Mein Feind: "Das Arrangement"

Wastl

Wastl

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Eigentlich ist es jedes mal das gleiche -zumindest geht es mir so...
Man findet etwas Zeit sich mit dem Producing zu beschäftigen und stellt etwas auf die Beine, ein Grundgerüst, was für die eigenen Ansprüche (man ist ja noch Anfänger) recht akzeptabel klingt.
Doch dann geht es allmählich an das Arrangement und...täglich grüßt das Murmeltier: Ich weiß nicht wie der Track anfangen soll, vom Ende ganz zu schweigen.
Schließlich läuft es dann darauf hinaus, dass ich früher oder später resigniere.
Natürlich lernt man über die Jahre hinweg gewisse Strukturen durchs auflegen kennen, die Anwendung auf die eigenen Tracks fällt mir aber verdammt schwer.

Ich bin daher auf der Suche nach Tips und nützlichen Links die sich mit diesem Thema beschäftigen:)
 
Nimm mal ein leeres Stück Papier und hör dir Die Musik von den Künstlern an welche Du gern hörst.
Mach unten nen langen Balken hin und schreibe grob die Minuten Zahlen drunter.
Dann den Track anhören, gerne mehrmals, zwanzig oder hundertmal...

Zu jedem Element oder Klangsituation die sich da ändert kannst du dann einen Balken / Linie zeichnen. Darf auch gern Bunt werden.

z.B. bei den Drums die einzelnen Elemente, Snare, Kick, HH, evtl Effekte die Du raushörst. Oder bestimmte Party an Drum Arrangements wie Fill, Break o.ä...
Genau das selbe mit den Synths oder anderen Elementen. Kannst auch Filter oder Lautstärkeveränderungen mit einzeichnen, wenn du welche raus hören kannst.
Da darf man Kreativ sein.
Hab ich schon ein paar mal gemacht. Ist wirklich nicht schlecht und gibt einen nen "Fingerzeig" wie es gehen könnte.
Du sollst im Endeffekt nicht 1:1 kopieren aber man kann sich dran orientieren...
Probier's mal aus ;)
 
Doch dann geht es allmählich an das Arrangement und...täglich grüßt das Murmeltier: Ich weiß nicht wie der Track anfangen soll, vom Ende ganz zu schweigen.
Schließlich läuft es dann darauf hinaus, dass ich früher oder später resigniere.
Natürlich lernt man über die Jahre hinweg gewisse Strukturen durchs auflegen kennen, die Anwendung auf die eigenen Tracks fällt mir aber verdammt schwer.

womit bist du unterwegs?

in ableton live ists kinderleicht, da dort alle clips aller spuren beliebig miteinander kombiniert werden können.
ich baue mir in der session view ein paar spuren, bastle mir grob ein paar instrumente rein, spiele einzelne parts, also clips ein und erstelle das arrangement quasi durch freestyle kombinieren. wenn ich dann mal eins habe, was mir gefällt, nehme ich das als arrangement auf. und gerade durch die freie kombinierbarkeit kommt man leicht auf gute ideen, die mit einem statischen system nicht so leicht zu finden wären
 
dein feind ist nicht das arragement, sondern das denken... genau das musst du da ausschalten. einfach ausm gefühl heraus teile hinzufügen und wegnehmen. positiver nebeneffekt: genau dann läufst du nicht in die falle schema F nachzukopieren.
 
Nimm mal ein leeres Stück Papier und hör dir Die Musik von den Künstlern an welche Du gern hörst.
Mach unten nen langen Balken hin und schreibe grob die Minuten Zahlen drunter.
Dann den Track anhören, gerne mehrmals, zwanzig oder hundertmal...

Zu jedem Element oder Klangsituation die sich da ändert kannst du dann einen Balken / Linie zeichnen. Darf auch gern Bunt werden.

z.B. bei den Drums die einzelnen Elemente, Snare, Kick, HH, evtl Effekte die Du raushörst. Oder bestimmte Party an Drum Arrangements wie Fill, Break o.ä...
Genau das selbe mit den Synths oder anderen Elementen. Kannst auch Filter oder Lautstärkeveränderungen mit einzeichnen, wenn du welche raus hören kannst.
Da darf man Kreativ sein.
Hab ich schon ein paar mal gemacht. Ist wirklich nicht schlecht und gibt einen nen "Fingerzeig" wie es gehen könnte.
Du sollst im Endeffekt nicht 1:1 kopieren aber man kann sich dran orientieren...
Probier's mal aus ;)



@ threadersteller genauso geht es mir auch , ich fühle mit dir ;)

@ CJ Jan vielen dank für den tipp, das so komplett aufzuschreiben ist mir noch nicht in den sinn gekommen. habe mal ein paar "stilmittel" aufgeschrieben die ich rausgehört habe a la reversed cymbal minipause und normale kurze cymbal mit basseinsatz <- das fetzt übrigens ;)

ich verfolgende den thread aufmerksam weiter ;)




edit: diese "in studio with" videos sind ganz interessant , aber die meisten sind wirklich nur unterhaltung und man lernt nur sehr bedingt wie ich finde. viele gebe sich mühe nicht all zu viel zu verraten, naja.
 
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edit: diese "in studio with" videos sind ganz interessant , aber die meisten sind wirklich nur unterhaltung und man lernt nur sehr bedingt wie ich finde. viele gebe sich mühe nicht all zu viel zu verraten, naja.

Aber sie zeigen doch ihren Aufbau, wie sie den Break gestalten, Intro, Outro etc.. Das ist doch das was der TE wissen möchte. Er möchte nicht Tipps über EQ oder Kompressor Einstellungen, sondern über das Arrangement. Da gibt es nicht viel zu verraten.
 
Ich weiß nicht wie der Track anfangen soll, vom Ende ganz zu schweigen.

Das Ende ist noch am einfachsten. "Ausdünnen" heißt das Zauberwort. Im wesentlichen beträgt die Standardlänge eines Clubtracks ungefähr 7 Minuten. Wenn du Intro und Outro ausklammerst, bleiben ca. 4 Minuten übrig, in denen etwas passieren muss. Die sogenannte "Hook" eines Titels ist in der Regel schnell produziert. Hast du das Thema grob zusammen, beginne mit der Bassdrum und den Perkussionen. Der DJ im Club will deinen Track mixen können, daher ist es ratsam, wenn der erste Teil deines Tracks Cuepunkt-freundlich ist.

Ein paar Soundeffekte unterstützen deinen Aufbau, damit wirkt es nicht zu eintönig. Diese Elemente helfen auch weitere Abschnitte deines Tracks einzuläuten. Spiele mit deinen Perkussionen, mache mehrere Variationen usw. Dann folgt die Bassline, auch diese unterstützt dein Gerüst. Dann kommt die Melodie, bis du beim eigentlichen Thema angekommen bist.

Das ist aber nur ein Vorschlag wie es in der Regel funktioniert. Wie dein Track harmoniert, hängt von deinen Ansprüchen ab. Minimal hat z.B. keine Hook, da kannst du das Thema mal eben schnell auf 7 Minuten ausbauen, ohne das viel passiert. Anspruchsvoller wird es, wenn Melodie und Transponierungen hinzukommen.

Ansonsten gilt, open you mind! Nicht wenig erfolgreiche Producer kennen das Problem. Es gab dazu mal ein sehr schönes Thema in der Keys, wenn ich das noch finde, werde ich das hier mal einstellen.
 
typisches producer problem..
ich mach jetzt seit 3 jahren mukke mit dem rechner. erst fl, dann reason, jetzt langsam ableton live.
meine soundkarte hatte -auch zu anfangszeiten- eine funktion, mit der ich alles aufnehmen kann, was durch diese als output rausgeht. also hab ich einfach auf "record" gedrückt und den beat angehaun(gibt auch entsprechende software audacity und co). dann einfach mit tastatur verlinkte spuren rein-, rausgenommen und "rädchen" mit der mouse gedreht. wui, ein heiden spaß! (stundenlang saß ich davor) mit der zeit wurde das dann strukturierter und kam auch immer näher an die "2->4->8->16->32 etc.-takt" aufbau-struktur ran. ist zwar auch viel müll rausgekommen aber macht immer wieder spaß, sich diese sachen anzuhören und die entwicklung dahinter zu sehen. höre just in diesem moment alte sachen von mir und ich bin erstaunt, wie kreativ ich im vergleich zu heute war =D

ich kann es nur empfehlen so anzufangen. man lernt ne menge dabei, weil es alles nach gefühl geht. wie quinto schon sagte, ist der feind das denken. auch wenn es irgendwo unverzichtbar ist, aber solang du es aus gefühl machst, gefällt es dir selbst und das ist erstmal das wichtigste.

eines ungewissen tages, an dem du mal einen labelvertrag unterschreibst ;) , wirst du dann deinen unvergleichbaren style haben, deine musik zu machen und zu präsentieren.

abgesehen davon, würde jeder musik intellektuelle jetzt sagen, aufbau und struktur seien eh abhängig von "musikrichtung" bzw "genre". so wie die "hook" beim hiphop oder der "melodie" bei diesem und jenem style (außer vllt bei schranz, wo eher ein drumloop bis zur "zerschranzung" getrieben wird), ist es von vorteil, den teil mit wiedererkennungswert, kool in szene zu setzen. und das ist es was die guten producer ausmacht!
das gefühl, das du hast, wenn du dieses prägnante merkmal hörst, dem zuhörer zu vermitteln, ist die kunst.
und das erreichst du nur indem du deine mukke machst, wie du sie willst und nicht so wie es üblich ist, sie zu machen.. versuche dich im intuitiven mixen und lern daraus wie du ein arrangement machst, mit dem du dich identifizieren kannst.

ok das sollte keine moralpredikt sein^^, aber vllt ein ratschlag, den ich mir selbst öfters mal zu herzen nehmen sollte =D

viel glück, damian

p.s.: hör dir vllt auch mal andere richtungen an. alternativen erweitern den horizont
 
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Das Ende ist noch am einfachsten. "Ausdünnen" heißt das Zauberwort. Im wesentlichen beträgt die Standardlänge eines Clubtracks ungefähr 7 Minuten. Wenn du Intro und Outro ausklammerst, bleiben ca. 4 Minuten übrig, in denen etwas passieren muss.

Ich bin kein "Producer" sondern nur "Listener", aber ich würde mir von Euch Produzenten wünschen, mal nicht so nach Schema F zu produzieren. Ich finde Tracks, die am Ende nicht ausgedünnt werden sondern sich stetig aufbauen, sehr spannend. Egal in welchem Sub-Genre. Gab es wohl auch mal ne zeitlang, der Josh Wink hat früher solche Tracks aufgelegt oder auch produziert im Tech House Bereich, im Techno Bereich fallen mir Produktionen vom Kanzleramt-Label ein.

Auf jeden Fall finde ich, daß ein sich stetig aufbauender Track nochmal einen ganz anderen Flow bekommt, ... also schwer zu beschreiben, aber er groovt irgendwie anders als so ein 0815-Ding, wo man weiß, daß nach Minute 5:30 oder 6:00 nur noch ausgedünnt wird.

Alternativ finde ich Tracks mit mehr als einer Hook spannend. Gibt es leider auch nicht so häufig. Oder Tracks wo nach Minuten nochmal was ganz anderes hinzukommt.

Also seid mal etwas kreativ.
 
Und wie legst du solche Tracks dann vernünftig auf?
Ich meine es hat schon seinen Grund, dass am Anfang und am Ende der Track dünn ist - man macht es den DJs einfach. Schleißlich will man ja meistens auch, dass der Track später in Clubs gespielt wird. Wenn der DJ da nachher gezwungen ist wie bescheuert an den EQs und FX zu schrauben damit er das Teil dann mixen kann weißt du als Producer nciht was dabei rauskommt.

Allen Produzenten ist bewusst, dass die ersten und die letzten 1 1/2 Minuten für Normalverbraucher langweilig klingen, aber für die gibt's ja die Radio-Mixes.
 
Und wie legst du solche Tracks dann vernünftig auf?
Ich meine es hat schon seinen Grund, dass am Anfang und am Ende der Track dünn ist - man macht es den DJs einfach. Schleißlich will man ja meistens auch, dass der Track später in Clubs gespielt wird. Wenn der DJ da nachher gezwungen ist wie bescheuert an den EQs und FX zu schrauben damit er das Teil dann mixen kann weißt du als Producer nciht was dabei rauskommt.

Allen Produzenten ist bewusst, dass die ersten und die letzten 1 1/2 Minuten für Normalverbraucher langweilig klingen, aber für die gibt's ja die Radio-Mixes.

fürs künstlerische beim produzieren ist das total egal, was der dj daraus machen wird/soll. da würde ich auch sehr von abraten das im kopf zu haben.
und der grund für einen dünnen anfang liegt nur darin, dass man nicht sein pulver schon am anfang verschießt. was vielleicht auch kunsthistorisch so gewachsen ist, s. aufbau drama u.ä.
von daher wirklich einfach kopf freimachen und rein aus dem bauch raus, ohne schema, ohne hintergedanken.
 
Ich kann da nur soviel zu beitragen, dass ich ein paar Erkenntisse aufschreiben kann, zu denen ich für mich ganz persönlich im Laufe der Zeit gekommen bin.
D.h. man kann das hier nicht verallgemeinern ..

Es fängt schon damit an, welche Methoden ich verwende, um das Arragement überhaupt –aus dem Nichts oder auch nicht– zu erschaffen.

Benutze ich einen Hardware Sequenzer oder Software?
Arrangiere ich live, indem ich einfach mehrere Takes in Echtzeit aufnehme/einspiele und mir den besten schnappe um ihn ins Arr. einzubauen.
Oder baue ich alles nur mit der Maus/Tastatur und gehe dabei eigentlich mehr so vor, dass ich etwas im Stillstand "plane" und "einzeichne" und es dann abspiele und wieder anhalte .. editiere .. abspiele .. oder ich einen Loop laufen lasse den ich vollknalle und anschließend nach Schema F aus dem einen Loop und seinen Clones (die alles beinhalten) durch Variationen und bloßes Muting und Fading ein Arrangement erschaffe oder eine Kombination aus mehreren genannten.

.. Benutze ich eine Pianoroll/Phrasensequ. oder Patternsequ.? .. habe ich ein Masterkeyboard und/oder andere Kontrollerhardware?

Ja, in Ableton z.B. könnte man ein komplettes "Arrangement" NUR in der Session-Ansicht mithilfe von Follow Actions quasi dynamisch erzeugen .. Es gibt etliche Wege zum fertigen Track.

All diese Methoden und deren Kombinationen haben schon völlig unterschiedliche Einflüsse auf das Endergebnis, also das fertige Arrangement, weil sie alle immer nur einen stark eingeschränkten Kompromiss zur perfekten Arrangier-/Produktionsmethode darstellen ... sich den Track nämlich einfach zu erdenken und mental z.B. auf Festplatte zu übertragen. Das funktioniert aber leider nur im Märchen.

Du solltest also mal reflektieren, ob Du vielleicht eine dich selbst bremsende Herangehensweise an das Arrangement hast und einfach mal andere Methoden ausprobieren ..

Dann geht es in erster Linie auch darum, in der Lage zu sein etwas gleichzeitig aus mehreren "Blickwinkeln" betrachten zu können und gewohnte Pfade auch mal zu verlassen bzw. am besten erst gar nicht zu betreten .. sich einfach treiben lassen (darum bastel ich am liebsten mit Ableton Live .. weil ich da so gut wie nie auf "Stop" drücken muss .. und bei Stille/Stillstand kann man sich halt nicht allzu gut treiben lassen :D) .. und etwas richtig im entscheidenden Moment erkennen zu können. Der kommt nämlich oft nur ein einziges Mal und wird entweder verkannt (was 'Strg+Z' oder 'Entf' zur Folge hat) oder bestenfalls erkannt (was einen Aufgriff der Inspiration und Weiterverarbeitung im Arrangement bedeutet).
Was dann im ersten Sekundenbruchteil vielleicht nach einem störenden Fehler oder Irrtum klang, weil man eigentlich gerade etwas ganz anderes verfolgt hatte ... bzw. gerade dabei war ganz unbewusst wieder in die gewohnte 0815 Schiene abzurutschen und sich dabei aber zufällig verklickt/-schraubt/was weiß ich hat ... kann bei einer unvereingenommeneren Betrachtungsweise nämlich genau das sein was dem Track das gewisse Etwas aufprägen könnte, um den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, ihn zu fesseln.

Schon bei einem einzigen simplen Drumloop z.B. ist es ja schon von großer Bedeutung, von wo aus ich den Loop überhaupt zum allerersten mal starte ... je nachdem wird da mit ein und demselben Loop eine ganz andere Stimmung erzeugt .. der Loop klingt pushend oder vielleicht eher treibender/fließender .. usw.

Kannste ja ganz einfach ausprobieren, indem Du einfach mal hingehst und einen 2taktigen Kick-Drumloop nimmst (einfach nur: 1 - 1/2 - 1/3 - 1/4 - 2 - 2/1 - 2/2 - 2/3 - 2/4 bzw. 1 - 5 - 9 - 13 - 17 - 21 - 25 - 29) und mal einen einzelnen Hit auf 1/2 bzw. 5 dazu baust.

Wenn Du den Loop dann von der 1 startest und eine Zeit lang durchlaufen lässt, wird ein völlig anderer "Groove" erzeugt als wenn Du denselben Loop von 1/2 bzw. 5 starten würdest und auch eine Zeit lang durchlaufen lassen würdest. Da fängt das Arrangement ja schon an .. und so verhält es sich ja bei allen Loops zueinander ..

Ich habe schon oft komplexere und auch einfachere Loops wieder gelöscht, wo ich mich hinterher gefragt habe, ob ich das vielleicht einfach nur an der falschen Stelle gestartet hatte weil der Loop doch während der Bauzeit, wo er so vor sich hindudelte noch "ganz anders" klang, aber nachdem ich dann einmal auf Stop gedrückt habe und dann von der 1 neu gestartet habe plötzlich der geistige Bezug zum Loop weg ist und damit gleichzeitig auch jede Grundlage für eine Arragement-Idee mit diesem Loop.

Wenn man so einen Loop langsam mit verschiedenen Instrumenten/Klängen und Anschlägen aufbaut, indem man was hinzugefügt und auch wieder wegnimmt, verschiebt, dupliziert, Klänge schichtet, Velocity Kurven ändert, Dinge gegenseitig triggert, etc. .. und den Loop dabei fast ständig durchlaufen lässt, macht man ja unbewusst auch gleichzeitig ein kleines "Miniarrangement" .. es läuft im Prinzip für einen unbeteiligten reinen Zuhörer dabei so eine Art Track ab. Und da sollte man nicht unbedingt immer mit der Bassdrum oder was weiß ich anfangen, sondern intuitiv handeln und sich selber dabei zuhören, weil man da oft schon unbewusst die besten Ideen für den Trackaufbau bei entwickelt und diese auch sofort umsetzt, indem man neue Anschläge im Loop erzeugt oder halt löscht ... s.o. und sich auch andere noch gar nicht existierende Spuren "dazudenkt" .. nur dieses erste "Miniarrangement" verschwindet bei den meisten Produziermethoden direkt im Nirwana, weil es einmalig in Echtzeit ausgeführt wird und übrig bleibt der fertige Loop ohne, das man Snapshots von den ganzen Zwischenstadien während der Loopaufbauphase gemacht hat. Das meine ich mit 'im richtigen Moment erkennen'!

Ja, und dann wenn man das EIGENTLICHE Arrangement machen will indem man Bauklötzchen stapelt, wundert man sich warum die Luft irgendwie draußen ist .. obwohl einem doch gerade noch alles so klar vor dem inneren Auge ablief.
Aber etwas entscheidendes ist jetzt anders ... Wenn Du ein Arrangement mit fertigen Clonen von "Loop-Modulen" zusammenschraubst und noch nen paar Standard-Hüllkurven drüberziehst, wird es immer 0815 klingen .. erst wenn Du gezielt einzelne Elemente in den einzelnen Bausteinen individuell veränderst oder welche hinzufügst oder wegnimmst oder etwas voranstellst oder hinten dran hängst usw. .. dann kommt Leben in dein Arrangement. Und da reichen oft schon minimale Veränderungen oder auch einmalige Ereignisse aus, um große Wirkung zu erzielen!
Das bedeutet also, dass man mit "aufwendigeren" Hüllkurven auch zum Ziel kommt .. schließlich kann man das ja auch mit Effekten erreichen .. z.B. mit ganz gezielt eingesetzten Delays, Gates, pitchshifter .. und solchen im Grunde genommen ganz einfachen Effekten, die man über Hüllkurven moduliert ..

Und nichts anderes hat während einer "Live-Bauphase" eines Loops stattgefunden und deshalb war dabei auch noch jede Veränderung eine gleichzeitige Inspiration zur nächsten Veränderung des Loops/Miniarrangements bis das Ding für fertig befunden wurde ..

Ein wirklich guter fertiger Track kann für den Zuhörer beim ersten "Kontakt", z.B. deshalb so gut sein, weil er etwas präsentiert bekommt, dass er sich so zuvor selber noch nicht vorgestellt hat aber wenn man es dann hört, sagt man sich "Passt wie die Faust auf's Auge .. wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen?" ... der Track ist doch eigentlich sooo einfach .. aber trotzdem irgendwie genial fesselnd.

Oder aber, man findet den Track deshalb so besonders gut, weil man etwas "vertrautes" in dem Track wiedererkennt, das sich in genau diesem Track ... für einen ganz persönlich ... einen großen Schritt in Richtung Vollkommenheit entwickelt hat .. z.B. ein Remix, den man wesentlich besser als das Original findet, obwohl er sich sehr nah ans Original hält .. bloß auf die schier unendliche Masse an existierender Musik bezogen, einfach individuellere Musik ist.

Und das muss gar nicht mal irgendwas hochgradig kompliziertes sein .. ganz im Gegenteil .. in der Einfachheit liegt die Genialität und das ist es ja, was elektronische (oft loopbasierende) Tanzmusik so schön macht .. sie ist so schön einfach und kann doch gleichzeitig hochkompliziert sein :D .. und nur deshalb kommt es ja überhaupt zu diesen "Wiedererkennungen" ... das kann irgend ein Element sein, was in Track A lediglich ein winziges Detail darstellt und in Track B zum Hauptthema herausgearbeitet wurde.

Ich kann z.B. nächtelang damit zubringen einen bestimmten Effekt mit allem möglichen Material zu füttern und einfach willenlos damit rumphasern, bis durch –mehr oder weniger– Zufall dabei ein inspirierendes Geräusch entsteht ... oder auch nicht :d.

Aber ein Arrangement sollte man meiner Meinung nach möglichst zügig zu Ende bringen, sonst kann es schnell ne ewige Baustelle werden, die immer mehr voll Grundwasser läuft ..

Oder einfach ein vorhandenen Track nehmen und etwas dazubasteln .. bzw. etwas darin schrittweise zu ersetzen, bis schließlich ein völlig neuer Track entsteht ... das machen viele Produzenten leider nur so lieblos und mal ävenz dahingerotzt, dass von denen irgendwie alles gleich klingt .. halt Inzucht ...

Nimm mal ein Track von dir (am besten ein Softwareprojekt) und tausche einfach mal nur alle Sounds aus .. das finde ich bei Reason z.B. so genial, das man bei allen Intrumenten zwei Buttons hat um sämtliche Sounds "durchzuscrolllen" .. das kann auch sehr inspirierend für eine neue Arrangement-Idee wirken. Dann am besten sichern und zwei Wochen liegen lassen .. das ganze mit vielen Tracks im Rotationssystem machen also sich auch weiterhin mit den schon "fertigen" Tracks auseinandersetzen und sie "besser kennen lernen" das man zwischen den Zeilen lesen kann und die Strukturen im Track erkennt, die ihm wirklich seine Persönlichkeit und DEINEN Style verpassen, um dieses auf neue Tracks abzuleiten.

Oder mal eine schon vorhandene Melodie mit mehreren verschiedenen Sounds spielen, die sich innerhalb der Melodie abwechseln .. das bringt auch neue Ideen ..

Eins steht jedenfalls fest, wenn man es nicht schafft den gewissen Moment im Arrangement mit einem bestimmten Sound/Soundkombination aber auch z.B. mit gezielt eingesetzter Stille(!) zu erzeugen, der dafür sorgt, dass der Zuhörer in Schwingungen gerät, ist alles andere für die Katz .. und da kann man sich noch so peinlich genau an die auch hier im Thread gepredigten 0815-Einheitsbrei-Missionarsstellung Standard Arragement Elemente halten ... bringt alles nichts.

Du wirst hier keine maßgeschneiderte Lösung für dein Problem finden .. Du kannst hier höchstens nachlesen, wie andere mit dem Problem umgehen ...

Das war das Wort zum Jahr 2011 ..vielleicht ist ja der ein oder andere brauchbare Denkanstoß dabei gewesen ..

P.S. Das mit den bunten Balken aufmalen fand ich auch sehr gut ..
 
Frohes Neues allerseits.

Tja ich bin ja von dem Beitrag meines Vorredners etwas überwältigt, da er so viele Punkte abhandelt ;)

Da ich ganz am Anfang stehe ist für mich einfach alle noch sehr rudimentär. D.h. ich muss erstmal die Funktionen und vor allem auch die Möglichkeiten meines DAWs (Logic Pro) kennenlernen. Das ist schonmal eine "Mammutaufgabe", welche mich bestimmt Jahre kosten wird.

Da ich schon 3 Jahre auflege und ein sehr intensiver Musikhörer bin, fällt es mir am Anfang jetzt eher leicht, die Beatstruktur zu erstellen. Probleme habe ich dann hauptsächlich beim Finden einer Melodie die mir auch zusagt. Da bastel ich ewig zum, kombiniere Bassline mit Strings, etc pp, aber irgendwie klingt es alles nicht so harmonisch und rund wie bei einigen Tracks, deren Melodie ich nachbauen will. (zB die Melodie am Anfang dieses Tracks)

Ist mir bisher kaum gelungen, habe lange gesucht bis ich die richtigen Töne hatte, bzw. Akkorde. aber dennoch klingt es anders.

Langfristig habe ich auf jeden Fall vor einen Hofa-Training Fernkurs zu machen, um mich allgemein in der Materie fortzubilden. Damit das mit den Melodien klappt kommt vielleicht auchnoch irgendwann mal (wieder) Klavier/Keyboard Unterricht zum Gespräch, da meine Klavierstunden leider schon 6 Jahre her sind und ich leider nicht so drangeblieben bin, was mich jetzt echt ärgert, da das Wissen um Akkorde und Harmonien super hilfreich wäre.

Wie baut ihr eure Melodien? Wie gesagt sind die bei mir bisher nicht sonderlich harmonisch. Vielleicht habt ihr ja eine Idee wie man als Anfänger und nicht Musik-Genie in Sachen Melodie-"komposition" erste Erfolge erlangen kann :)

Und gerade dass es mir gefällt ist das schwere, da ich mMn ein sehr anspruchsvoller Musikhörer bin.

Grüße
Fabi
 
...
Tja ich bin ja von dem Beitrag meines Vorredners etwas überwältigt, da er so viele Punkte abhandelt ;)
...
Mag sein dass das nen bisschen overdosed rüberkam :D .. muss ja auf dich auch nicht unbedingt zutreffen .. es beruht halt mehr auf persönlichen Erfahrungen und nicht so sehr auf allgemeingültigen Gegebenheiten :)
 
Und wie legst du solche Tracks dann vernünftig auf?

Genauso wie es die DJs vor 20, 30 Jahren gemacht haben, als es noch nicht diese Standardisierung gab. Mit Kreativität und Fantasie. Und wenn man das nicht hat, macht das heutzutage gerne der Traktor, Ableton usw. Allein die Loop-Funktionen können Tracks ja künstlich verlängern, sollte also kein Problem sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr habt ja recht, es ist de facto kein Problem es aufzulegen, zumindest für die meisten halbwegs erfahrenen DJs nicht. Doofes Argument.

Dennoch bleibe ich bei der Meinung, dass es enorm hilft sich an das Arrangement heranzusetzen und im Hinterkopf zu haben wie sich normalerweise ein Track auf- und abbaut. Der "künstlerische" Teil in dem ich Elemente baue, Melodien schreibe oder an den Synths spiele bis es passt ist doch da schon zu 2/3 abgeschlossen, zumindest bei mir und wenn ich das so lese dann wohl auch beim TE. Ich setze mich also hin und baue aus den vorhandenen Dingen das Intro bis zum Hauptpart. Von da an geht es doch meist schon wie von selbst. Sollte ich danach wieder wie der Ochse vorm Berg stehen schraub ich mir wieder ein Standard-Outro. Gerade für Leute die Probleme mit dem Arrangement haben kann es also hilfreich sein einfach erst mal ein Standard-Arrangement zu bauen. Umbauen oder erweitern kann man es doch immer noch wenn es einmal groovt.

Man muß sich ja nicht von Quasi-Standards begrenzen lassen, aber um zumindest in den Flow zu kommen hilft's doch, wenn man sonst noch keinen Plan hat wie das Arrangement aussehen soll. Anfangs hab ich mir sogar mal ne Art Vorlage gebaut. Hat mir ungemein geholfen und was am Ende dabei rauskam war eh wieder komplett anders.

Vieleicht reden wir ja auch einfach aneinander vorbei. Ein Beispiel von einem Track wär schön. Ich glaub ja kaum, dass Ihr Tracks habt die schon in der ersten Minute das komplette Pulver veschießen oder mit voll aufgedrehtem Main-Part enden...
 
Wow, also erst ma ein großes Dankeschön für die bisherige Resonanz hier.
Momentan fehlt mir leider wieder die Zeit mich intensiver damit zu beschäftigen aber wenn ich hin und wieder mal ne halbe Stunde an der Maschine schraube dann enstehen des öfteren mal Parts die man so glatt übernehmen könnte.
Werde mal ernsthaft über ne Anschaffung von Ableton Live denken um Spuren einfach mal on the flow aufzunehmen;)
 

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