Gain- und Volumeregler in Reason

BassTi

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Aus aktuellem Anlass (völlig übersteuerter Track von einem Bekannten) hirne ich gerade über folgende Problematik nach:

In Reason (jedenfalls noch in Version 3) kann jeder Volume- bzw. Gainregler an den Mixern bzw. den meisten sonstigen Audiokomponenten 128 mögliche Werte annehmen. Erzeugt man ein Gerät, sind diese Regler meistens auf 100 eingestellt.

Weiß jemand, wie es sich damit genau verhält? Entspricht der Wert 100 schon "100%", sodass Werte von 101 bis 128 schon eine Verstärkung darstellen? Was zur Folge hätte, dass z.B. ein vollausgesteuertes geladenes Sample schon in den Reason-internen Headroom geht, wenn man lauter macht... Wer weiß was? :confused:
 
denke die werte sind nicht wirklich brauchbar, aber ok. 127 entspricht halt der midi auflösung die maximal in schritte midi verarbeiten kann. annem analogen pult hast du ne 0 linie die auch etwa bei 100 liegt und wenn du drüber hinaus gehst kommst du halt in die sättigung. aber das kann man sichrlich nicht vergleichen. reason ist rein digital, denke dennoch mal das die bei 100 "normal" ausgesteuert sind und das eben vielleicht vonnem analogen vorbild nachempfungen haben.

aber sonst dürfte man doch in reason keine probleme haben damit, is doch alles total recall quasi, weil midi/stuerdaten via cv/gate. kann man doch also vorm mixdown der spuren oder summe entsprechend auspegeln. sicher die EQs und eingebauten kompressoren/limiter(maximizer) sind nich der hit, aber es lässt sich mit arbeiten wenn man sich n wenig mit der materie auskennt und nicht alles reason überlässt(stichwort combinator presets) :)
 
Danke!

Zur Erklärung noch: Es ging in dem Fall darum, dass er (warum auch immer...) alle Kanalregler am Mainmixer auf 100 oder bissl drüber hatte und die Einzelkanäle einer Redrum einzeln darauf jagte, wobei er diese am Redrum in der Lautstärke verstellte.
Letztlich war es so (was allerdings ein anderes Thema ist), dass er schon die Bassdrum alleine fast bis auf Anschlag hochdrehte, was spätestens zusammen mit der Snare zum Clippen führte.
Dass die Aussteuerungsanzeige von Reason nicht mehr als ein Anhaltswert sein können, ist eh klar. Aber wo ich mir das Dingens angeschaut habe, ist es mir so vorgekommen, als ob man noch schneller als am Mixer übersteuert, wenn man direkt am Redrum ganz aufdreht, was mich zu der oben angeführten Frage führte: Nämlich wie Reason die Reglerstellungen, Headroom etc. wirklich handhabt? Und eben die Vermutung, dass mehr als 100 schon eine Verstärkung sein könnte. ;)
 
hmm... nö eigentlich isses doch "ziemlich" egal wo du den pegel veringerst, hauptsache vor der soundkarte/den monitoren :)
bei mir is redrum immer voll drin, allerdings hab ich auch ordentliche 24bit samples die im grunde nicht übersteuern sollten... aber mir dämmert grade während ich das schreibe was genau du meinst...
interessante frage, die ich mir nun auch stelle:
ist lautstärkenwert 100 in reason gleichzeitig die höhe der pegelnormalisierung deiner samples? hmm...
 
Schick Reason über Rewire in ein Programm mit guter Pegelanzeige und finde es heraus .. bei Ableton werden die Spuren übrigens auch nicht voll aufgerissen erzeugt ..
 
Jo, habe ich gerade mal gemacht... :p


Versuchsaufbau und -ablauf:

In Audacity einen vollausgesteuerten Sinus-Testton erzeugt und als .wav in 24-Bit gespeichert.
Reason 3 als Rewire-Slave in Sonar 6 LE gestartet.
Dabei waren in Sonar alle Kanalfader +-0dB hochgezogen.

Die Testdatei zum Gegentesten in Sonar in eine Audiospur geladen auch mit Kanalfader auf +-0dB hochgezogen - Ergebnis: Sowohl im Kanal als auch im Master genau 0dB Aussteuerung.

Redrum direkt ans Hardware-Interface gehängt und die Testdatei in Kanal 1 geladen.
Ergebnis: Bei hart angeschlagenem Hit übersteuerte der Redrum ab einem Kanal-Level von >107 und zwar egal, ob es über den Main-Out oder den Kanal-Direkt-Out ging. Übersteuert heißt dabei, dass es eine hörbare Verzerrung gab UND gleichzeitig in Sonar Overs angezeigt wurden!

14:2-Mixer dazwischen gehängt.
Ergebnis: Wurde der Ton wieder hart gespielt und der Level genau auf 107 gelassen (also gerade unterhalb der Clipping-Grenze), übersteuerte das Mastersignal bei auf 100 stehendem Masterregler, wenn der Kanalfader auf einen Wert >100 gestellt wurde. Genauso übersteuerte der Master bei auf 100 stehendem Kanalfader, wenn der Masterfader Werte über 100 gesetzt wurde.

Die gleichen Ergebnisse habe ich übrigens mit einer 16Bit-Datei erhalten.

Mit nem NN-19 und nem NN-XT habe ich nur sporadisch getestet - auch die kann man mit Wohlwollen an die Clipping-Grenze bringen. Rex-Player habe ich nicht getestet.

Insgesamt aber trotzdem ganz interessant und aufschlussreich! :d

EDITH sagt:
Als Fazit kann man noch festhalten, dass es sich in Reason wohl wirklich so verhält, dass Faderwerte über 100 eine Verstärkung bedeuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
....

Insgesamt aber trotzdem ganz interessant und aufschlussreich! :d

...


Was meinst du mit "hart"? Velocity? dann würdest du ja "verstärkend" eingreifen und das Ergebnis verfälschen ... aber wirklich aufschlussreich :)

So weit ich weiß gelten bei Midi die Werte 80 und 100 oft als "raw", also auch Volume.

Gerade bei Reason habe ich die Erfahrung gemacht dass innerhalb eines relevanten Bereichs schon ein einzelner "Step" bei einer Regleränderung sehr große Auswirkungen haben kann. Man muss also sehr genau arbeiten (ich drücke fast immer die Strg Taste für feinere Einstellmöglichkeiten).
Wenn man das beachtet, kann man auch schon mit Reason allein gute "Master" machen.
Nimm dir einen Demosong und dreh an den Reglern ... im laufe der "Analyse" stellt man fest, dass die Demos mit richtig Druck meistens total am Limit liegen und wirklich sehr "sauber" abgemixt sind (soll heißen, ich verstärke irgendwas im Demo nur ein bisschen und schon geht die rote Lampe an).
Das ist das Geheimnis von Reason andere Programme sind da wesentlich "gutmütiger"
 
Habe gerade nochmal in der Reason-Dokumentation nachgeschaut.

Da steht in der Einführung im Kapitel "Audio-Grundlagen" über Audiopegel:
Bitte beachten Sie, dass es keine Rolle spielt, wenn die Pegelmeter
einzelner Geräte (Effekte, Mixerkanäle usw.) »rot werden«. Clipping
kann nur im Hardware-Interface auftreten.
Dies wird dadurch bewirkt, dass innerhalb von Reason eine Fließkommaberechnung mit hoher Auflösung stattfindet. Diese sichert eine hohe Audioqualität und eine quasi grenzenlose Übersteuerungsreserve. Im Audio-Hardware-Interface werden die Fließpunkt-Audiodaten dann der Auflösung der Audio-Hardware angepasst, und hier kann Clipping auftreten.

Außerdem steht im Handbuch:
Clipping kann nur in der Ausgangsstufe des Hardware Interfaces
auftreten, nicht im Reason-Mixer oder in irgendeinem anderen
Reason-Gerät. Es ist dennoch sinnvoll, darauf zu achten, dass alle
Mixerkanäle und Summenpegel »nur« innerhalb des erlaubten Bereichs
so hoch wie möglich ausgesteuert werden. Wenn Sie zum
Vermeiden von Clipping z.B. den Ausgangspegel der Summe drastisch
reduzieren müssen, um allzu hohe Kanalpegel aufzufangen,
so sind manche Mixerkanäle einfach zu laut eingestellt.

Klingt erst einmal missverständlich oder sogar wie gelogen, da ja schon bei Aufdrehen des Pegels in der ersten Berechnungsstufe (also Redrum o.ä.) soweit aufgedreht werden kann, dass Clipping entsteht. Daher habe ich nochmal kurz getestet und Redrum sowie Kanalfader am Pult bis auf Anschlag aufgerissen, danach den Master vom Pult runtergezogen bis kein Clipping mehr angezeigt wurde.
Und in der Tat waren dann auch keine verzerrenden Obertöne mehr hörbar. Die Reason-interne dürfte also wohl min. 32-Bit Fließkomma sein.

Das abschließende Fazit vom Fazit ( :d ) dürfte damit sein, es ist schwer zu sagen, ob die erste Vermutung, Werte über 100 seien eine Verstärkung, letztlich wirklich zutrifft. Ist letztlich auch egal, das Wichtigste ist, wie CJ Musicterror schon angedeutet hat:

Sauber mixen und sauberes Gain-Staging nutzen! :cool:
 
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