Auf Linux umsteigen?

Auf Dells Bestellseite für Notebooks mit vorinstalliertem Ubuntu kommt diese Meldung

Auf Grund einer noch nie dagewesenen Nachfrage bedauern wir Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Bestellung für dieses System eine anhaltende Lieferzeit in Anspruch nehmen kann.
 
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass Ubuntu Zero-Configuration bedeutet.
Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen!

Linux ist nach wie vor NICHTS für Windows-Umsteiger mit geringen Computer-Erfahrungen!
 
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass Ubuntu Zero-Configuration bedeutet.
Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen!

Linux ist nach wie vor NICHTS für Windows-Umsteiger mit geringen Computer-Erfahrungen!

Jein.

Ich meine, ein bissl Office, Browsen und Mail, hier und da mal bissl Musik hören und ggf. streamen ist kein Problem und kann i.d.R. von jedem eingerichtet und genutzt werden.

Gehts es darum das ganze System zu personalisieren, vielleicht einen anderen Windows-Manager zu nutzen oder gar einen Source zu kompilieren (weil es keine Binaries gibt), wird es schon schwieriger, aber auch das sollte zu schaffen sein - bedarf aber in der Tat ein wenig Einarbeitung.

Letzendlich ist es egal, was du einem Benutzer ohne Basiswissen vorgibst. Windows ist auch nicht ohne, weil es die schlechte Angewohnheit hat, mit der Installation von Software (Weiter, Weiter, Fertigstellen) nicht die beste, sondern die am ehsten lauffähige Konfiguration zu nutzen.

Ob damit einem unerfahrenen Benutzer geholfen ist???

Ich würde eher sagen, es ist wesentlich schlimmer/schwieriger, einem Computerbild - Leser von Linux zu überzeugen ("Unter XP konnte man das hier und da einstellen, Linux kann das ja mal nicht. ******* Linux")...
 
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass Ubuntu Zero-Configuration bedeutet.

Das gilt nicht nur für Ubuntu oder Linux, sondern für jedes OS. Ich kenne kein OS, welches man einfach installiert und dann funktioniert alles sofort.
 
@pqp & GambaJo:

Ich ziehe mir ja solche Behauptungen nicht aus den Fingern, um Streit zu provozieren.
Ferner würde ich nicht so eine Behauptung aufstellen, wenn meine Ubuntu-Installation richtig angelaufen wäre.
Aber die Installations-Autodetection meinte, meinen TFT mit 85Hz statt 60Hz ansteuern zu müssen, worauf sich mein Monitor weigerte, mit Ubuntu und mir zusammenzuarbeiten.
Da arbeitet die Autodetection einer Windows-Installationsroutine besser (heißt: ohne viel Zutun).

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Ich meinte mit Konfiguration keine Programm-Konfiguration - ich meinte: OS-Konfiguration (allem voran X-Server, sonst ist ein Windows-Umsteiger ersteinmal völlig überfordert, weil keine GUI [in Form eines Fenster-Managers] existiert).
Denn WIE mit Office arbeiten, wenn man das OS noch nicht einmal installiert bekommt, weil man nichts sieht? Schon platzen die Blasen vom Linux-Traum und beim Nutzer regt sich Frust, bevor er das eigentliche OS zu Gesicht bekommt.

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Das gilt nicht nur für Ubuntu oder Linux, sondern für jedes OS. Ich kenne kein OS, welches man einfach installiert und dann funktioniert alles sofort.

Solche Sachen fallen bei mir unter den Begriff "Finetuning". Jedes OS benötigt soetwas, da stimme ich Dir zu.

Linux ist aufgrund seiner Flexibilität und Konfigurationsfreiheit (Du erwähntest: Kernel-Compile) auf den ersten Blick recht komplex, weil es dem Endnutzer viele Konfigurations-Optionen zur Verfügung stellt.
 
Also hier ist ja schon einiges sinnvolles geschrieben wurde.
Auch ich hab schon ein paar Linux Versionen getestet.
Dabei haben mich aber ein paar Sachen gestört:
- Installieren von Programmen ist jedesmal ein Neulernen und ein riesen Akt
- Bestimmte Hardware, wie z.B. WLan einzurichten ist sehr zeitintensiv
- die Hardwareanforderungen von modernen Linux Oberflächen ist inzwischen nicht mehr geringer als bei Windows.

Positiv finde ich dagegen, dass die Oberfläche einiger Distris inzwischen viel schöner als die von Windows oder Apple sind.
Kann da z.B. Fedora Core sehr empfehlen. Selten so eine schöne Oberfläche gesehen.
Mandrake ist für Anfänger, wie hier auch schon erwähnt, auch nicht das schlechteste Betriebssystem.

Passt aber in jedem Fall genau beim Formatieren der Festplatte auf, vor allen Dingen wenn ihr Windows weiterlaufen lassen wollt. Lest euch genau die Anweisungen durch, die sind da schon sehr hilfreich.

Gruß,
Benjamin
 
Positiv finde ich dagegen, dass die Oberfläche einiger Distris inzwischen viel schöner als die von Windows oder Apple sind.
Kann da z.B. Fedora Core sehr empfehlen. Selten so eine schöne Oberfläche gesehen.

Gut, das ist Sache des Fenster-Managers und nicht zwingend an die Distribution gebunden.

Zum Thema Eye-Candy nenn ich mal "Beryl"
 
@XunnD:

Du bist eine von wenigen Ausnahmen. Ich habe in den letzten zwei Jahren die wichtigsten Distributionen ein Mal installiert, hate bisher immer auf Anhieb den X-Server am laufen, ohne, dass ich etwas dafür tun musste.
Übrigens gilt das genau so für aktuelle Kleinweich-Produkte. Ich treibe mich auch in Supportforen rum, und da gibt es eine Menge Threads wie „Vista-Installation friert ein“, „Vista-Installation endet mit einem Bluescreen“....
Und Treiber installieren gehört für mich nicht zum Finetuning, das ist für das vernünftige Arbeiten essentiell.

@BenJourno:

Ich weiß nicht, was Du so machst, aber das Installieren von Programmen geht zum Teil einfacher, als unter Windows. Ich starte meinen Paket-Manager, wähle die Software aus, die ich haben will, und drücke auf „Anwenden“, das wars. Das ist in den meisten Fällen so.
Die wenigen Fälle, wo ich mal Software brauche, die nicht in meinen Repositorys ist, dann kompiliere ich eben die Sources. Das sind drei Befehle in der Konsole. Das hat aber den Vorteil, dass sich kein Virus mal einfach so ohne Zutun eines Users installieren kann, und eine Software, die auf meiner CPU kompiliert wurde, ist performater.

Mit WLAN ist das so eine Sache. Am Anfang habe ich auch etwas gesucht, um den richtigen Treiber zu finden. Jetzt, da ich weiß, was ich machen muss, dauert das Ganze 30 Sekunden.

Mit Moderne Linux-Oberflächen meinst Du bestimmt Gnome und KDE. Ja, es stimmt, die brauchen schon einiges an Hardware, aber bei weitem nicht so viel, wie Vista. Und hat man einen älteren Rechner, weicht man eben auf z.B. xfce aus, was auch eine sehr gute und moderne GUI ist. Und wenn der Rechner richtig als ist, dann eben Fluxbox o.ä.



Ihr seht das alles etwas subjektiv, weil ihr mit Windows "großgeworden" seid. Wäre es anders rum, hättet ihr mehr oder weniger die gleichen Probleme mit Windows.
 
@GambaJo:

Zum Thema "Treiber installieren": spartanische Treiber werden meist mitgeliefert. Sicher läuft die HW dann nicht mit dem vollen Leistungsumfang, aber sie läuft erst einmal. Unter Feintuning verstehe ich dann die Installation ebendieser "aktuellen" Treiber.
Wenn aber ein 4 Jahre altes Notebook-Display nicht erkannt bzw. richtig angesteuert wird, ist das eine schwache Kür.
Nichtsdestotrotz läuft mein Ubuntu jetzt, weil ich durch manuelle Konfiguration X auf 60Hz limitiert habe.


Zum Thema Umsteigen: lieber von Windows auf Unix-Systeme als anders herum. Wenn man die Unixoide Sicherheit gewohnt ist, wird man bei Windows ganz schnell auf verlorenem Posten stehen (z.B. dieses mysteriöse Auto-Update).
Wenn allerdings viele SW-Pakete von Mikroweich selbst im Betrieb (sprich nicht nur zur Installation) Admin-Rechte voraussetzen, kann etwas nicht stimmen. Von daher macht es im Privatbereich nur selten Sinn, aus Sicherheitsgründen auf Anmeldung mit Administrator-Account zu verzichten.


Da ich momentan noch sehr oft Spiele kann und will ich auf die Mikroweich Fenster nicht verzichten. Auf dem Notebook (was hauptsächlich als Server fungiert) aber setze ich seit 2 Wochen erfolgreich Ubuntu 7.10 ein. Wenn ich es nicht am Wochenende zusätzlich als Workstation bzw. Surf-Rechner brauchen würde, würde ich es sogar ganz minimalistisch ohne X laufen lassen.

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Von meiner Meinung, dass der Umstieg von Windows auf Linux für Anfänger (bzw. Leute mit wenig Begeisterung für Computer) nicht leicht ist, will ich dennoch nicht ablassen.


Grüße, XunnD
 
Von meiner Meinung, dass der Umstieg von Windows auf Linux für Anfänger (bzw. Leute mit wenig Begeisterung für Computer) nicht leicht ist, will ich dennoch nicht ablassen.

Was aber nicht haltbar ist. Ich glaube diese Leute können sich auch nicht ein XP/Vista selber installieren - sie greifen auf ein Vorinstalliertes System zurück.

XP/Vista nimmt im ersten Lauf auch erstmal nur Standardtreiber, es geht, aber eben nicht gut. Frag dann mal, ob ein Chipsatztreiber installiert wurde. I.d.R. nicht, aber woher soll der User das auch wissen?

Die Leute die du meinst, können sich auch nicht vernünftig ein XP/Vista installieren.

Bei der Benutzung (also wenn es mal da ist und läuft) ist es - in meinen Augen - vollkommen egal.

Bestes Beispiel: Mein Dad.

Meinem Vater habe ich Ubuntu 6.10 (dort wurde auch direkt die nVidia - GraKa richtig installiert) installiert und es läuft. Dem ist das egal, was für ein System dahinter steckt, hauptsache er kann Browsen, Email und chatten.

Wenn man ihm alles erklärt, gehts auch. Er hatte vorher XP, aber ich hatte es satt jedes Wochenende seinen Rechner zu säubern. Dieses Probem hab ich jetzt nicht mehr *g*
 
Was aber nicht haltbar ist. Ich glaube diese Leute können sich auch nicht ein XP/Vista selber installieren - sie greifen auf ein Vorinstalliertes System zurück.

...wobei Installation auch gar nicht Gegenstand meiner Aussage war - ich meinte schon die Auseinandersetzung mit Zugriffsberechtigungen und die damit "verbundene" Sicherheit.

Nochmal zum Mitschreiben:

Windows: viel Software setzt Administrator-Rechte voraus, weshalb man aus Bequemlichkeit hauptsächlich mit Admin-Konten "unterwegs" ist (dies liegt hauptsächlich in der Bequemlichkeit der Programmierer [ich muss es wissen], die volle Rechte einfach als gegeben voraussetzen)

Unix: Software wird schon für das Mehrbenutzer- und Zugriffskonzept entwickelt. Hier sind optionale Zugriffsbeschränkungen nicht optional, sondern obligatorisch (es sei denn, root macht ein dummes "chmod -R 0777 /").

Bei der Benutzung (also wenn es mal da ist und läuft) ist es - in meinen Augen - vollkommen egal.

Bestes Beispiel: Mein Dad.

Meinem Vater habe ich Ubuntu 6.10 (dort wurde auch direkt die nVidia - GraKa richtig installiert) installiert und es läuft. Dem ist das egal, was für ein System dahinter steckt, hauptsache er kann Browsen, Email und chatten.

Wenn man ihm alles erklärt, gehts auch. Er hatte vorher XP, aber ich hatte es satt jedes Wochenende seinen Rechner zu säubern. Dieses Probem hab ich jetzt nicht mehr *g*

Und da beißt sich der Hund selbst in den Schwanz: es kann gar nicht egal sein, wenn Du Durch Ubuntu jetzt einen massiven Sicherheitsgewinn erzielt hast und dadurch Wartungsaufwand sparst.
 
Und da beißt sich der Hund selbst in den Schwanz: es kann gar nicht egal sein, wenn Du Durch Ubuntu jetzt einen massiven Sicherheitsgewinn erzielt hast und dadurch Wartungsaufwand sparst.

Peil ich gerade nicht...

Mein Dad hatte vorher auch keine Adminrechte (wozu auch, dennoch schafft der Sack es immer wieder, sein System instabil zu bekommen), es geht hier nur um die Benutzbarkeit der Systeme und die sind für den Laien identisch. Ob er nun keine Ahnung von Windows oder von Linux hat, spielt keine Rolle...
 
Stichwort Dateisystem:

Unix: ext2/3 o.ä. (Zugriff für Normalnutzer von Hause aus stark eingeschränkt)

Windows: meist FAT/FAT32 (fehlende Zugriffsverwaltung) oder NTFS mit Zugriff auf "Jeder" (was im Endeffekt ebenso schlimm ist)

Somit kriegst Du jedes Windows-System klein. Und dazu brauchst Du dann auch nicht mal Admin-Rechte...
 
ah, da möchtest du hin, da gebe ich dir natürlich recht, zitiere mich mal selber

pqp schrieb:

Hab dir halt zum Teil zugestimmt, aber für die reine Benutzung für den Laien spielt es heute keine Rolle, vor was er fragend sitzt...

Distributionen sind wirklich massenkompatibel geworden...
 
@BenJourno:

Ich weiß nicht, was Du so machst, aber das Installieren von Programmen geht zum Teil einfacher, als unter Windows. Ich starte meinen Paket-Manager, wähle die Software aus, die ich haben will, und drücke auf „Anwenden“, das wars. Das ist in den meisten Fällen so.
Die wenigen Fälle, wo ich mal Software brauche, die nicht in meinen Repositorys ist, dann kompiliere ich eben die Sources. Das sind drei Befehle in der Konsole. Das hat aber den Vorteil, dass sich kein Virus mal einfach so ohne Zutun eines Users installieren kann, und eine Software, die auf meiner CPU kompiliert wurde, ist performater.

Mit WLAN ist das so eine Sache. Am Anfang habe ich auch etwas gesucht, um den richtigen Treiber zu finden. Jetzt, da ich weiß, was ich machen muss, dauert das Ganze 30 Sekunden.
Also ganz so ist das aber nicht.
Ich hab da immer mal probiert Sachen wie Winamp oder ähnliches zu installieren und bin öfters mal gescheitert. Irgendwelche Fehlermeldungen, irgendwelche Pakete die mir fehlten, und dann weiß man auch nie wo man es hininstalliert hat, also die Installationen sind doch schon wesentlich anstrengender.

Meine alte WLan Karte war da etwas eigen. Ich hab Wochen damit verbracht bis ich sie mehr oder weniger am Laufen hatte.
Meine neue wird glaub ich von einigen Distris relativ einfach erkannt, von anderen aber auch nicht.
 
was player wie winamp angeht...kann ich den XMMS empfehlen...is im pronzip das gleiche.
Ansonsten für Videos und so so VLC und gut is.

Grüße
 
Zum Thema "Treiber installieren": spartanische Treiber werden meist mitgeliefert. Sicher läuft die HW dann nicht mit dem vollen Leistungsumfang, aber sie läuft erst einmal. Unter Feintuning verstehe ich dann die Installation ebendieser "aktuellen" Treiber.
Wenn aber ein 4 Jahre altes Notebook-Display nicht erkannt bzw. richtig angesteuert wird, ist das eine schwache Kür.

Diese spartanischen Treiber sind nur dazu da, damit man die „richtigen“ Treiber installieren kann. Ohne Chipsatz-Treiber wird man auch unter Windows kaum Geräte wie seine USB-Ports nutzen können.
Notebooks sind so eine Sache. Es werden oft speziell dafür gebaute Komponenten verbaut, für die es keine Unterstützung gibt. Aber dafür gibt es extra eine Seite, die sich nur mit Notebooks in Verbindung mit Linux beschäftigt. Da sind die meisten Modelle aufgelistet, die mit Linux laufen.
Ich persönlich habe schon Linux auf 7 Jahre alten Notebooks, aber auch ganz aktuellen laufen gehabt.

Von meiner Meinung, dass der Umstieg von Windows auf Linux für Anfänger (bzw. Leute mit wenig Begeisterung für Computer) nicht leicht ist, will ich dennoch nicht ablassen.

Das bestreite ich nicht, hab sebst so meine Erfahrungen gemacht, obwohl ich Informatiker bin. Aber man kann so etwas nicht erwarten. Linux ist kein abgekupfertes Windows, sondern ein eigenständiges System. Obwohl GUIs, wie KDE schon ziemlich windowsähnlich sind.
Ein Computer ist ein komplexes Werkzeug, was weitere komplexe Werkzeuge ansteuert. Somit ist auch ein OS nicht unbedingt einfach. Das ist so, als würde man von Motorad auf Auto umsteigen. Beides hat Räder und einen Motor, trotzdem wird man bei einem Umstieg immense Probleme haben. Aber mit etwas Übung schaffen das auch die meisten.

Ich hab da immer mal probiert Sachen wie Winamp oder ähnliches zu installieren und bin öfters mal gescheitert. Irgendwelche Fehlermeldungen, irgendwelche Pakete die mir fehlten, und dann weiß man auch nie wo man es hininstalliert hat, also die Installationen sind doch schon wesentlich anstrengender.

Wenn Du Winamp installiert, brauchst Du einen Emulator wie Wine, weil das eine Software für Windows ist. Das gibt für Anfänger natürlich Probleme.
Aber wozu einen Mediaplayer wie Winamp installieren, wenn es einige gute native Alternativen gibt?
Normalerweise wird bei jeder Installation die Paketabhängigkeit geprüft, d.h., es wird geprüft, ob z.B. alle nötigen Librarys vorhanden sind.
Auf den ersten Blick ist das nervig und umständlich, zumindest für Anfänger. Aber gerade das macht Linux so interessant, weil eben nicht alles von Anfang an mit installiert wird. Ich als User bin frei in dem, was ich installiere und kann so mein System schlank halten, weil eben nur das da ist, was auch gebraucht wird. Und falls was fehlt, wird es von den meisten Paket-Managern automatisch mitinstalliert.
 
Hi ho,

da ich selbst vor einem Jahr auf Linux umgestiegen bin, wollte ich hier mal meine Erfahrung
kundtun. Vielleicht hilfts ja dem ein oder anderen.

Hatte mich mit einigen Distris beschäftigt. Begonnen bei Ubuntu, Sidux /Debian Sid , Gentoo und schlussendlich Arch.

Grundsätzlich würde ich sagen das es bestimmt Nutzer gibt für die Linux nicht die beste
Wahl ist. Als Beispiel jeder der Konsolenscheu ist und diese auch nicht nutzen will (gerade die ist ja wohl mit des schönste an Linux :) ), Hardcore-Gamer (geht zwar macht aber sicher nicht glücklich), Producing (man kann zwar viel mit Wine emulieren aber eben mit gewissen einbußen)

Allgemein zur Installation ist zu sagen das dies Distributions und Hardware abhängig ist.
Autodetect funktioniert bei Ubuntu und Sidux sehr gut jedoch wie gesagt ist dies von
der Hardware abhängig. Beispiel ATI Grafikkarten bereiten aufgrund der schlechten Unterstützung von ATI/AMD immer wieder Probleme oder auch bestimmte Wlan sowie Ethernetkarten können schon einen recht großen Aufwand verursachen.
Also egal wie einsteigerfreundlich und automatisiert die die Distri bzw Installation auch seien mag, jeder der sich nicht mit der Konsole und Konfigurationsdateien beschäftigen will kommt nicht weit.
Beispiel : Ubuntu Installation auf einem Laptop mit ATI Radeon X700. Nach Einlegen der CD bzw starten von Gnome bleibt der Bildschirm schwartz. Problem kann schnell mit einem Eintrag in der xorg.conf gelöst werden.

Man sollte sich Bewusstsein das man hier sehr viel Zeit investieren muss um sein System einmal aufgesetzt, angepasst und aktuell zu haben.

Wichtig ist auch die Frage warum man Linux installieren möchte: (Nur weils kostenlos ist wäre der falsche Ansatz, da es sich wie gesagt für bestimmte Anwender einfach nicht eignet)

Bei der Wahl der Distrtibution kann einem kaum jemand sagen welche die für einen selbst richtige ist. Jede hat ihre eigenen Vorzüge und Nachteile.. Hier gilt: einfach ausprobieren. Bzw einlesen ;-)

Einige Fragen die man sich stellen könnte wären:
Möchte ich möglichst viel automatisiert durch Scripte und GUI oder doch lieber pur und mit dem System wachsen?
Möchte ich immer die aktuellste Software?
Möchte ich kompilieren? Möchte ich fertige Pakete? Oder vielleicht ne Mischung aus beidem?
Gibts wichtige Programm die ich benötige?

Als kleine Hilfestellung kann ich nur etwas über die oben ganannten Distris erzählen:

Ubuntu: einfach für den Anfang, viele fertige scripte und GUIs um einem das leben zu erleichtern. Dafür aber auch sehr überladen (für jede Anwendung gibt’s 3 Programme)
Leider ist in den meisten Fällen für jede neue Version eine Neuinstallation notwendig.
Nicht so aktuell wie andere Distris

Sidux: verdammt schnell, brandaktuell. Ebenfalls automatisierte Installation.
Jedoch wenige Scripte bzw GUI´s für die Konfiguration. Man wird also häufiger
Mit der Konsole und Dateien konfrontiert. Leicht instabil. Die Software kommt aus dem
Unstable Zweig von Debian. Es ist also mal möglich das z.b Pidgin (Icq Messanger) mal 1-2 Tage nicht funktioniert. Ist aber nicht der Regelfall.
Großer Vorteil: Rolling Release. Einmal pro Woche ein Updaten machen und man ist immer
Auf dem neusten Stand.

Gentoo: Tja hier scheiden sich die Geister. Ein Gentoo System aufsetzen kann im Prinzip
Jeder dank der ausführlichen Dokumentation. Vom Prinzip her klasse da man das System
Ganz nach seinen Wünschen aufbaut und nur das was man haben möchte auch Installiert.
Aber wegen 2 Sekunden weniger Boot-Zeit stunden lang Compilieren? Positiv sind hier die wohl größte Community, das rießen Wiki und eine bisher unerreichte Paket auswahl. Einmal pro Woche ein Updaten machen und man ist immer auf dem neusten Stand

Arch: Hier wird einem nur das Grundsystem geliefert. Ab hier entscheidet man ebenfalls selbst was installiert wird und was nicht.Ebenfalls verdammt schnell. Lässt sich zum größtenteil in nur einer Datei konfigurieren. Nachteilig ist hier jedoch die noch kleine Paketauswahl bzw noch recht spärliche deutsche Community. Einmal pro Woche ein Updaten machen und man ist immer auf dem neusten Stand

Wichtig: nie nach dem optischen gehen. Das sagt überhaupt nichts aus, da jede Distri
ohne weiteres wie jede andere aussehen kann.

Ich selbst nutze Arch und bin zufrieden. Hab nur jetzt für Serato noch mal Windows zusätzlich installiert.

Hoffe ich konnte damit einen kleinen Einblick in Linux geben, könnte noch viel mehr erzählen aber das würde den Rahmen sprengen :)

Gruß
 
wOw das ist mal eine Aussage und das meiste entspricht genau meiner Meinung.

Aber das Gentoo jeder trotz Doku installieren kann, dem muss ich widersprechen. Ich habe es mehrfach versucht, ein Kollege hat es auf seinem System versucht und keiner von uns hat es geschafft.

Abhilfe schuf erst ein Gentoo-Nerd der auch am Gentoo-Wiki schreibt und mir die gesamte Installation mal eben per SSH gemacht hat. Na gut das hat schon seine zwei Tage gedauert wegen dem Kompilieren aber danach hatte ich nach Knopfdruck innerhalb von 15 Sekunden ein Arbeitsfähiges System und auch die Programme liefen rund 50% schneller. Doch mit dem emergen und kompilieren konnte ich mich nicht anfreunden und deshalb habe ich mich wieder mit Debian versöhnt :).

Aber seit ungefähr drei oder vier Monaten hat die Faulheit mich wieder übermannt und ich bin Vista-User. Liegt wahrscheinlich auch daran das mein neues System einfach das vierfache an Leistung hat und ich nicht mehr auf den minimalisten-Styl angewiesen bin :D :p.
 
Du kannst grundsätzlich beides installieren oder Knoppix (abgespecktes Linux) über CD starten. Ganz ohne Installation!
 
Wieso abgespeckt? Ist doch eine Vollwertige Distribution, die man auch installieren kann. Live-CDs gibt es doch von fast jeder Distribution.
 
Man sollte sich von einer Live-CD natürlich nicht die gleiche Performance erhoffen wie von einem von Festplatte gestartetem Betriebssystem.

Sobald etwas nachgeladen werden muss (nicht, dass ich gleich von Sätzen wie "bei geladenen Prozessen eh egal" bombardiert werde), ist man wieder auf das ewig langsame optische Laufwerk angewiesen (Stichwort: Spinup).
 
Auf Dauer lässt sich mir so einer Live-CD nicht wirklich arbeiten. Diese CDs sind eher zum Ausprobieren der Distribution und zu Wartungsarbeiten gedacht. Ich habe schon öfters damit Datenrettung gemacht, Partitionen verkleinert/vergrößert, Speichertests gemacht usw.

Trotzdem ist es vom Umfang her eine vollwertige Distribution.
 

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