gleich aussehen sich aber von 170 BPM das Hirn F****N
lassen.

Ich sas nachher mit meiner Freundin im Zelt und wir hörten uns ein altes Liebing Set an und ich sagte so zu meiner Freundin das reicht doch an Härte oder?
Und genau das isses die Leute sind plump geworden für die ist eben Kröcher hart weil der ja total schnell ist und auch immer voll den harten Bass hat.
Das aber Musik von früher diese Leute viel weiter wegschicken könnte als das wittekind und co jemals nur erahnen könnten wissen sie nicht.

Wo sind die ausgereiften Töne die über einer schön arrangierten Percussion line liegen und im Hintergrund eine Baseline ihr unwesen treibt.
Und vor Allem: Wo ist das Ride Becken???

Hi Hats verkümmern als helles zit irgendwo im Beat das Tempo regt eher zum einschlafen an als zum tanzen.

Ich weiss noch den letzten guten Gig den ich vom Liebing gesehen hab war im Tor 3 auf der Collabs Tour mit Speedy J.
Hier war zwar alles auch schon was langsamer aber eben noch tanzbar.
Draussen hab ich dann eine Fan der neuen Fraktion getroffen der mir sagte das was der liebing da mache wäre total einfach und wittekind hätte doch vielmehr aufm Kasten.

Ich frag mich wo die grössere herausforderung liegt 2 Platten übereinander zu mixen bei denen man einen Fehler sowieso nicht hört oder mit verschieden Systemen einen vollkommen neuen Sound kreiren.

Dann gabs noch eine Sache die mir aufgestossen ist fast jeder dritte lief mit dem aktuellen Nature One t-shirt rum.
Ist es das? Techno verkümmerd zwischen Groupies und Fans die nicht wissen was sie tun?

Warscheinlich ist es so wie überall der Kommerz hat gegriffen und frisst sich nun weiter. Es scheint heutzutage schick zu sein auf Techno feiern zu gehn.

Ich möchte mich bei denen bedanken die diesen Text nun vollständig gelesen haben und mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Mein Herz hängt am Techno und ich kann nicht zusehen wie diese Großartige Musik und Kultur von vorreifen möchtegernmodels zerstört wird.

Wenn Ihr meiner Meinung seid dann meldet euch und wir formieren den Untergrung fernab von großen Nature Spektakeln nur Ihr die Musik und die Crowd.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken etwas hochzuziehn Club, Events etc...
Doch nun sehe ich das es sogar nötig ist. Nötig deswegen um einen neuen Wechsel zu schaffen einen Wechsel zurück zu den Wurzeln.

Greetz

Liquor
 
es gab n TRESOR Berlin floor, auf den hättest du gehen können, da lief unter garantie kein schranz und kein klicker di klack drecks langeweile sound,
sondern wie immer real techno from detroit, berlin chicago and so on... ;)

allgemein hast du mit deiner beobachtung ber rech..allerdings, wird das spätestens next year auch wieder vorbei sein mit dem kaputt-geräusch-sound wahn ohne groove im minimalsektor.
denn die großen vertriebe heulen teilweise jetzt schon über sinkende verkaufszahlen in genau der sparte seit etwa 2tem quartal des jahres :D
und die leute die frisur mäßig aussehen, wie n aufgeplatzer wellensitich, denen kannste doch ausm weg gehen. :p

deinen unmut könntest du auch zum trotz nehmen selbst mit musik anzufangen oder den sound wieder zu supporten. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt einen Wandel, ja das stimmt. Und der "Trend" beeinflusst mit die andren Musikrichtungen, ob man will oder nicht. Eigentlich verstehe ich nichts von Techno und besonders nicht vom Techno der früheren Jahre. Aber warum den alten Tagen hinterherweinen? Geh lieber einen Schritt vorraus und mecker nicht über die Gegenwart.

Die meisten Leute von früher die Techno "konsumiert" haben, haben jetzt Kinder, Ehefrauen, Beruf, sind reifer geworden was auch immer. Viele beschäftigen so auch nicht mehr mit dieser Musik. Die, die jetzt Platten und CDs kaufen haben einen ganz anderen Geschmack. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Das die Szene komerzialisiert wird, bringt halt auch immer dieses Mitläuferpublikum mit.

Du bist der Dj. Spiel nur die Musik, die dir gefällt. Produzier Musik die dir gefällt. Damit kann man was erreichen....
 
es gab n TRESOR Berlin floor, auf den hättest du gehen können, da lief unter garantie kein schranz und kein klicker di klack drecks langeweile sound,
sondern wie immer real techno from detroit, berlin chicago and so on... ;)

Der gleiche Gedanke ist mir beim Lesen des Textes auch gekommen. Ich war im Tresor-'Floor' am Längsten überhaupt, weil du genau da eben noch 'Techno' gefunden hast, wie ich ihn mag und wie du ihn größtenteils beschreibst... ;)

Wer von den Mainacts in unserer heutigen Zeit Tresor vergleichbares Zeug erwartet - ne ne, kannste knicken. Die spielen für die Massen und da zieht sowas nicht.

muup

edit// ach ja, Nature One mit 'der' Technokultur gleichzusetzen, is imo auch sehr gewagt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Diskussionen gabs schon immer, ich erinner mich noch an meine frühe Jugend vor der ersten Loveparade. Da gabs auch Diskussionen das Techno bald vor die Hunde geht weils aus dem Underground rauskommt.
Ich persönlich war aber auch nie Fan von großen "Raves" lieber kleine schnucklige Clubs, von mir aus verwarzt, von mir aus mit einem haufen Druffis die Gesichtskirmis spielen wenn dafür die gesamte Stimmung und die Mukke passt. Je mehr Leute angezogen werden desto mehr verwäscht sich das Bild der Crowd und um so schwerer hat es der DJ.

Wobei der Kommerz hat immer noch zwei Seiten, heute wird man nicht mehr schief angeschaut wenn man sagt "Jo ich hör Techno", heute kennt es jeder. Vielen Produzenten hat es auch das nötige Kleingeld eingebracht um andere Projekte zu starten - was aber auch der Nachteil ist weil Geld zieht nun mal bekanntlich Mitläufer an.

Als Techno sich noch im Untergrund bewegte und Entwickelte das war eben noch eine spannende Zeit, da ging man in irgendein "versifften" Club um zu Feiern und alle dir dort hingingen hatten das gleiche Ziel. Aber die Zeit wird kommen früher oder später.

Mit Musik ist es wie mit all den anderen Dingen im Leben sie kommen und gehen. Die die 70'er, die 80'er, das heutige Deutschrockrevival, die Hiphopwelle usw. Es kommt halt immer drauf an das es wirkliche Fans gibt die diese Dinge weiterleben lassen, sei es im Untergrund oder sonst wo dann sterben diese Dinge auch nie wirklich aus.
 
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken etwas hochzuziehn Club, Events etc...
Doch nun sehe ich das es sogar nötig ist. Nötig deswegen um einen neuen Wechsel zu schaffen einen Wechsel zurück zu den Wurzeln.

Wünsch dir damit viel Glück. Aber wenn die Leute wie du sagst nur noch auf Klick und Klack stehen und nicht mehr auf den "wahren" Techno, dann wirst du nicht viel Erfolg haben.

Ich persönlich war aber auch nie Fan von großen "Raves" lieber kleine schnucklige Clubs, von mir aus verwarzt, von mir aus mit einem haufen Druffis die Gesichtskirmis spielen wenn dafür die gesamte Stimmung und die Mukke passt. Je mehr Leute angezogen werden desto mehr verwäscht sich das Bild der Crowd und um so schwerer hat es der DJ.

Diese Meinung kann ich nur vertreten. In den kleinen Clubs sind nur die Leute, die diese Musik auch mögen. Da kommt richtige Feierlaune auf. Auf diesen Großevents rennen genug Leute rum, die nicht wegen der "speziellen" Musik dort sind.
 
also ich fand die nature diesmal auch net so den renner.
aber die sms war dafür umso geiler.

aber mach dir keine sorgen über tot oder untergang.
es ist halt ein wandel...
und es wär doch blöd, wenn der nicht da wäre.
sonst würden wir heute noch buschtrommeln hören

und wenn dir der trend dieses jahr auch nicht gefällt,
nächstes jahr kommt ein neuer, und im jahr darauf
wieder einer.

da frage ich einfach mal pauschal, wie alt du bist...
meist verzweifeln ja nur die jungen über den
untergang von irgendeiner kultur...
bis sie eben lernen, dass nach jeder kultur eine
neue folgt... und die ist selten schlechter...
nur halt eben anderst...
 
Ach solche Diskussionen gibt es doch immer wieder.
Rock stirbt.
Punk stirbt.
Techno stirbt.

Es gibt immer wieder Durststrecken wo einem keine Tracks gefallen oder die Parties ausgelutscht erscheinen, einem die Leute aufn Sack gehen etc pp.
Letztenendes hat noch keiner Recht gehabt der mit mir eine solche Diskussion angefangen hat. Die entsprechende Musik ist noch nie ausgestorben. Sie hat sich nur immer wieder verändert. Manche Veränderungen mochte man, manche nicht.

Wenn einen das alles annervt sollte man sein Augenmerk halt erstmal auf was anderes richten und nicht der alten Zeit hinterherweinen.
 
War zwar dieses Jahr nicht da (dafür 2 Wochen im Urlaub in Kroatien! :D), allerdings - um mal etwas OffTopic oder eigentlich auch nicht zu werden - dasselbe passiert mit House!

Wenn ich mir das LineUp vom Red Bull House anschaue (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen), dann verstehe ich unter House auch etwas ganz anderes, als das was dort läuft. Früher hat Karotte z.B. unter die TopActs im House-Floor gehört. Heute ist er zwar immernoch top, aber die Musik gehört nicht in den Housefloor. Ebenso frage ich mich, was beispielsweise die Wighnomies oder ein Pascal FEOS auf einem House-Floor zu suchen haben.

Allerdings ist das auf der SMS noch viel schlimmer. Dort gibt es seit Jahren keinen wirklichen House mehr. Schlimm sowas. Allgemein kann man dieser Sache, dass es keine Musikstil-Floors, sondern nur noch Club- / Label-Floors gibt, mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen. Sicherlich gut für die (einstigen) Residents von dort und auch für das Club-Image, allerdings finde ich es prinzipiell besser, einen Floor nach seinem Musikstil zu betiteln. Bei der Nature ist es ja wenigstens noch gemischt, bei der SMS gibt es neben der MainStage und den Hauptzelten ja nur noch Clubtents. Und da die Clubs ja mit der Zeit und der musikalischen Entwicklung gehen müssen, hört man demzufolge - drastisch ausgedrückt - überall nur noch Einheitsbrei.

Das Schlimme ist nur, dass man dumm angeguckt wird, wenn man auf dieser Welle nicht mitreitet. Mir allerdings egal. Da werd ich lieber dumm angeguckt, als meinen eigenen Geschmack zu verraten und ihn von der Masse mitbestimmen zu lassen.

Amen.
 
Also ich habe von Techno nicht soooooooo den Plan.
Aber bei House sieht es ähnlich aus, es gibt immer eine gerade angesagte Richtung und wenn du gerade nicht auf die stehst wird es schwierig eine gute (in sinne vom eigenen Geschmack) Party zu finden bzw zu veranstalten.

Der große Pulk der Leute rennen halt immer dem Style hinterher!

Mach dir nix draus und versuche Leute zu finden die "deinen" Style auch mögen und bildet dadurch eine Gemeinschaft. :)
 
Sieht nicht anders aus im House-Bereich.
Hatten letztes Wochenende ne größere VA mit den üblichen bekannten DJs aus der Gegend. Nächstes mal werden wir (wenn es nach mir ginge) von "House/Electro" auf dem Flyer definitiv das Wort "House" streichen. Auf dem Floor lief eigentlich den ganzen Abend Minimal Techno - für mich untanzbar/unhörbar... Das hatte auch nicht mehr wirklich was mit Electro-House zu tun was ich ja zur Not noch ertragen kann.
(Was ist dieses Samim-Heater bitte für ne Kacke, kam auf dem Floor 7x hab ich mir sagen lassen - hab Sample in voller Länge gehört und gleich
uebel0011.gif
)

Im Techno-Floor lief allerdings anständige Mucke, hab mich dann dorthin verzogen. Gab zwar zwischendurch minimal-angehauchte Durchhänger aber im Großen und Ganzen lief das was man sich vorstellt wenn man Techno liest.
Dann werde ich die nächste Zeit intensiv nutzen müssen, bevor diese Welle sich auch auf TechnoDJs in der Gegend auswirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuerst mal danke für die antworten und die teils beruhigenden worte :D

Also ich mache selber auch musik sowohl Live Act als auch Producing ca. 6 Jahre jetzt und ja ich lasse die musik auch weiterleben. Ich mache Musik die mir gefällt und das ist nun mal absoluter feiergutelaunetechno.

Ein Dj sollte Trend-Setter sein. Wenn er spielt, was die große Masse will, würden alle DJ Ötzi spielen.
Find ich gut :D

ach ja, Nature One mit 'der' Technokultur gleichzusetzen, is imo auch sehr gewagt...

Nun eigentlich meinte ich wohl mehr die Technoszene denn die Nature spiegelt die aktuelle Szene gut ab, eben weil es dort die Auswahl an mehreren Styles
gibt.

deinen unmut könntest du auch zum trotz nehmen selbst mit musik anzufangen oder den sound wieder zu supporten.

mach ich hab nie aufgehört damit;)
 
hab Jeff Mills leider verpasst deswegen kann ich dazu nix sagen...

hmm, der godfather of "real" Techno hätte dich bestimmt nicht hängen lassen...:)

Aber keine Angst, Schubladen gehen bekanntlich auf und wieder zu;) ...und wieder auf und zu und wieder...........es bleibt für Dich das was wirklich zählt!
 
Das liegt aber auch an dieser Heuschreckenmentalität. Dieses Phänomen habe ich bisher auch nur in Deutschland bemerkt.
Statt eine möglichst breite Palette zu bieten, wird ein Style so lange und so oft durchgenudelt, bis man es sogar in der Pommesbude um die Ecke hört. Irgendwann ist es so weit, dass sich die Leute satt gehört haben, und etwas Neues muss her. So war es mit Techno, House und Trance. Nun wird Minimal gehypet, bis alle es ****en können. Dann muss wieder was Neues her.
Und um den Noch-Optimisten den Wind aus den Segeln zu nehmen, das ist keine Entwicklung, dass ist Konsum nach Heuschreckenart.
Ich fände es viel besser, wenn so vieles, wie möglich geboten wird, parallel zueinander, und sich diese Zweige wirklich weiter entwickeln können. Dass das geht, kann man in den Niederlanden ganz gut sehen. Dort ist es zwar auch nicht so ganz, wie ich es mir wünsche, aber immer noch besser als hier. Daher gebe ich mein Geld dort aus, denn hiesige Veranstalter bieten mir nicht das, was ich möchte bzw. gewohnt bin.
 
[...]Daher gebe ich mein Geld dort aus, denn hiesige Veranstalter bieten mir nicht das, was ich möchte bzw. gewohnt bin.

Aber genau ist es doch richtig, wenn ich hier vor der "Haustür" nicht das finde was ich mir so vorstelle muss es halt (ein wenig) weiter weg gehen -wo ist das Problem!? :)

Das wichtigste ist doch das man seinen persönlichen Vorlieben treu bleibt und nicht auf den erstbesten Zug "XY" aufspringt nur weil´s jetzt alle machen ;)
 
wo ist das Problem!? :)

Es wäre schon nett nicht jedes Mal 150-300 km in eine Richtung fahren zu müssen, wenn man nach seinem Geschmack feiern will. Das ist anstrengend und kostspielig. Ein kleiner Club in der Nähe als Alltags-Alternative wäre schon gut.
Außerdem bin ich DJ, bzw. will es sein. Aber wenn ich nicht Mainstream (das Übliche von heute: Minimal, Elektro) spiele, habe ich keine Chance als Noname-DJ gebucht zu werden. So drehe ich für mich, nehme die Sets auf und verteile sie an Freunde und wer es sonst haben will. Aber auf Dauer ist das frustrierend.
Jeder Bauer weiß, Monokulturen bringen nur kurzfristig gute Erträge, langfristig muss man variieren um gute Erträge zu erwirtschaften. Anscheinend ist jeder Bauer klüger als die meisten Veranstalter hier.
 
Problem ist meines Erachtens, dass man mittlerweile kaum noch unterscheiden kann.
Nicht selten hab ich in letzter Zeit Parties erlebt, auf denen es sowohl einen separaten Housefloor, als auch zusätzlich noch einen extra Electro- / Minimalfloor und einen Tech-Floor gab. Und das Ende vom Lied war: Egal wo man hingegangen ist, es lief überall fast dieselbe Musik.
Sicher ist es auch Sache des Veranstalters, die Bookings und LineUps so festzulegen, dass sowas nicht passiert, aber mal ehrlich - in Deutschland ist es vor allem bei solchen Mega-Beats immer häufiger der Fall, dass es den Veranstalter einfach schlichtweg nicht interessiert. Hauptsache die großen und bekannten Namen sind da und die Kohle fließt in die Kassen. Kenne leider nur noch wenige Veranstalter, die sich wirklich damit beschäftigen und auseinandersetzen, obwohl das für mich persönlich zu einem der wichtigsten Faktoren gehört...
 
also ich hab grade gestern nacht im tresor wieder festgestellt, wie geil techno doch ist und das es sich gelohnt hat letzte woche 3mal im plattenladen mit bruce gewesen zu sein, der gestern gespielt hat...und wenn ich da auch direkt an den tresor denke, der mittwochs, mitten in der woche immer gefüllt ist wie kurz vorm platzen und da einfach ein massenorgasmus nach dem anderen herscht, und es oben aufm zweiten floor für techhouse und guten minimalen sound nicht viel anders aussieht,
dann hab ich sogar ein wenig mitleid mit leuten die in ihrer gegend nicht son klub haben, der einfach den mut hat sein konzept von real techno durchzuziehen.
denn aktueller techno klingt doch noch sehr geil und ich kann mich dem einfach nicht entziehen. allerdings haben wir dabei auch festgestellt, das es in onlineshops nahezu unmöglich ist diesen sound gezielt zu finden...
da wird von "mega floorburner" oder "supported by dj blabla" oder "bassheavy clubmonster" geredet und dahinter verstecken sich dann schlechte electro oder techhouse/minimal produktionen, die ich garnicht haben will. das liegt dann aber auch zum großteil daran, das die ganzen scheiben online für meine begriffe falsch einsortiert werden. die guten scheiben gehen dann schon bei hardtechno mit rein und dort unter, weil der ganze stupide bockmist das gute zeug überlagert.
da lob ich mir den plattenladen, wo man auch noch gezielt beraten wird und auch sein zeug findet...das ich dafür n gewissen mehrwert zahle, weil der laden auch irgendwie überleben muss, ist für mich aber nicht schlimm. da ich auch in plattenläden angefangen habe mein zeug zu kaufen vor 10jahren. :)

auf jeden fall um mal zum punkt zu kommen...
es gibt noch geilen sound der auch ordentlich nach techno und abfahrt klingt und von drückenden stompenden bassdrums getragen wird. auch die acidentwicklung grade geht mir sehr gut ab :)
also nicht verzagen, sondern einfach mal nochmehr stöbern nach gutem zeug und dann den sound auch wieder selber supporten und gut ist. man hebt sich dadurch auch übrigens wieder ab von den ganzen langeweile klicker djs ;)
letztlich muss ich auch mal eigenwerbung machen für unseren schei§§: :D
www.delete-everything.com und www.bangbamrecords.de
mir machen genau das was ich grade beschrieben habe, nämlich den sound wieder supporten, der ordentlich knallt aufm floor :D
wer also auch son sound produziert sollte sich melden oder wieder selber was starten. das ein großteil der etablierten ehemaligen techno labels jetzt nur noch auf der minimal welle mitreiten ist auch halt daran zu messen, das es immer schwieriger wird für labels. der mp3 verkauf tut da seinen großteil dazu.
aber ich hab z.B. erst letzte woche im plattenladen die neue chris liebng gehört(von dem war ich auch in letzter zeit enttäuscht) und siehe da...es scheint wieder auch bei ihm loszugehen mit ordentlich dampf :)

shops zum empfehlen noch für guten techno:
www.hardwax.de
www.decks.de
www.space-hall.de
 
Zuletzt bearbeitet:
das geht eigentlich nicht nur techno, house und trance so. kann man auch auf hiphop, rnb, rock, hardcore usw. ausweiten.
du hast eigentlich recht aber die leute hier wollen für verschiedene styles verschiedene floors. gemischt spielen haben wir mehrfach probiert - ist dann ein kommen und gehen auf der tanzfläche, je nachdem was gerade läuft.

hab das auch in nem interview mit nem lokalen szenemag gesagt als ich gefragt wurde was ich noch unbedingt loswerden will. mal schauen ob der teil in das heft kommt - jedenfalls wünsche ich mir, daß die verschiedenen richtungen wieder mehr zusammenwachsen und nich jeder über die andere mucke am meckern is. natürlich kommt mal nen track der einem ned so gefällt aber da muss man nicht gleich von der tanzfläche rennen. dann muss der dj allerdings auch was dazu beitragen und verschiedene styles vereinen so daß alle gemeinsam feiern können - das vermisse ich etwas (wüsste auch nicht, wo ich da vor meiner eigenen haustür anfangen sollte - mixen wird mit dieser vorstellung definitiv schwer).
 
Nicht selten hab ich in letzter Zeit Parties erlebt, auf denen es sowohl einen separaten Housefloor, als auch zusätzlich noch einen extra Electro- / Minimalfloor und einen Tech-Floor gab. Und das Ende vom Lied war: Egal wo man hingegangen ist, es lief überall fast dieselbe Musik.
Sicher ist es auch Sache des Veranstalters, die Bookings und LineUps so festzulegen, dass sowas nicht passiert, aber mal ehrlich - in Deutschland ist es vor allem bei solchen Mega-Beats immer häufiger der Fall, dass es den Veranstalter einfach schlichtweg nicht interessiert. Hauptsache die großen und bekannten Namen sind da und die Kohle fließt in die Kassen. Kenne leider nur noch wenige Veranstalter, die sich wirklich damit beschäftigen und auseinandersetzen, obwohl das für mich persönlich zu einem der wichtigsten Faktoren gehört...
So war es bei uns letztes WE.
Minimal,House,Tekk-Floor und fast überall die gleiche Mucke (wie schon geschrieben ging der Tekk aber wenigstens zeitweise gut ab).
Aber als Booker sehe ich mich hier nicht in der Schuld, wir hatten eben die Leute auf dem Programm die (und dessen Sound) man kennt.
*******e nur, wenn die House-DJs plötzlich alle beginnen Minimal zu spielen und die Tekk-DJs ebenfalls! Da sehe ich eher ein Problem bei den DJs die das spielen was gerade "in" is anstelle ihren eigenen Style zu finden!
 
Das Feiervolk ist unhöflich geworden und sie können alle nicht feiern und werdens wohl auch nicht lernen weil dort andere Werte das Feiern bestimmen.
Es gibt dann zum einen die minimalisten und Elektropopper die alle die gleiche Frisur haben und alle gleich "tanzen".
Dann gibt es die "Schranzer" die nicht wissen was Schranz ist.
Die zwar nicht alle gleich aussehen sich aber von 170 BPM das Hirn F****N
lassen.

genau umgedreht.... die schranzer rennen alle rum wie clone...

und unisex frisuren findest du wohl eher in der houseszene als in der electroszene, weil die ist sehr individuell, selbst auf 700 mann partys sehe ich kaum leute, die sich ähneln... zum glück!

minimal das gleiche, wenn ich mich doch mal auf sonen event verirre, kommt das der electroszene was den kleidungs-style angeht, recht nahe....
 
*******e nur, wenn die House-DJs plötzlich alle beginnen Minimal zu spielen und die Tekk-DJs ebenfalls! Da sehe ich eher ein Problem bei den DJs die das spielen was gerade "in" is anstelle ihren eigenen Style zu finden!

ja dann weisst du ja zumindest, wenn du dann nichtmehr buchst :)
wobei grade in leipzig ja auch noch gute wirkliche technoleute am start sein sollten.
 

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