kurze, überraschende Übergänge

[->JG<-]

Hallo...
Ich hör hier immer, dass die Leute unbedingt null-hörbare Übergänge haben möchten, dabei find ich das bei meinem Style (treibenden Prog-/Tribal-House), vor allem live, die kurzen, gekonnten, überraschenden Übergänge ordentlich Dynamik liefern.. Für diese übergänge (klingen schon ähnlich wie Cuts) suche ich auch noch Tipps, da es bei mir fast nie gekonnt klingt, bei anderen im Club aber hammert... Bei mir mangelts vor allem bei der letzten Sequenz, soll heissen denm eigentlich Schnitt...
Was ich tue: Ich passe zunächst die Frequenzen an, drehe also die Bässe ganz raus, und drehe Mitten und Höhen ein wenig runter... Nach Abschluss eines ca. 8taktigen Spannungsbogens auf der laufenden Platte, fade ich die neue ein... über ca. 8-16 Takte passe ich die Frequenzen an, bzw. tausche sie aus... In den letzten Takten drehe ich auch ein wenig die Bässe der laufenden Platte raus und die der neuen ein wenig rein und erzeuge so etwas ähnliches wie nen kurzen Spannungsbreak. Jetzt ist meine Frage: Wie bekomme ich die endgültige Biege ? Wenn ich die laufende Platte einfach rausziehe und die Bässe der neuen rein, klingts meist Horror. Macht ihr vielleicht noch mehr mit der Lautstärke ?

 

[Redface]

Tipp: Je nach Mixer einfach mal den Gain beim Rausfaden als Rotary missbrauchen ...

 

[Mando]

Holla JG

Wenn Du kurze "Cut" Übergänge machen willst, musst bereits die 2. Platte mit deren Bässen im Hörbild sein, sonst macht es eben einen "krassen" Unterschied beim Übergang zur ersten Platte, wenn von der ersten Platte die Bässe noch enthalten sind.

Letztendlich sollten nur noch die Nebenelemente und Beats von der 1. Platte zu spüren sein und die 2. Platte sich darin einfügen, in dem der Bass da reingedreht wird, während dessen der Bass u. evtl. Mitten von der 1. Platte langsam verschwinden.

Man nennt diese Vorphase auch einen "schleichenden Übergang", weil man sich für diesen Cut sozusagen "vorbereitet".

Je geduldiger man dieses Spiel macht, desto mehr schafft man diesen "perfekten" Eindruck, weil sich das Soundbild langsam vor dem Cut angleicht.

Je abrupter und schneller dieser Cut vollzogen wird, desto extremer kommen natürlich die Übergänge, da die Soundbilder von den Platten manchmal total verschieden ausfallen und daher den Eindruck eines "unsauberen" Überganges machen.

Diese abrupten und kurzen Übergänge schaffen natürlich nur DJs, die in ihrem Set kaum unterscheidbare Platten vom Style her haben und daher den Eindruck vermitteln, sie seien "perfekt".
Die andere Frage bleibt dann, ob sich diese "Monotonie" an einem Stück auch bezahlt macht, da sich dann nur noch ein Track wie der andere anhört und der ganze Sound sich nur noch auf einer Ebene bewegt.
Schön für den Mix, aber schlecht für das Publikum, das dann leichter ermüdet.

 

[Guest]

Mondo hat Recht!

Dennoch ist (meiner Meinung nach) z.B. Kid Alex das beste Beispiel dafür, dass man auch cutten kann, wenn die Platten im Style verschieden sind, weil gerade das noch einen zusätzlichen "Ab geht's"-Effekt erzielt...

 

[S-Phyte]

Monoton heißt aber nicht gleich Schlecht!

Mit wenigen Mitteln ein "Monotonen-Abgetrack" zu zaubern, gehört schon ne Menge dazu denke ich!

 

[Mando]

Monoton heißt aber nicht gleich Schlecht!

Wenn die nötige Abwechslung darin steckt, bestreitet das auch keiner, schon garnicht ich selbst

Ich habe aber schon Minimal-Abende erlebt, in dem ich nach einer Stunde sowas von gelangweilt war, weil die Ebene des Soundbildes sich um keinen Grad verändert hatte, weil alles vom Konzept her "gleich" ablief.

 

[->JG<-]

@Redface
Hmm, also meinst Du meiner Beschreibung folgen, soll heissen, die Frequenzen langsam austauschen und für den letzten Cut den Gain-Poti nutzen ? Was ist der Vorteil im Vergleich zum Fader ? Was gibts sonst noch für Kniffe für kurze, knackige Übergänge ?

@Mando Mango
Naja, ich bezieh mich jetzt auf Lievemixing... Da find ich zu schnelle Übergänge fast besser als zu langatmige... Aufgenommen klingt das natürlich Horror, aber im Club kann das gut rocken...
Wie genau tauscht Du denn die Frequenzen vorm Cut aus ? Drehst Du die der zweiten Platte rein und gleichzeitig die der ersten raus, oder erst komplett die der zeiten rein und dann langsam die der ersten raus ?

 

[Overhead]

hab dir grad mal schnell was aufgenommen: meinst sowas?

 

[->JG<-]

Hi Overhead !
Ja, sowas mein ich... Vielleicht vom Cut her noch etwas radikaler (liegt aber wohl am Material. Ich meine halt cuts vor allem bei so extrem treibenden Sachen)
Ich höre, Du ziehst die zweite Platte schon mit einem Bassanteil rein ?

 

[Overhead]

Versuch mal nachzuvollziehen wie ich das gerade gemacht habe:
Bei etwa 10sekunden zieh ich den zweiten kanal rein. nur mitten und höhen drin aber leicht rausgedreht.
bei sek 24 dreh ich den bass von platte 1 raus und denn von 2 gleichzeitig rein. danach sind immer ncoh beide drin, bei sek. 39 mach ich glaube ich noch mehr bass raus und lautstärke runter. und dann nach und nach höhen udn mitten raus bei der platte 1

 

[Dewitt]

mmh...Wenn ich mir das so durchlese und das Beispiel von Overhead anhöre, klingt das in meinen Ohren doch eher sanft. Klar, Track zwei wird zwar reingecuttet, aber wenn es von der Stelle her passt, und man eh eine Änderung im Soundcharakter vom 1. Track erwartet, sprich Melodie weg, neue Effekte, Hihats verstummen, etc. dann kann man da gut Track 2 einbauen.
Kann aber auch sein, dass ich jetzt "cutten" anders definiere; eher so, dass die beiden Tracks nur wenige Takte (4-8) zusammen hörbar sind und der zweite den ersten ablöst. Ist wohl Ansichtssache.

 

[McDUSTIN]

Bin da ganz Dewitts Meinung !

- Der Mix von Overhead ist für mich ein ganz typischer Mix, aber kein Cut !

- Ein richtiger Cut ist für mich ein sehr schneller, gekonnter Einsatz von 1. Fader runter, 2. Fader hoch, oder halt Crossfader benutzen ohne auch nur vorher die beiden Platten übereinander laufen zu lassen !

Kann an den Passenden Stellen einfach tierisch drive geben.

 

[->JG<-]

Hmm, ja... fragt sich nur wie ich den richtigen cut bei den "deftigeren" Housescheiben hinbekomme... Benutzt Ihr denn beim Cut den Linefader oder den Gain-poti ? Wie bereitet ihr den Cut vor ?

 

[Chill Bill]

Was ich interessant finde ist, wenn bei einem Höhepunkt eines Liedes, der Höhepunkt eines anderes kommt...weiss net kann das nicht so gut beschreiben, ich hoffe aber ihr wisst ungefähr was ich meine

 

[Chill Bill]

Hast mich auf ne idee gebracht..Hab grad nen bisserl rumgespielt und zwei gleich platten genommen. Nathalie De Borah - Frisco Street Rides ne uralte Scheibe, aber die einzigen die ich doppelt habe...die eine normal laufen lassen und bei der anderen Hi, Low weg und auf die Mid's nen Flanger...endlos mix mit geilen Effekt, wo man schöne kurze Cuts machen kann...hoffe das ich einige auf weitere verrückte ideen bringen konnte

lg
Billy

 

[->JG<-]

Hmm... Also nochmal zur Praxis: 1. Platte läuft und ich ziehe die zweite ohne Bässe und mit gedämmten Höhen und Mitten rein... Fang ich nun an zuerst die Mitten und Höhen auszutauschen, oder erst die Bässe ? Dreh ich die Bässe der ersten raus und gleichzeitig die der zweiten rein, oder lass ich erst nen paar Takte "halb/halb" laufen ? Wie kann ich einen guten, merkbaren Cut hinbekommen und trotzdem einen guten "flow" beibehalten ? Tipps sind willkommen

 

[->JG<-]

Keiner ? :-(

@Redface:
Könntest Du vielleicht nochmal zu der Gain-Poti-als-Rotary-Sache ne Erläuterung abgeben ?

 

[..::le fLoW::..]

ich machs meistens so, dass wenn track1 läuft track2 langsam reingefadet kommt(described by ovi) und das ding wegcutte, wenn bei track2 ne melodie, hihats etc. reinkommt. Dabe9ii musste deine platten gut kennen und auch a bissl mit ich nenns mal mit intuition arbeiten....


...

 

[Guest 1103071]

also für deine zwecke eignet sich imho "Benjamin Theves - Texas" ganz gut.

das ding kann man immer gut reinbringen mit einem schnellen cut. falls du ein hörbeispiel brauchst kann ich dir einen meiner übergänge hochladen.

 

[Redface]

Wenn ich mixe mache ich sehr viel Eq-Arbeit, und wenn ich sehr langsam raus will aus Platte 1, dann nutze ich eben einfach den Gain um soft rauszudrehen ... Beim 600er Pioneer sind die Eq´s halt einfach a weng schlecht, so das man nicht nur per Eq "killen" kann, sondern halt mit dem Gain nacharbeiten muss!

Wenn ich schneller Mixe, was auch vorkommen soll, dann mach ich halt viel via Fader, wobei des auch immer auf´s Pult ankommt!

MFG RED

 

[iman]

hi!

ich mixe zwar selten so, aber manchmal bietet es sich einfach an. ich hab mal ein kleines beipsiel aus einem set eingefuegt, welches ich neulich aufgelegt habe. dabei gebe ich erst mitten und hoehen des intros des zweiten tracks mit dem crossfader rein, bis zur mitte etwa und zwar alle 8 beats den xf etwas reingeschoben, da der laufende sehr dominant ist, hoert man es fast gar nicht. dann nehme ich ein wenig vom bass des laufenden tracks raus, waehrend ich den bass des zweiten tracks immer weiter reingebe, bis er voll staendig drin ist (man muss dazu sagen, dass die baseline des zweiten tracks am anfang sehr duenn ist, deshalb unproblematisch), dann nehme ich den bass des laufenden tracks _fast_ voellig raus, wobei ich die mitten etwas weiter reindrehe, damit er nicht zu leis wird und an einer markanten stelle cutte ich dann schliesslich.

mfg

 

[Overhead]

Ohja. das ist allerdings ein cut. Mir persönlich zu gecuttet und auch davor bissl komisch. habs gefühl das zeug ist bissl verschoben taktmässig

 

[iman]

naja natuerlich ist es ein cut... aber es ist kein dead break... darum gings ja- nun mir hats persoenlich eigentlich so ganz gut gefallen... war rein intuitiv gemixt, hatte die beiden tracks vorher noch nie zusammen gespielt... ob sie nun 100 pro richtig uebereinander lagen, kann ich im nachhinein nimmer sagen- hatte leider auch keine monitorboxen damals- da sind einige uebergaenge, wo ich beim mitschnitt hoere, dass es nicht ganz sauber war, wobei ich live dachte, es waere genau richtig :-(

 

[->JG<-]

@joyrider: ja, Hörbeispiele interessieren immer...

 

[Chimmy]

Hi!

Also ich entstaube den Thread mal bissel *Hust*



Also wenn man Cut Übergänge schon machen will dann aber bitte genau! Wie es schon Mando gesagt hat, am wichtigsten ist echt das sich die Bässe nur minimal unterscheiden, vorallem bei der Lautstärke, die beiden Tracks sollten so gut wie möglich gleich Laut sein! Auch wenn ihr CUT Übergänge macht solltet ihr die neue Platte von der Geschwindigkeit anpassen und einfädeln und fast jede Platte hat einfach eine stelle wo die spannung steigt und es einfach noch heftiger abgeht und in genau dem Moment wo der Beat wieder heftig weiter geht den Crossfader in die andere Ecke schieben Ist ein sehr geiler Effekt und kommt auch gut an... ein andere möglichkeit ist ganz Normal Speed und Takt angleichen und auch an einer gewissen stelle den Linefader nach oben Drücken aber ohne Bass! Und da wo es wie schon oben richtig weitergeht beim aktuell Laufenden Lied, Drück ihr die Bässe vom neuen Lied rein und zieh die Alten gleichzeitig Raus... Ist zwar kein wircklicher Extrem Cut Übergang wie das erste Bsp. Aber trozdem um ein vielfaches kürzer als ein Normaler Übergang... (Der bei mir bis zu 2min dauern kann ^^)



Sooo long, und jetzt geh ich auch ins Bett da ich in 3 Stunden aufstehen muss




MfG MaXiMo