Festival Artist Bookings

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Mister Z

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Servus,

ich bin Veranstalter eines (noch) kleinen, lokalen Open Air Festivals mit ca. 3.000 Besuchern. Bisher hatten wir hauptsächlich kleine lokale DJs bei uns spielen, die sich auch größtenteils bei uns beworben haben um mal auf einer Open Air Bühne spielen zu dürfen. Für die nächste Veranstaltung wollen wir uns aber auch mal an größere Acts rantrauen.

Wir haben leider überhaupt keine Erfahrung was das Booking größerer Artists betrifft.
- Was sind übliche Gagen für DJs wie Glockenbach, REWI oder Bennett?
- Inwiefern hängt die Höhe der Gage von der Größe der Veranstaltung ab?
- Was sind normale Höhen für "Mehrkosten" wie Reise, Unterbringung, Catering, etc. (im Vergleich zur Gage)
- Was versteht man überhaupt unter Gage? MwSt, Ausländersteuer, KSK in- oder exklusive?
- Sind Rider gut verhandelbar, sodass man auch mal anfragen kann, den 200€-Tequila wegzulassen? Oder ist man dann gleich raus? Teilweise finden sich da schon unverschämte Anforderungen, die ich als unprofessionell oder rechtlich fragwürdig bezeichnen würde, die große Künstler aber fordern.

Habt ihr Tipps, wie und wo man an solche Erfahrungswerte kommt und lernen kann, Gagen abzuschätzen?

Liebe Grüße
 

Hallo Mister Z,
aus meiner DJ Sicht kann ich schon etwas zu dem Thema sagen, wobei ich von den hohen Gagen im 4 oder 5 fünfstelligen Bereich noch sehr weit entfernt bin.
Allerdings habe ich schon einiges zum Thema gehört, anbei meine bisherigen Erfahrungen:

- Es gibt hier 2 Möglichkeiten, entweder den DJ anfragen was er haben möchte oder den Vorschlag machen "was man zahlen kann".
Wenn der DJ schon ein paar Hits hatte und (nicht nur) in der Szene bekannt ist kann man pro Stunde im Fall von Bennett schon von 1000 Euro+ ausgehen.
A.N.I. liegt z. B. in dem Bereiche.
- Sehr, wenn du eine Veranstaltung mit max. 200 Personen und Eintritt von 20 Euro hast, kanns du dem (nicht so bekannten) DJ eine Gage von 75 Euro die Stunde eher verkaufen.
Bei einem Event mit 5000+ Leute erwartet man dann als (bekannter) Headliner schon 1 Euro pro Person, David Guetta nimmt auch gern 50.000+ Euro die Stunde
- Es kommt auf die Entfernung an, langer Anreise Flug zweiter Klasse oder Bahnticket zweiter Klasse oder Fahrpauschale - bis 50 km gibt es eher keine Fahrpauschale - kommt natürlich auch auf den DJ an, was er haben möchte, wenn er es verlangen kann. ;)
- Getränke oder Catering bekommt DJ normalerweise umsonst (was dies beinhaltet hängt dann natürlich von dir ab), Unterbringung eher in Ausnahmefällen. Wenn du ein Festival mit Campingplatz hast, bekommt der DJ natürlich hier einen Platz oder eine Wohnwagen hingestellt, allerdings auch nur wenn er mehrere Tage da ist, bei einem 2 Stunden Gig gibt es normalerweise keine Übernachtung - außer er kommt 500 km+ weit weg her. Kommt auch immer auf den DJ an, ob er mehr verlangt oder nicht.
- Gage = Bezahlung + Stunde + UST - wenn der DJ noch ein Kleingewerbe hat fällt die UST weg, Fahrkosten werden extra aufgeführt. Übernachtung, Essen, Trinken übernimmt der Veranstalter und wird i. d. R. nicht vom DJ gebucht.
- Bei Rider ist eigentlich das Equipment entscheidend, evtl. das man mit Getränken versorgt wird. Mit Megastar DJs kenne ich mich nicht aus - in erster Linie kommt es hier natürlich an wie gefragt der DJ ist, wenn er 300 Gigs im Jahr hat, wird er ohne seine Flasche Belvedere wohl nicht auflege, bei 30 Gigs im Jahr wird auch ein Absolut gehen (als Beispiel).
Wobei hier die Mehrheit der DJs aber nicht so kleinlich sein sollte.

Meine Empfehlung wäre (nicht nur aus eigener Sicht) DJs zu buchen die gut auflegen und nicht DJs die viele Follower haben.
Es kommt auch auf die Ausrichtung der Veranstaltung an - wenn es z. B. mehr um Kunst oder ein Thema geht können hier kleinere DJs mitunter mehr Stimmung erzeugen.
Wenn es rein um große Namen geht, bekommt man zwar viele Leute zusammen - wenn der DJ hingegen nicht doll auflegen kann, ist das m. M. n. aber auch nicht das ware.
Beim Gewinn kann eine kleine Veranstaltung mit weniger bekannt DJs sogar mehr Gewinn machen als eine Große, bei dem die Hälfte der Einnahmen direkt an den Headliner gehen.

Über Erfahrungen von anderen DJs/Bookern bin ich natürlich ebenfalls gespannt.
 

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