Taktversetzt Mixen

Ich würde gerne mal eine Sounkostprobe hörne wollen. Also einmal das ganze normal gemixt (1 auf 1) und einmal versetzt gemixt (1 auf 3 oder wie auch immer).

Nach meinem Empfinden passt das - wenn überhaupt - nur bei einem Part mit wenigen Instrumenten (also Bass, Hihat und maximal noch Snare). Das hätte dann, würde der zweite entsprechende Track versetzt und ggf. etwas leiser gespielt werden, einen gewissen Echo-Effekt. Zielt Eure Intention in diese Richtung ab (so wie bei dem Beitrag von in-pulse87) oder meint Ihr wieder was ganz anderes? :rolleyes:
 
Hier geht's glaub ich etwas durcheinander, weil zwei verschiedene Parteien die gleichen Zahlen mit unterschiedlicher Bedeutung benutzen.

Ursprünglich ging's darum (wenn ichs richtig gecheckt habe), "Loopversetzt" zu mixen, sprich wenn ein Track auf einem 32-Beat Loop basiert, dann schon beim 4. oder 8. oder 16. Beat des Basisloops den neuen Track einzusetzen.

Nun geht's aber auch darum, im Mikro-Bereich zu versetzen (was mit "Offbeat"-Mixing gemeint war). Ich bin da selbst mit den Begriffen nicht ganz vertraut.... Ein 4-Beat-Loop hat ja je nach Taktung des Instruments wohl mindestens 16 ... Takte ... (?), also BD auf 1, HH auf 3, BD/SD auf 5, HH auf 7, .... Was ist der richtige Begriff für diese Einheiten? Hilfe! Vielleicht kriegen wir das noch zusammen.
Wie schon gesagt wurde, da braucht's relativ reduzierte Tracks. Man kann dann die Basedrum verdoppeln und so kurzzeitig eine Art "Trommelwirbel" zaubern, man kann Claps statt auf jeden zweiten Beat auf jeden Beat setzen, die Hihat als Akzentuierung der Basedrum einsetzen, Claps als Hihat verwenden etc. etc. Für mich hat das immer Effekte, die ziemlich in Richtung Chicago-Style gehen (mit solchen Platten funktioniert es auf jeden Fall ganz gut.)
Auf einem alten Mixtape von Rolando hab ich glaub ich mal so Sachen gehört. Er lässt dann kurzzeitig um einen Beat versetzt laufen (=> Clap auf jedem Beat), um dann mit einem fast unmerklichen Backcue (ich denke mit Crossfader rüber, so dass man's nicht hört) wieder die Tracks in Einklang zu bringen.
Hier treffen sich dann elektronische Musik und Turntabelism, meiner Ansicht nach. Kann gut sein, wenn man's beherrscht (ich tu's nicht). Aber ich finde, man sollte sich sowas für wenige ausgesuchte Stellen im Set aufheben... wird alles zu zerhackt sonst.

[t]
 
Hier geht's glaub ich etwas durcheinander, weil zwei verschiedene Parteien die gleichen Zahlen mit unterschiedlicher Bedeutung benutzen.
Ich würde eher sagen mit falscher Bedeutung ;)

Ursprünglich ging's darum (wenn ichs richtig gecheckt habe), "Loopversetzt" zu mixen, sprich wenn ein Track auf einem 32-Beat Loop basiert, dann schon beim 4. oder 8. oder 16. Beat des Basisloops den neuen Track einzusetzen.
So hab ich das am Anfang auch verstanden.

Nun geht's aber auch darum, im Mikro-Bereich zu versetzen (was mit "Offbeat"-Mixing gemeint war). Ich bin da selbst mit den Begriffen nicht ganz vertraut.... Ein 4-Beat-Loop hat ja je nach Taktung des Instruments wohl mindestens 16 ... Takte ... (?), also BD auf 1, HH auf 3, BD/SD auf 5, HH auf 7, .... Was ist der richtige Begriff für diese Einheiten? Hilfe! Vielleicht kriegen wir das noch zusammen.
Jetzt wirds aber abenteuerlich mit den Bezeichnungen. Wir befinden und bei elektronischer Tanzmusik meist im 4/4 Takt - bei House, Techno etc. immer.
Ein Takt besteht also aus vier Vierteln. Das Wort Viertel ist in diesem Sinne ein Notenwert - hier werden sie auch oft Beats genannt, da auf sie die 4 Schläge pro Takt kommen (4 to the Floor). Man zählt also 1-2-3-4. Das ist ein Takt.
Wir haben auf den Vierteln i.d.R. den Bass. Wer Bruchrechnung beherrscht erkennt, dass das also auf die 1. 3. 5. und 7. Achtel ist ;)
Das Hi Hat hingegen findet man oft auf die geraden Achteln. Für einen Takt ergäbe sich also folgendes Rhythmusbild:
bum - tz - bum - tz - bum - tz - bum - tz (sorry für die stumpfe Darstellung)

Natürlich gibt es auch noch weitere Abstufungen - 1/16 - 1/32 ... beliebig. Aber das ist für diesen Punkt her eher uninteressant.

Offbeat: Wie bereits beschrieben wäre auf den Offbeat zu mixen, wenn man z.B. im Takt gesehen die erste 1/8 einer Platte auf die 2/8 mixt. --> Wir haben z.B. 8 statt 4 Bass schläge in einem Takt.

Sequenz: Eine Sequenz bezeichnet in der Musik eigentlich einen Teil der (evtl. abgewandelt) wiederholt wird. Also bilden alle 8 Takte (32 Viertel/Schläge/Beats) im House eine Sequenz, auf die im Normalfall gemixt wird. Oft sind jedoch die 2x4 Takte in dieser Sequenz selbst identische Sequenzen.

Wenn man jetzt nach 4 statt 8 Takten die nächste Platte rein schiebt, hat man also auch alle 4 Takte statt 8 Takte einen Wechsel der Sequenzen. Der Aufbau der Sequenzänderungen in 2er Potenzen bleibt jedoch erhalten.

Wie schon gesagt wurde, da braucht's relativ reduzierte Tracks. Man kann dann die Basedrum verdoppeln und so kurzzeitig eine Art "Trommelwirbel" zaubern, man kann Claps statt auf jeden zweiten Beat auf jeden Beat setzen, die Hihat als Akzentuierung der Basedrum einsetzen, Claps als Hihat verwenden etc. etc. Für mich hat das immer Effekte, die ziemlich in Richtung Chicago-Style gehen (mit solchen Platten funktioniert es auf jeden Fall ganz gut.)
Einen Trommelwirbel bekommt man damit nicht. Aber es geht schon mehr in die Beine.

Das mit Chicago-Style stimmt schon in dem Sinne, das dort recht viel auf den 1/16 passiert, oder? Das würde ich jedoch als den klassischen House-Stil bezeichnen. Aber da bin ich mir jetzt zu unsicher was typisch für Chicago ist ;)

Auf einem alten Mixtape von Rolando hab ich glaub ich mal so Sachen gehört. Er lässt dann kurzzeitig um einen Beat versetzt laufen (=> Clap auf jedem Beat), um dann mit einem fast unmerklichen Backcue (ich denke mit Crossfader rüber, so dass man's nicht hört) wieder die Tracks in Einklang zu bringen.
Genau das findet man in vielen Sets der "Großen" wieder. Auch das man nur einzelne Beats von der versetzten Platte rein "schleudert".

Ich finde das Haupt Problem wenn man es für Übergänge nimmt ist es, da wieder raus zu kommen. Wenn man z.B. wie Snaip es beschrieben hat die eins auf die drei legt, dann hat man ja ansich einen 2/4 Takt, weil jede 2. 1/4 eine Betonung ist - wenn das dann wieder weg fällt muss man das irgendwie "verstecken" - vielleicht verrät Snaip uns ja wie er das macht? Lautstärke, EQ?

Viel geschrieben ... Rechtschreibfehler dürft ihr alle behalten.
 
ich hab mich von Anfang an nicht ans Zählen gehalten. So wie´s kommt so kommts.

Also seh ich richtig, dass ihr immer erst wartet bis 8 Takte vorbei sind, bis ihr die neue LP reinwerft?
 
Also seh ich richtig, dass ihr immer erst wartet bis 8 Takte vorbei sind, bis ihr die neue LP reinwerft?

Das kommt imho doch mal wieder ganz auf den Musikstil an, oftmals macht man das^^ aber auch unbewusst, also wenn z.B nach dem Hauptpart ein break kommt setzt nach dem Break die neue Platte mit ein.
Wenn man denn jetzt mal mitzählen würde fällt auf das die alte dann noch genau X Takte mit läuft was zuuufälligerweise wieder genau in o.g Schema passt ;) :p
 
Also erstmal ein Dank für die tolle Zusammenfassung von Roldy!

Zum Offbeat-Mixing.
Ich mach das gerne mal so wie es in-pulse beschrieben hat.
hm hab das mal bei nem track gemacht, der ein sehr langes intro hatte (da konnt ich schon die 2. platte fix und fertig angleichen ) und dann eben "offbeat" 2 takte bevor die 1. platte in den break geht, die Platte 2 kurz mit reingedonnert, sodass es eher folgendermaßen aussah:

platte eins: BD-OHH-BD/SN-OHH-BD-OHH-BD/SN-OHH
platte zwei -----BD---------BD------BD---------BD

also 8 Basedrum-Schläge auf einem Takt quasi als dramaturgisches Mittel, um in den Break rüberzugleiten ;)
Geht nat. nur, wenn bei der 2. Platte erstmal nur die Basedrum (und Percussions wie Hihat...is ja recht egal) ohne einen Bass dazwischen spielt (hoffe den meisten hier ist klar, dass Bass nicht die Basedrum/Kick ist, ich les das nur so oft hier :rolleyes: )
...

Das Erfordert schon ein bisschen Übung und auch noch weitere Vorraussetzungen:
- es sollte ausschließlich ein Rhythmusloop sein
- die Bassdrums sollten klanglich sehr gut zusammenpassen - bestenfalls gleich klingen
- EQs alle auf Grundeinstellung

Wenn's dann noch genau eingespielt, also 2. Achtel auf 1. vom laufenden Track, dann isses n ganz geiles Break. Halt immer mit dem CF hin und her...
und 1 bis mximal 2 Takte - länger nich.
Aber: Unbedingt am Ende wieder auf den ersten Track schalten... sonst klingt's wie'n Holperer.

Das Takt- oder Loopversetzte Mixen find ich meist nicht soo toll. Kenn das von einigen, denen sowas öfters mal aus versehen passiert (was dann auch dementsprechend klingt). Da wechseln sich dann die Snares auf 2 und 4 Vierteln ab und es klingt meist blöd.

Was ich mal geil fand war als Hell auf irgend'ner Mayday auf nen Loop die Melodie von "Sunglasses at Night" 2/4-Versetzt gespielt hat. Klang erst wie ne ganz andere und erst als der Loop wegging hat man sie wirklich erkannt.

Was auch geil ist, bei minimalen Tracks zweimal den selben Track in sich versetzt zusammenmixen. Mach das gerne mal mit den DE9-Loops von Hawtin, kann man richtig geile Effekte mit zaubern.

Hab da auch mal welche so extrem leicht versetzt gemixt, dass es wie'n Flanger, später wie'n Delay klang, den ich durch ganz feines anschieben und abbremsen verändern konnte... Sowas live is schon sehr geil!
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich muss dazu sagen ich mach das so eigentlich von anfang an.. warum? es erlaubt mir einfach aus 2 tracks einen neuen zu machen.. der mir dann oft noch besser gefällt..

das ist in meinen augen eine sache des eigenen ohres und stils.. denn wer seine tracks nicht genau kennt kann nicht einfach versetzt auflegen.. jeder muss die harmonie seiner eigenen tracks kennen.. wenn z.b. ein break gerade von dem einen und dem anderen track läuft.. find ich es manschmal auch ziemlich geil wenn die bassline/bassdrum von dem anderen track wieder eintritt.. etc pp.. das ganze bringt mir pers. mehr kreativität!
zuerst hatte ich nach gefühl gemixt.. dann wurde mir das mit den takten erklärt.. man lernt immer mehr dazu wenn man was andres probiert.. wie hier auch angesprochen wurde.. ich benutze auch nur den pitchregler am tt.. da die schwankungen 0,5% vom anstoßen oder verlangsamen doch auffallen und nerven..

mfg
gorgi
 
Hab mal gehört, dass die Amis recht viel mit dem Pitch korrigieren... Hab ich mich nie getraut, weil ich Angst hatte die Original-Einstellung nicht wieder genau zu treffen...
Schon interessant, dass das wirklich einige praktizieren...

*gleichmalausprobierengeh*
 
Jetzt sind wir zwar total OT, aber was soll's...

Hab mal gehört, dass die Amis recht viel mit dem Pitch korrigieren... Hab ich mich nie getraut, weil ich Angst hatte die Original-Einstellung nicht wieder genau zu treffen...
Schon interessant, dass das wirklich einige praktizieren...

Also, ich find's auf jeden Fall schwierig, aber üben lohnt. Anschieben / Bremsen per Hand ist einfach immer hörbar, per Pitch geht's fast bis ganz unbemerkt. Ich kenne allerdings eine Falle.... wenn die Pitch-Regler der Turnis nicht 1a blitzeblank sind und auch gerne mal etwas anders arbeiten, als man will, dann komm ich zumindest ziemlich schnell durcheinander. Abgenutzte Pitch-Regler neigen ja z.B. dazu, bei minimaler Bewegung in den "-" Bereich statt zu bremsen eher mal ein bisschen zu beschleunigen. Und in Clubs kann man wohl nicht von 1a gepflegten Reglern ausgehen. Wie gehen andere Pitch-Aktivisten damit um?

[t]
 
naja wenn man bisschen übt bekommt man hand genauso unbemerkte ausbesserungen hin wie mim pitch! vor allem solange nur schlagzeug is fällt ein wirklich krasses aber dafür ganz kurzes abbremsen (wenn mans auch noch genau offbeat macht) überhaupt nicht auf ! aber auch per hand kann man wirklich nur minimal beschleunigen oder bremsen (z.b. am nippel)
ich kann zwar auch relativ sicher mim pitch korrigieren aber für mich überwiegen einfach die vorteile der handkorrektur:
- flexibler (schnell bzw. ganz unbemerkt korrigieren)
- schont den pitchfader ^^
- geht schneller als mim pitch (imho)
- man verliert seinen original pitch nicht !
 
Mal eine Frage ich habe nun seit 4 Wochen 2 CDJ200er und habe bislang nur nach Gefühl gemixt sprich also auch mal Auf nen Bassdrum mit nem Snaredrum eingepitcht was aber bei einigen Lieder ziemlich scheize klingt:D

Hier lese ich nun dass man um ein möglichst harmonischen Klang zu bekommen immer auf 1 zu 1, einpitchen soll was ja auch völlig einleuchtend ist.

Nur ist es doch dasselbe wenn man auf 1 zu 3 einpitcht oder etwa nicht:confused: da der 3 Schlag ja wieder ein Bassdrum ist...
 
mir passiert das auch manchmal, dass es taktversetzt klinkt, hört sich, wenn beide scheiben laufen recht geil an und paßt auch und wenn ich dann den bass der neuen platte reindrehe irgendwie komisch dann.weiß bis heute net wie ich das am besten meistern soll.

ein freund nennt das nen 2/4/2er takt und nicht den üblichen 4/4 takt. keine ahnung ob man das so nennen kann.
 
wie kann einem sowas passieren ;) zum angleich isses ja egal (und selbst da pitch ich auf die 1) wer schonmal nen instrument gespielt hat wird versetzes mixing nur als stilmittel einsetzen ^^
 

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