Wie "bewerbt" ihr euch?

Bei den "ernstzunehmenden" Bookings gibt es eben ein sehr zahlreiches Publikum mit einer gewissen Erwartungshaltung, das man nicht verlieren darf.
Bevor man da jemanden unbekanntes bucht, wählt man lieber konservativ jemanden bekanntes, bei dem man ungefähr abschätzen kann, was für einen Sound er spielt, bzw. macht es über "Vitamin B", da der Bekannte/die Booking Agentur sowohl das musikalische Konzept des Clubs/Events als auch den Bewerber näher kennt und dann schon im vorraus sagen kann, ob das zusammen passt (bzw. durch eine Empfehlung auch bereit ist, den eigenen Namen zu riskieren).

Wenn hingegen xy-NoName sich bewirbt, weiss man weder, ob er konstant gut ist oder ob er eine Woche an dieser Demo übte. Man weiss nicht, ob die Demo passt, weil das sein üblicher Sound ist und er immer diese Richtung fährt mit dem dort evtl. genialen Flow, etc, oder ob er das auch vor einem Publikum halten kann, wenn spontan variiert werden muss da mal die Stimmung nicht so gut ist und nun mehr als gute Mixtechniken gefragt sind.
Eine Demo sagt in der Regel einiges über allgemeine Mix-Fähigkeiten aus, aber nur sehr wenig, wenn man nach etwas sehr sehr spezifischem sucht, wie eben bei allen grossen Bookings üblich

Und wenn es für einen Gig ohnehin schon zig bekannte Bewerber gibt, mit denen man lange Erfahrung hat, und denen man auch früher oder später wieder einen Termin zuweisen sollte, um die Beziehung aufrecht zu erhalten, sieht es für die Neuen noch schlechter aus.

In der Regel fällt mir aber immer wieder auf, dass bei den besten Künstlern auch sehr stark die Sozialkompetenz fehlt, nicht nur gut mit Leuten auszukommen, sondern diese auch Abseits der Musik begeistern zu können, oder sich durch Sprache und Auftreten neue Gelegenheiten zu erschliessen.
Wer sich den ganzen Tag in seinem Zimmer einschliesst, lieber die Zeit mit seinem Sound verbringt und seine Skills übt, statt raus zu gehen und das Leben zu Leben, dessen Kontaktfähigkeit rostet dann eben irgendwann ein. Und wer technisch an der Spitze ist (oder sich dort sieht), dadurch ein etwas überdrehtes Ego besitzt und/oder den ganzen Tag nur von seinem Hobby spricht, macht sich auch keine grossen Freunde ;)
Wenn die grundlegenden menschlichen Fähigkeiten im argen liegen (ob man das nun einsehen möchte, oder nicht), sollte man sich lieber von einer Booking Agentur vertreten lassen, da dann nur noch zählt, was man an den Decks leisten kann und die den Rest übernehmen.

"Vitamin B" ist also kein verruchtes Sinnbild einer Insider Clique, sondern die ganz natürliche Essenz eines sozialen Netzwerkes mit größerer Verantwortung, bzw. das Mindestmass an Selbstschutz durch einen bekannten "Vorfilter", da jede Fehlentscheidung ernsthafte Konsequenzen für den Club/Event haben könnte.
Bayern München lässt auch keinen Spieler sofort in der Champions League ran, nur weil sie ihn mal irgendwo in einem Spiel auf Sat1 gesehen hatten. Und kleine Gigs sind in unserer Branche nun mal das Trainingslager...

Aber wie tranqui immer so schön sagt: "Stating the obvious" ;)
 
[...]allerdings bin ich immer noch der meinung, dass man zu hause niemals eine "echte" demo aufnehmen kann. live klingt's komplett anders - interaktion mit dem publikum ist in den eigenen vier wänden nicht möglich, und das ist eigentlich der wichtigste faktor, der ein dj-set ausmacht. [...]

Dem kann ich nur zustimmen.
Ich habe sonst nur zu Hause aufgelegt und durfte vor ein Paar Tagen bei einem Radiosender auflegen. Die Tracks die ich zu Hause in meinen eigenen vier Wänden 100%ig mixen konnte, waren dort nun gar nicht mehr so einfach zu mixen. Hier und da mal einen Übergang versaut, anderes Equipment, andere PA, andere Leute die einem auf die Finger schauen, andere Dj die wesentlich länger im Geschäft sind und und und.
Das sind z.B. Einflussfaktoren die ein Set das man zu Hause 100%ig spielen kann, plötzlich draußen völlig anders klingen lassen.

In meinem Fall hatte ich es gut, ich brauchte nicht mit einem Publikum interagieren, da ich bei einem Radiosender aufgelegt habe, aber auch da war ich anfangs sehr nervös und hier und da rumpelten schon mal die Beats. Aber das ist halt so. Damit muss man rechnen und natürlich auch fertig werden.
 
Das mit der Sozialkompetenz ist schon nicht ganz so falsch. Bestenfalls sollte der Gig ja ein soziales Event sein. Was machen aber dann die Stubenhocker, die Dir zwar aus einer Büroklammer und einem Taschenrechner einen Synth bauen, aber aufgrund von soundiger Nerdigkeit nie das Tageslicht sehen? Gute Musik - schlechte Sozialkompetenz. Am Ballermann sieht's hingegen genau andersrum aus. :p

Also schicken wir die Soundtüftler-DJs alle an den Ballermann und ab 3 Promille geht die Soz-Kompentenzkurve steil nach oben.

Aber Scherz beiseite. Ich glaube, dass man heutzutage mit den ganzen 2.0 Seiten eine Menge Menschen erreichen kann. Wenn man dort ein wenig umtriebig ist, wird es auch schon klappen.
 
*Das kann ich nicht so ganz bestätigen... Also man kommt schon an nette Sachen ran ohne die Nummer 1 zu sein oder einen namen in irgendwelchen Charts zu haben...
BSP. Freunde von mir wurde einfach mal gebucht für ne Party.... Sie zockten Ihr set, Publikum ging sowas von steil, rief nur noch deren Namen und mit wem legten sie danach auf? Mit Moby, der vom 3001 nochmal schnell vorbei kam =)
Sowas braucht einfach nur Zeit und ein wenig freundliche Leute die einem ne chance geben... Ohne Vitamin B geht sowieso nirgends etwas, finde ich!

Greets
 
jeder DJ, der was aufm kasten hat und auch an sich glaubt, bekommt auch seine chance im leben!

es gibt aber auch hobby-djs, die lieber immer hobby-dj bleiben sollten!

wenn man div. foren bezüglich des themas durchforstet bzw. DJ-Mags, wie die Raveline der letzten 10 jahre durchforstet, wo profi-djs tipps geben, wird man immer wieder erkennen, dass von den DJs, die vom fach sind immer wieder das gleiche als tipp empfohlen wird. ich denke hier wurde auch schon das wichtigste genannt - also muss ja was dran sein!

meine empfehlung ist noch ein buch: Gut Aufgelegt von Dirk Duske

im ersten moment wird man sich denken, ich bin doch keine 16 mehr und schon erfahren und könnte die ebene überspringen aber selbst TOP-DJs haben früher den TOP DJs den plattenkoffer hinterher getragen um den stellenplatz zu erlangen, den sie heute haben!

wohl sein
 
Ich gehe immer hin und Frage einfach ob ich mal darf!!!!
"Und dann kommt die frage hast den Platten oder eine mix cd da?"
Moment bin in 1 minute wieder da ans Auto platten holen oder eine Mix cd und schon gehts und ich darf meistens dann auch noch mal ein 2 mal kommen und auch ein 3 oder 4 mal
 
Also sorry, aber wer jemand völlig unbekannten einfach so an die Turntables lässt... ich weiß ja nicht. Würde es bei mir nicht geben, da hast du keine Chance. Höchstens, dass du mir ein Tape bringst, und mal live bei einer Session (zu Hause) mitmachst.

Dann lässt sich drüber reden. Aber einfach so.. niemals. Habe ich auch nicht anders gemacht, musste diverse Leute auch erstmal überzeugen um irgendwann mal mitspielen zu dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja richtig ich überzeug die leute ja dann!!!!!!!!!!!!!!
 
Soundbrother, das mag ja auch richtig sein und danach wissen die das dann auch, dass Du was kannst, aber vorher weiss man das ja nicht, und wenn ein DJ Pech hat und am selben Abend, wenn die Bude voll ist, einen ihm völlig unbekannten an die player lässt, der mal eben fragt, kann es für beide ganz bös in die Hose gehen...
 
würde mich wunder nehmen was für clubs, dass das sind, die sowas überhaupt durchgehen lassen.
 
Ich hab da immer etwas getrickst. Am Anfang war es Glück, ganz freundlich und naiv einfach gefragt "Hey, wie schauts aus, darf ich hier ma auflegen?". Hab ich genau 3x gemacht und hatte Glück, durfte ohne Demo oder Probeauflegen ran. Dann kamen Events die von befreundeten Leuten organisiert wurden und irgendwann habe ich dann auch selbst mein Glück als Veranstalter versucht. Auch komplette Touren für befreundete Liveacts und DJs aus den USA habe ich schon organisiert und dann kommt man natürlich selbst auch wieder als Support an die Teller. Da gabs dann aber Pressemappen, usw. Mittlerweile bin ich etwas ruhiger geworden und veranstalte selbst nur noch wenige Events und habe auch das Booking für andere ziemlich runter gefahren, aber das Telefon klingelt noch immer aus heiterem Himmel oder es kommt eine Emailanfrage ob ich nicht auflegen will. Nicht selten wird man ja auch auf Gigs angesprochen von anderen Veranstaltern oder Leuten die Veranstalter kennen und schon hat man die nächste Show ohne sich selbst bewerben zu müssen.

Was ich damit sagen will, ist eigentlich nur, dass es wohl keine Patentlösung dafür gibt wie man an Gigs kommt. Die einen bewerben sich, die anderen werden angefragt, wieder andere sind einfach selbst Veranstalter. Etwas Glück gehört auch dazu, so wie eine freundliche Art und Kontakte knüpfen und halten. Je länger und ernsthafter man dabei bleibt umso leichter wird das Spiel auch irgendwann.
 
bei mir können sie sagen was sie wollen.
wen ich nicht kenn, der kommt nicht ran.
und wenn der dj-meister aus china da wäre.

kann doch jeder ein demo tape vorbei bringen...
und wer sowas nicht hat... pech. :rolleyes:

also hallo,
das wäre ja auch assi, wenn ihr jeden dran lassen würdet. Der kann dann zwar erst NACH dem Hören des demos, also an der nächsten Party o. so auflegen, aber wer wirklich was kann und interessiert ist, der gibt sowas auch gern an ...
Also das ist meine Meinung.

Gruß Seven
 
Wenn jeder einfach mal so ans Pult dürfte und ohne vorher ein Tape abgegeben zu haben mixen darf, was meinste was dann in den Clubs los wär?:D Dann ständ doch jeder mal hinterm Pult um ein bisschen aufzulegen...
 
Was mich persönlich in diesem Zusammenhang mal interessieren würde... Ich hab ja mit Bookings und Gigs so viel gemeinsam wie der Papst mit Sadomaso (öhm... also gar nichts :) )

Inwieweit wird denn heutzutage drauf geachtet mit WAS er letztendlich auflegt? Ist diese (im Forum leeeiiicht verbreitete) Laptop-Mp3-Controller-Abneigung auch 'da draussen' präsent?

Ich hab mir zum Beispiel (als altes Sparbrötchen) Traktor 3 bei Ebay geholt, nen HD25 bei Ebay geholt und ne legendäre BCD2000 bei, Überraschung, Ebay geholt.

PRINZIPIELL könnte man damit ja auch lustig auflegen. Man müsste nicht mal beatmatchen können. Gäb ja ne SYNC-Taste. Zwar könnte ich bei meinem aktuellen Stand alles andere als 'ordentlich' auflegen (Geschwindigkeiten unterscheiden will ja schliesslich geübt sein...), aber mit dem lustigen Teil hier wäre das ja hinfällig.

Kurzer Disclaimer: Ich hab sicherlich nicht vor, als 'Nichtskönner' mit billigstem Equip hier großartig Bookings ergattern zu wollen, aber wenn ich mich jetzt im Lauf der Zeit wirklich nur bei meinem Controllern bleib...Mag man mich dann? :D Oder seh ich da eher alt aus?
 
Also ich hab nur auf lokaler Ebene seit 5 Jahren immer Diskussionen weil die Vinylpuristen oft keine Ahnung und Vorurteile haben wie ein DVS (Final Scratch, Serato, Torq, usw.) funktioniert. Da wollten mir schon einige erzählen, dass da doch der Computer von alleine vorgefertigte Playlists mixt, usw. Absoluter Quatsch natürlich! Ich habe Anfang der 90er mit Vinyl angefangen und daher kommt mir nichts ins Haus was ich nicht noch mit Turtables und Platten (Timecode) steuern und manipulieren kann.

Als Veranstalter buche ich keine Controller-DJs mit ihren Midisteuerungen und auch keine CD-DJs. Eigentlich sollte es egal sein, wenn jemand die Crowd rocken kann, aber eine Spinnerei muss man ja haben ;)
Find halt Knopfdrücker einfach nicht so sexy und bühnentauglich.

Sehe aber auch in Clubs öfter mal DJs mit nur Rechner und Controller, auch bekanntere Leute wie Konsole, usw. im Bereich elektronische Tanzmusik. Mein Fall ist es halt nicht.
 
Was mich persönlich in diesem Zusammenhang mal interessieren würde... Ich hab ja mit Bookings und Gigs so viel gemeinsam wie der Papst mit Sadomaso (öhm... also gar nichts :) )

Inwieweit wird denn heutzutage drauf geachtet mit WAS er letztendlich auflegt? Ist diese (im Forum leeeiiicht verbreitete) Laptop-Mp3-Controller-Abneigung auch 'da draussen' präsent?

Ich hab mir zum Beispiel (als altes Sparbrötchen) Traktor 3 bei Ebay geholt, nen HD25 bei Ebay geholt und ne legendäre BCD2000 bei, Überraschung, Ebay geholt.

PRINZIPIELL könnte man damit ja auch lustig auflegen. Man müsste nicht mal beatmatchen können. Gäb ja ne SYNC-Taste. Zwar könnte ich bei meinem aktuellen Stand alles andere als 'ordentlich' auflegen (Geschwindigkeiten unterscheiden will ja schliesslich geübt sein...), aber mit dem lustigen Teil hier wäre das ja hinfällig.

Kurzer Disclaimer: Ich hab sicherlich nicht vor, als 'Nichtskönner' mit billigstem Equip hier großartig Bookings ergattern zu wollen, aber wenn ich mich jetzt im Lauf der Zeit wirklich nur bei meinem Controllern bleib...Mag man mich dann? :D Oder seh ich da eher alt aus?

mag sein das geht mit controllern auch sehr gut, aber eben nur das beatmatching...für elektronische musik reicht es vll aber wenn man hip-hop oder so auflegt, wobei man eben auch öfters mal scratcht und so, wird es doch eng mit so einem controller....hab noch nie an dem BCD Controller gestanden, aber an anderen vergleichbaren controllern, wie xponent, dj console von hercules und muss sagen zum scratchen sind allein die wheels viel zu klein...außerdem bekommt dann ohne sync knopf den beat fast gar nicht mehr "gematcht", weil die wheels sich ja nicht drehen...klingt wahrscheinlich jetzt bisschen unverständlich, aber ich denke viele wissen, was gemeint ist!? da muss man dann mit der maus pitchen, pitchen, pitchen :confused:
also es gibt auch keinen hip hop dj den ich kenne, der so einen controller benutzt...im gegenteil, die meisten sträuben sich auch gegen DVS, wobei viele sobald sie es mal ausprobiert haben dann doch darauf umsteigen :D
 
Also das Pitch-Bending geht mit der BCD eigentlich ganz gut... für meine Verhältnisse, ich war erst einmal an sonem DVS gestanden und war ehrlich gesagt schon ein bisschen überfordert mit den Turntables ;) (ist halt doch die Königsdisziplin...)

Was das scratchen angeht, das hast du recht. Ist mit der BCD praktisch unmöglich. Es gibt zwar einen Alibi-Scratch-Knopf, aber das ist nicht zu vergleichen...

Naja mal sehen. Irgendwann wollte ich mir sowieso mal Turntables kaufen (aber dann mit TS....)

Danke ;)
 
Kann ich jetzt so nicht ganz bestätigen.
Mir kommt es so vor als ob gerade die ganzen Grossraum-Black-Pop-DJs nur noch mit Serato anrücken. Haben aber fast alle technisch genauso wenig drauf wie ein Controller-DJ. Fallen bei mir allein schon wegen Aussehen und Trackauswahl bei der Bewerbung durch. Auch schlecht gerippte und illegal gesaugte, schlecht klingende Files fallen mir gerade im Bereich Black (nicht HipHop!!!) extrem auf. Am liebsten sind mir DJs die sich auch mal was trauen, also nicht nur stundenlang langweilig eine Musikrichtung und Tempo durchmixen, sondern auch mal krasse Breaks, Stilbrüche und technische Spielerein wie Scratchen, Backspins/Juggles, usw. einbauen.

Habs aber glaub schonmal gesagt, buche sowieso nur Freunde und Bekannte oder DJs die ich schonmal irgendwo live gesehen und gehört habe.
Auf Demotapes/CDs gebe ich nichts, da hier oft mit Mehrspur-Recording, Computer, usw. beschissen wird und man dann nach einem zwar guten Demo im Club extrem enttäuscht wird :(
 
Da würde ich als Veranstalter aber einfach sagen: Tape ist cool, schau mal bei mir vorbei und zeig was du kannst, dann lässt sich da vielleicht was machen.
 
Kannst aber nur machen wenn die Leute vor Ort wohnen.
Na, kannst die Leute von weiter weg auch einladen und falls alles zufriedenheitstellend verläuft gibts die Auslagen eben beim Gig auf die Gage drauf.
Oder aber vertraglich vereinbaren falls das Demo in keinster Weise, (mal nen bissle was daneben gehen kann ja immer), der späteren Darbietung entsprechen sollte gibt es kein Geld.

Also da gäb´s schon Möglichkeiten... ;)
 

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