PA & Live Problem beim Anschließen einer Frequenzweiche

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Bjarne15

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Hallo Leute,
ich habe mir neulich eine PA-Anlage zugelegt.
Die PA Anlage:
2x EV ELX 115
2x EV ELX 118
1x t.rack E-1200

Ich schließe also die Subwoofer (ELX 118) an die Endstufe an und die Fullrange Boxen (ELX 115) an die Subwoofer an. So habe ich alle 4 Boxen auf 2 Eingänge in der Endstufe angeschlossen.
PROBLEM:
Wenn ich mir jetzt eine Frequenzweiche zulegen möchte: Kann das funktionieren obwohl ich Top und Sub in einem Kanal habe?

Falls ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe, fragt einfach nach und sonst schon mal vielen Dank.
 
Hallo!
Das ist eine interessante Konfiguration.
Nach dem hinterlegten EV-Manual gibt es keinerlei Aussagen dazu, ob der Subwoofer eine integrierte passive Frequenzweiche hat und wenn ja, wie diese verdrahtet ist, also was an den Speakons für Signal anliegt.
Auch die Produktfotos geben nicht viel Aufschluss, ob z. B. der linke Anschluss der "Eingang" und der rechte ein High-Pass oder Bypass-Output ist.
Es gibt zwei Varianten: Entweder der Subwoofer teilt den Frequenzbereich auf und gibt nur ein Signal minus Bass für die Topteile raus, dann müsste man aber eben die Anschlüsse genau bezeichnen, oder
Der Subwoofer gibt das Fullrange-Signal weiter und verarbeitet intern nur den für ihn nutzbaren Anteil. So könnte man auch zwei Subwoofer hintereinander hängen.
Die Reihenfolge / Verwendung der Anschlüsse wäre hier dann egal.
Aufgrund der fehlenden Beschriftung gehe ich von diesem Fall aus, da man hier eben nicht unterscheiden muss welchen Anschluss am ELX 118 man wie benutzt.
In diesem Fall werden deine Topteile leider nicht um den Bassbereich entlastet, was ihnen zusätzliche Leistungsreserven ermöglichen würde.
Außerdem kann es zu Auslöschungen oder Kammfiltereffekten im Frequenz-Überlappungsbereich kommen.
Hier macht eine aktive Trennung durch eine externe Frequenzweiche durchaus Sinn.
Das führt aber zu einem erhöhten Materialaufwand.

Der Aufbau wäre dann so:
Signal aus dem Mixer in die Weiche. Von dort dann 2x Mid/High zur Endstufe für die Topteile und 2x Bass zur Endstufe für die Subs.
Logischerweise brauchst du dann 4 Endstufenkanäle, also 2 Amps oder einen 4 Kanal-Verstärker.
Da du nun schon einen E-1200 hast kannst du den dann für die Subwoofer weiter nutzen.
Leider ist der E 800 zu schwach für die Topteile und einen E 1000 gibt es wohl nicht.
Also bräuchtest du einen zweiten E 1200, was aber den Vorteil hat, dass du im Notfall bei einem Defekt wieder auf das jetzige Setup umswitchen kannst.

Danach gibt es wiederum zwei Möglichkeiten, wieder abhängig davon wie die Anschlüsse des ELX 118 ausgelegt sind.
Du könntest einfach vier Boxenkabel verlegen, also zu jeder Box eines.
Alternativ könntest du mit einer Anschlussplatte die Lautsprechersignale zusammenfassen und mit zwei 4 adrigen LS-Kabeln zu den Subwoofern gehen.
Dazu müssen die Anschlüsse 2+ / 2- vom Subwoofer durchgebrückt sein, was sie laut Produktfoto sind.
Dann gehst du mit einem speziellen 2 adrigen Adapterkabel (2+ / 2- auf 1+ / 1-, Richtung entscheidend!) vom Subwoofer zum Topteil weiter.

Ein eher unübliches weiteres Szenario gibt es noch, was ich für meine ganz große Anlage nutze.
Du könntest theoretisch zwei Frequenzweichen und zwei Endstufen haben, jeweils 1 und 1 in getrennten Cases.
Dann kommt ein Case hinter PA-Stack A und eines hinter B.
So musst du nur je ein XLR Kabel nach links und rechts legen und sparst lange LS-Kabel ein.
Das minimiert auch den Leistungsverlust über die LS-Kabel.
Macht natürlich bei nur zwei Boxen pro Seite kaum Sinn.
Bei mir liegen / stehen dann auf jeder Seite 7 Lautsprecher, da bringt das schon eher was und ich habe auch keine Frequenzweiche sondern einen PA-Controller und eben 3 Amps pro Seite.

Insgesamt finde ich das trotzdem eher ungewöhnlich, da man heutzutage eigentlich niemandem mehr raten würde noch passive Systeme zu kaufen.
Grob alle Kosten überschlagen komme ich mit der aktiv getrennten passiven Variante in etwa auf den gleichen Preis wie das ELX Bundle mit den 12 "ern.
Mit dem ELX / ZLX Bundle bist du sogar deutlich günstiger unterwegs.
Vorteil ist halt, dass du da weder ein Verstärkerrack noch Boxenkabel rumschleifen musst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für die sehr ausführliche Hilfe. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Das Problem ist das die E-1200 deutlich zu viel Leistung haben, um nur eine Box daran anzuschließen. Selbst wenn man es so macht wie ich jetzt, also zwei auf 4 Ohm an einen Kanal, könnte der Verstärker noch mehr. Und dann wäre das ja irgendwie Geldverschwendung oder nicht? :/ Ich meine das ganze, wie ich es jetzt mache, funktioniert ja und klingt auch super, aber ich hätte halt gerne mehr Kontrolle über die Frequenzen. Wenn halt jetzt an meinem Mischpult den Bass vom Signal erhöhe, wird der Bass halt nicht nur an den Subs sondern auch an den Fullrange Boxen erhöht. Und das ist halt ein bisschen doof. Ganz davon zu schweigen das der Bass grundsätzlich ausreichend ist.

Wegen der Empfehlung eher ein aktives System zu kaufen: Ich habe mich aufgrund des Preis- Leistungs Verhältnis für eine passive Anlage entschieden. Genau die selbe, nur aktiv, wäre halt sehr viel teurer. Außerdem habe ich meine passive Anlage günstiger bekommen. Für mich war also die Entscheidung für eine passive Anlage richtig.

Nochmal vielen Dank für die Hilfe :)
 
Versteh ich jetzt nicht so ganz.
Die E-1200 ist die kleinstmögliche Endstufe der Serie die imstande ist 400W an 8 Ohm plus Leistungsreserve von 50% beim Bass bzw. 25% beim Top zu liefern.
Die E 800 hat nur 350W an 8 Ohm, ist also schon ohne Reserve zu klein.
Du könntest für die Tops auch eine TSA 1400 nehmen, die hat nur 450W an 8 Ohm für 289€. Wo ist dann die E-1200 für 249€ Geldverschwendung?
Für die Bässe würde es auch eine Crown Xti 4002 tun mit 650W an 8 Ohm. Kostet auch nur 1049€.
Es ist ja auch nicht so als würde die Endstufe die ganze Zeit soviel Strom verbrauchen wie Leistung angegeben ist.
Es ist aber so, dass sie diese Leistung bereitstellen könnte, wenn die Box sie verlangt und das ist das Wichtige.

Das mit dem Bass ist abhängig vom Equalizer an deinem Mixer. Je nach dessen Trennfrequenz bearbeitet dieser ein Frequenzband welches sowieso oberhalb der Trennfrequenz deines Systems liegt, also würdest du auch mit Frequenzweiche den Bassanteil in deinen Tops verstärken.
Der Unterschied ist, dass deine Tops mit der aktiven Trennung sowieso keine bis kaum Frequenzen unterhalb der eingestellten Trennfrequenz bekommen, egal was du einstellst und das ist der eigentliche Vorteil.
 
ich hätte halt gerne mehr Kontrolle über die Frequenzen. Wenn halt jetzt an meinem Mischpult den Bass vom Signal erhöhe, wird der Bass halt nicht nur an den Subs sondern auch an den Fullrange Boxen erhöht. Und das ist halt ein bisschen doof. Ganz davon zu schweigen das der Bass grundsätzlich ausreichend ist.
Dafür benutzt man aber keine Frequenzweiche sondern einen EQ oder besser gleich einen DSP...
 
Wenn halt jetzt an meinem Mischpult den Bass vom Signal erhöhe, wird der Bass halt nicht nur an den Subs sondern auch an den Fullrange Boxen erhöht. Und das ist halt ein bisschen doof. Ganz davon zu schweigen das der Bass grundsätzlich ausreichend ist.
Das spricht dafür, dass in deinem Subwoofer keine passive Frequenzweiche verbaut ist und somit die Tops auch den kompletten Bassanteil abbekommen. In dem Fall und wenn es du wirklich der Meinung bist, dass die Endstufe genug Leistung bereitstellt, könntest du ein Monosetup fahren. Dann sind beide Subs an einem Kanal angeschlossen und beide Tops. Die Tops laufen ja jetzt eh schon fullrange, also wäre es so weiterhin das gleiche und die Subs haben einen passiven TPF, also auch alles o.k. Nachteil ist natürlich, dass beide Subs, welche den größeren Leistungshunger haben, an einem Endstufenkanal hängen. So könntest du aber an der Endstufe den Bass anheben (Sub Kanal) ohne die Tops zu beeinflussen. Wenn das dein einziges Anliegen ist, dann wäre das die einfachste Methode und eine Frequenzweiche würde dir auch nicht mehr Möglichkeiten geben. Vorteile hätte sie natürlich trotzdem, da die Tops vom Bassanteil befreit würden und das ganze dann sauberer klingt und theoretisch mehr Lautstärke bringen kann. Ich befürchte aber, dass die Endstufe hier dann der limitierende Faktor ist.
Du kannst es so aber ja recht einfach testen mit deinem vorhandenen Equipment. Einfach mal so verkabeln (auf Impendanzen achten) und hören. Theoretisch müsste es gleich klingen (nur eben kein Stereo). Wenn die Tops jetzt mehr Bass liefern, hat der Sub einen HP für die Ausgänge und dann macht eine Frequenzweiche auf jeden Fall Sinn. Mit Frequenzweiche musst du aber die Tops und den Sub von unterschiedlichen Endstufenkanälen antreiben. Also entweder eine 2 Kanal-Endstufe dazu ohne meiner Monovariante.

PS: Was du am Mischpult am EQ regelst hat trotzdem weiterhin Einfluss auf alle Lautsprecher. Einzig, wenn die Trennfrequenz der Tops mit der Übergangsfrequenz des Mixers übereinstimmt ist nur der Sub betroffen. Wenn du das Verhältnis der beiden zueinander regeln willst geht das dann nur an der Frequenzweiche oder den Endstufen.
 
Versteh ich jetzt nicht so ganz.
Die E-1200 ist die kleinstmögliche Endstufe der Serie die imstande ist 400W an 8 Ohm plus Leistungsreserve von 50% beim Bass bzw. 25% beim Top zu liefern.
Die E 800 hat nur 350W an 8 Ohm, ist also schon ohne Reserve zu klein.
Du könntest für die Tops auch eine TSA 1400 nehmen, die hat nur 450W an 8 Ohm für 289€. Wo ist dann die E-1200 für 249€ Geldverschwendung?
Für die Bässe würde es auch eine Crown Xti 4002 tun mit 650W an 8 Ohm. Kostet auch nur 1049€.
Es ist ja auch nicht so als würde die Endstufe die ganze Zeit soviel Strom verbrauchen wie Leistung angegeben ist.
Es ist aber so, dass sie diese Leistung bereitstellen könnte, wenn die Box sie verlangt und das ist das Wichtige.

Das mit dem Bass ist abhängig vom Equalizer an deinem Mixer. Je nach dessen Trennfrequenz bearbeitet dieser ein Frequenzband welches sowieso oberhalb der Trennfrequenz deines Systems liegt, also würdest du auch mit Frequenzweiche den Bassanteil in deinen Tops verstärken.
Der Unterschied ist, dass deine Tops mit der aktiven Trennung sowieso keine bis kaum Frequenzen unterhalb der eingestellten Trennfrequenz bekommen, egal was du einstellst und das ist der eigentliche Vorteil.
Ne das T.amp E-1200 kann 800W an 8 Ohm.
 
Ne das T.amp E-1200 kann 800W an 8 Ohm.
Wer hat was anderes behauptet?
Ich habe ja geschrieben, dass die Endstufe min. die für die Subwoofer vorzuhaltenden 600W an 8 Ohm liefern kann.
Das schließt nicht aus, dass sie auch noch mehr könnte.
Der Punkt ist, dass die E 800 es nicht kann, auch nicht die 500W an 8 Ohm für die Tops um diese im Grenzbeereich zu bewegen, sondern eben nur unter 400W.
Eine theoretische E-1000 mit 2x 500W an 8 Ohm und eine E-1200 mit 2x 600W an 8 Ohm wären die Idealbesetzung für dein System, beide Amps gibt es aber nicht.
Daher, wenn die E-800 zu klein ist, weil sie nicht mal die 400W an 8 Ohm liefern kann ist der minimal nötige Verstärker sowohl für die Tops als auch die Subs die E-1200.
 
Verkauf die Endstufe kauf dir eine 4 Kanal Endstufe und z Bsp einen Behringer DCX 2496 DSP und dann wirst du glücklich. :)
 
Also ich habe zwei DCX 2496 und die waren nicht so berauschend. Der Funktionsumfang und die Flexibilität sind toll, aber ich hatte Defekte auf der Platine und musste mehrmals einschicken.
Der Sound naja. Das kann sich aber mittlerweile gebessert haben, daher würde ich das mal nicht zählen.
Trotzdem würde ich bei dem einfachen Setup eine einfache dbx-Weiche bevorzugen.
Oder ein dbx-PA-Controller. Mit denen hatte ich noch nie Probleme.
Die kleinen sind halt leider nicht so flexibel einsetzbar wie die Behringer Teile, aber das muss ja auch nicht, wenn man "nur" zwei Tops und zwei Subs hat.
Das Problem bei den Endstufen ist der Preis.
Eine entsprechend leistungsstarke 4-Kanal-Endstufe kostet deutlich mehr als zwei E-1200.
 

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