Mix-Tape vs. Live-Gig

mal ne frage: wenn ihr tracks ins set aufnehmen wollt, kennt ihr die dann alle auswendig oder hört ihr euch die vorher mal an und merkt euch die stelle wo ihr den nächsten track reinbringen könntet? (was bei 20-30tracks für mich unmöglich erscheint)
oder habt ihr ein festes set was ihr dann jeden monat mit möglichen neuen tracks erweitert?

mittlerweile muss ich sagen kenn ich die tracks meiner platten jeweils nicht mehr in und auswendig (>2.000). ich weiß zwar, welcher track wie klingt, aber den minutiosen aufbau kann mann sich ab ner gewissen anzahl nur noch ganz grob merken. macht aber nix, da musik taktmäßig meist einem sehr berechenbaren schema folgt.
 
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mittlerweile muss ich sagen kenn ich die tracks meiner platten jeweils nicht mehr in und auswendig (>2.000). ich weiß zwar, welcher track wie klingt, aber den minutiosen aufbau kann mann sich ab ner gewissen anzahl nur noch ganz grob merken. macht aber nix, da musik taktmäßig meist einem sehr berechenbaren schema folgt.
Ach, doch, spätestens beim hören kommt es dann wieder hoch.
Klar, da kann sich dann kurz mal ein vocal zwischen mogeln was man so "vergessen" hatte, aber im groben und ganzen ist gehört = bekannt. (auch bei dir, da bin ich mir sicher!)

Ich will nicht eine weitere analog/digital-Diskussion starten, aber ich denke es ist klar das man sich 5-10 Tracks pro Woche besser merken kann als 50-100 - ihr wisst was ich meine... :)
 
ich finde den ersten track beim hören, starte den neu und drück record.
dann den toppicks folder/neueszeug folder nach key sortieren und schauen was passt. find ich da nix gehts in 2011 und älter.
vadumm ich was bei den ersten 2 übergängen, neustart - max 3mal - dann geb ich für den versuch auf. zum ende hin werden dann kleinere fehler auch von der QS durchgewunken.
 
Soho, ich habe es vollbracht. Es war gar nicht sooo schwer.

Pyro hatte schon recht mit "Du machst dir zu viel gedanken"
Umso mehr ich drüber lese und nachdenke wie man ein mix angehen soll, desto blöder ist es.

Benörgeln kann man das Endprodukt hier


mal ne frage: wenn ihr tracks ins set aufnehmen wollt, kennt ihr die dann alle auswendig oder hört ihr euch die vorher mal an und merkt euch die stelle wo ihr den nächsten track reinbringen könntet? (was bei 20-30tracks für mich unmöglich erscheint)
oder habt ihr ein festes set was ihr dann jeden monat mit möglichen neuen tracks erweitert?

Eigentlich beides. Schliesst sich das aus? Für mich nicht.
Ich kenne meine Favoriten eigtl sehr gut, Beim Rest und bei den Neuen muss ich nat. vorhören und mir wichtige stellen (mögliche Start- und Endpunkte) markieren.
Bei mir hat es sich iwie ergeben, dass sich "Bausteine" herauskristallisieren. Ungefähr 3-4 Tracks die zusammen passen. Aus denen bastel ich dann meist ein Set. Je nachdem wie gut die neuen Stücke sind, werden die "alten" ersetzt oder die Bausteine erweitert. Das Ganze ist eigtl ständig in Bewegung.
 
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Du solltest aber die Tracks, die du mixt zumindest 1-2 mal gehört haben bevor du damit arbeitest.
nö... is gar nich nötig weil:
Und mit der Zeit kriegt man auch Gefühl für Übergänge, da muss man nicht jeden Track kennen, es gibt grundsätzliche Schemen, nach denen elektronische Tanzmusik aufgebaut ist.

;)


ich finde es nicht gut, wenn Dj's ,,Playlisten" haben, die sie dann jedes Wochenende im Club runterrattern und ab und zu mal mit neuen Hits erweitern. Ich finde dazu braucht man dann auch gar kein Dj buchen.
Wenn du dir aber Reputation aufbauen willst, dann musst du aber genau auf diese Weise spielen. Das tönt jetzt auf den ersten Blick ziemlich öde, aber versetz dich mal in den 0815-Clubgänger:
- Er hört dich dein Set spielen.
- Ihm gefällt was er hört.
- Er kommt zu deinem nächsten Gig mit der Erwartungshaltung, dass du wieder etwas in der Richtung ablieferst wie beim letzten Mal.

Jetzt gibt's zwei Varianten:
- Er hört ein Set welches zwar ähnlich ist wie beim letzten Mal, was ihm aber gut gefallen hat. Die Chance, dass es ihm erneut gefällt, ist sehr wahrscheinlich. Du hast einen neuen Fan gefunden, der dir ein eher mal ein Set verzeiht, welches ihm nicht soo gut gefallen hat.
oder:
- er hört ein komplett anderes Set. Hier ist die Chance dass es gefällt fifty-fifty. Es kann also genauso gut ins negative kippen. Passiert das, hast du verloren und du bist für diejenige Person kein Anreiz mehr eine Party zu besuchen.

Ich weiss das mag jetzt überspitzt klingen. Aber der Mensch an sich funktioniert halt leider so, und der immer letzte Eindruck zählt halt...
 
...
aber versetz dich mal in den 0815-Clubgänger:
[...]
- Er kommt zu deinem nächsten Gig mit der Erwartungshaltung, dass du wieder etwas in der Richtung ablieferst wie beim letzten Mal.
..

Kann ich nicht unbedingt bestätigen .. ich komme mit der Erwartung wieder ein gutes Set zu hören .. musikalisch bin ich da für vieles empfänglich :)

edit: @topic .. meine "homesets" unterscheiden sich ganz massiv von Sets die ich live für andere auf Party spiele ...
 
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Wenn du dir aber Reputation aufbauen willst, dann musst du aber genau auf diese Weise spielen. Das tönt jetzt auf den ersten Blick ziemlich öde, aber versetz dich mal in den 0815-Clubgänger:
- Er hört dich dein Set spielen.
- Ihm gefällt was er hört.
- Er kommt zu deinem nächsten Gig mit der Erwartungshaltung, dass du wieder etwas in der Richtung ablieferst wie beim letzten Mal.

Jetzt gibt's zwei Varianten:
- Er hört ein Set welches zwar ähnlich ist wie beim letzten Mal, was ihm aber gut gefallen hat. Die Chance, dass es ihm erneut gefällt, ist sehr wahrscheinlich. Du hast einen neuen Fan gefunden, der dir ein eher mal ein Set verzeiht, welches ihm nicht soo gut gefallen hat.
oder:
- er hört ein komplett anderes Set. Hier ist die Chance dass es gefällt fifty-fifty. Es kann also genauso gut ins negative kippen. Passiert das, hast du verloren und du bist für diejenige Person kein Anreiz mehr eine Party zu besuchen.

Ich weiss das mag jetzt überspitzt klingen. Aber der Mensch an sich funktioniert halt leider so, und der immer letzte Eindruck zählt halt...

Hmm...ich glaube du unterschätzt den Clubgänger.
Es gibt sicher diese Art von Leuten, wie von dir beschrieben. Aber ehrlich gesagt will ich die nicht unbedingt und ausschließlich bedienen. Kann ich auch gar nicht, weil ich nicht diese Art von DJ bin. Ich will nicht behaupten, dass ich mich regelmäßig neu erfinde, aber eine gewisse Wandlungsfähigkeit ist bei mir durchaus erkennbar. Ich bin live eine Wuntertüte.


edit: @topic .. meine "homesets" unterscheiden sich ganz massiv von Sets die ich live für andere auf Party spiele ...
kannst du bitte kurz beschreiben inwiefern, und vielleicht auch warum das bei dir so ist.
 
Hmm...ich glaube du unterschätzt den Clubgänger.

Ich glaube du überschätzt diesen... :p

Schau dir die wirklich angesagten DJ's mal an. Seien dies Stars oder auch regionale Grössen. Diese Sets unterscheiden sich von Gig zu Gig eigentlich auch nur unwesentlich. Viele spielen da ihr Standardprogramm und wechseln ab und an vielleicht mal ein paar Tracks aus...
 
Auch wenn die Frage nicht an mich ging...
Kennst doch bestimmt selbst, zuhause kloppst auch mal Dinge rein/aufeinander wo du schon im Vorfeld weißt das des eigentlich nichts geben kann, also ich zumindest, und freust dich dann um so mehr über die wenigen Male wo dann doch was brauchbares raus kommt (man experimentiert halt immer weiter) - So ein absolut-Blindflug im Club ist natürlich no-go, es sei denn man hat auch gleich den passenden Rettungsanker zur Hand.
 
Auch wenn die Frage nicht an mich ging...
Kennst doch bestimmt selbst, zuhause kloppst auch mal Dinge rein/aufeinander wo du schon im Vorfeld weißt das des eigentlich nichts geben kann, also ich zumindest, und freust dich dann um so mehr über die wenigen Male wo dann doch was brauchbares raus kommt (man experimentiert halt immer weiter) - So ein absolut-Blindflug im Club ist natürlich no-go, es sei denn man hat auch gleich den passenden Rettungsanker zur Hand.

Wobei man ja mit der Zeit ein Gespür/Gehör dafür entwickelt hat, was geht und wo man eben besser die Finger von lassen sollte... ;)
 
Auch wenn die Frage nicht an mich ging...
Kennst doch bestimmt selbst, zuhause kloppst auch mal Dinge rein/aufeinander wo du schon im Vorfeld weißt das des eigentlich nichts geben kann, also ich zumindest, und freust dich dann um so mehr über die wenigen Male wo dann doch was brauchbares raus kommt (man experimentiert halt immer weiter) - So ein absolut-Blindflug im Club ist natürlich no-go, es sei denn man hat auch gleich den passenden Rettungsanker zur Hand.

Ääh...ja. Richtig.

Und wenn du was gefunden hast, also beim experimentieren, dann packst du die doch auch in ein Home-Set. Oder nicht. Oder versteh ich grad dein post nicht.:confused:

Rettungsanker=Backspin:D Übrigens ein Nachteil beim digitalen legen. zumindest bekomm ich das mit den joggis nicht gescheit gebacken.

Wobei man ja mit der Zeit ein Gespür/Gehör dafür entwickelt hat, was geht und wo man eben besser die Finger von lassen sollte... ;)
Ach du jetzt wieder...weiser (alter:D) Mann.
 
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@ Sprengkommando

du redest von Home-Aufnahmen, ja? Beim Drauflos-Mixen mach ich ja och keine Gefangenen...
 
meine 2 cent, auch wenn meine bisherige live-erfahrungen an einer hand abzählbar sind:

vor publikum traut man sich am anfang weniger, weil man in den ersten 20min sowieso noch nicht weiß worauf genau die leute abgehn könnten. später kommen dann dafür umso mehr spielereien rein, weil man selber teil der dynamik wird, alle mehr oder weniger alkoholisiert sind und man weiß, dass man einen schlechten übergang im notfall abbrechen kann und sich die gunst der tanzenden mit einem bombentrack sowieso wieder zurückholt.

daheim ist es ganz anders: der (konzept)mix wird aufgenommen, weil man (ähnlich wie bei "mixtapes" sprich playlists von seinerzeit) gerne öfters hören will bzw an freunde weitergeben mag. deshalb beschäftige ich mich oft mit recht lange mit der playlist, mixe ein wenig herum und tausche on the fly einzelne tracks aus, verschiebe die reihenfolge, stolpere über irgendwas aus den untiefen der sammlung das unbedingt auch noch rein muss, deshalb fliegt was anderes raus was plötzlich nicht mehr reinpasst. und dann kommt noch einmal das finale ausprobieren, wo teilweise auch ideale cuepoints gesucht werden.

wenn mir vor publikum zwei melodien ineinanderlaufen: who cares? eine rausdrehen, übergang wird kürzer als geplant und ab zur suche nach dem nächsten track.
daheim ist das ein no-go, weil ich mich jedes mal wieder drüber ärgern würde wenn ich diese stelle des mixes höre und alleine deswegen das machwerk nicht weitergeben wollte.


ich kann billionsouls verstehen was die langeweile betrifft: nach dem dritten versuch am selben tag kann ich die playlist auch nicht mehr wirklich mit voller leidenschaft hören bzw komm ich schon wieder auf neue ideen für ein anderes konzept. allerdings sind die resultate den kurzfristigen durchhänger in der regel wert.
 
[...]

wenn mir vor publikum zwei melodien ineinanderlaufen: who cares? eine rausdrehen, übergang wird kürzer als geplant und ab zur suche nach dem nächsten track.
daheim ist das ein no-go, weil ich mich jedes mal wieder drüber ärgern würde wenn ich diese stelle des mixes höre und alleine deswegen das machwerk nicht weitergeben wollte.
[...]

+1
Genau. Die Halbwertszeit eines Home-Mixes ist länger, deshalb geht man meist sorgfältiger vor.
 
Eben, und zuhause probiere ich es dennoch - quasi "und jetzt erst recht!" ;)

Richtig, da hörts doch eh keiner, und wenns dann klappt hab ichs aufgenommen :D

Beim @Home/Studio Mixen ist mal schlichtweg viel ehrgeiziger was die technischen Aspekt des mixens angeht, d.h. die Übergänge müssen einfach Einwandfrei sein, weil ichs mir danach noch 15x mal anhöre und mich jedesmal drüber Ärger, meistens ist es eh so, dass es gerade dann klappt wenn man nicht aufnimmt :D

Live hast du halt nur einen Versuch (pro Übergang/sample/scratch/whatsoever), aber der muss aus technischer Sicht nicht so perfekt sein wie beim Aufnehmen. Beim live spielen leg ich viel mehr Augenmerk auf die Reaktion der Leute auf meine Musik und die Trackauswahl, Spielereien kommen dann später wenn ich die Meute kenne und weiß was ich mir leisten kann und was nicht :)

Genau. Die Halbwertszeit eines Home-Mixes ist länger, deshalb geht man meist sorgfältiger vor.

Halbwertszeit? :D Kann man da auch die Aktivtät gleich noch berechnen? :D

Edit:
Ach ja, meistens ist es eh so das meine Aufnahmen zwar von technischen Ideen sprühen, aber die Live gigs im Endeffekt viel kreativer sind, weil die Stimmung bei sowas einfach meine Kreativität ankurbelt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
ich irgendwie gar nicht... mach ich jetzt was falsch? :D Ich glaub ich würd mich dann nur drüber aufregen wenns eben dann doch nicht klappt...

Ich würds ca. 10 mal probieren und dann kapitulieren und als unmöglich mit meinen Fähigkeiten abstempeln :D
 
ich fass das jetzt mal als Kompliment auf... :p

Deine Auffassungsgabe ist entwaffnend.:D

Ich habe ja gestern deinen reifen Mix gehört. Keine Frage, deine Rangehensweise, was Home-Mixe betrifft, funktioniert mMn sehr gut für dich.


@ topic
Also, das Planen von H-Mixen ist für mich ein 2-schneidiges Schwert. Es kann echt Spass machen zu tüfteln und perfektionieren, aber wenn ich nicht zielstrebig genug bin kann es in einen Krampf umschlagen.

Übrigens kann das Basteln am H-Mix auch Früchte fürs live giggen tragen: man lernt seine tracks sehr gut, und entwickelt Bausteine die (im Notfall) funktionieren.
 
...Zitat von Frank Riel Beitrag anzeigen
aber versetz dich mal in den 0815-Clubgänger:
[...]
- Er kommt zu deinem nächsten Gig mit der Erwartungshaltung, dass du wieder etwas in der Richtung ablieferst wie beim letzten Mal.
..

Das kommt ganz darauf an. Der 0815 Kommerzclubgänger, in denen wöchentlich die top 20 runtergerattert wird, bestimmt.
Und die Paul Kalk Fans gehen auch zu seinem Konzert, weil sie genaus das haben wollen, was sie erwarten. Da hast du Recht.
Aber Jemand, der wegen der guten Musik in Clubs geht, wird ganz bestimmt den Club wechseln, wo jede Woche in etwa die gleiche Paylist vom Dj gespielt wird. Andere PLaylist heißt ja auch nicht gleich anderes Genre. Ich kann ja gute Minimalsets bestehend aus verscheidenem Aufbau und Trackauswahl abliefern.
 
Andere PLaylist heißt ja auch nicht gleich anderes Genre. Ich kann ja gute Minimalsets bestehend aus verscheidenem Aufbau und Trackauswahl abliefern.

Stimmt... Ein weiser Mann hat mal gesagt: Gib 50 DJ's einen Plattenkoffer mit 50 Platten drin und du wirst 50 unterschiedliche Sets hören! ;)
 
Alleine dadurch, das man im Club auf Parties wechselndes Publikum hat, ist da viel mehr Dynamik im Spiel.

Evtl. übernimmt man dann noch von einem Vorgänger, da kann man ja auch nicht ganz plötzlich was total anderes spielen, also sucht man sich die Start-Tracks dann schon mal relativ kurzfristig aus um am Vorgängerset anzuknüpfen.

Ich rede da natürlich von mir, das da irgendwelche "Superheadliner" ihre Playlist runterzocken ist ja ein ganz anderes Thema. Die Posten hier ja ehe nicht.;)

Weiterhin: Auflegen auf Event ist zeitlich vorgegeben, egal ob man auf dem Tag krank, verkatert, super oder kacke drauf ist.

Zu Hause stell ich mich nur ans Pult, wenn ich lust habe.
 
mal ne frage: wenn ihr tracks ins set aufnehmen wollt, kennt ihr die dann alle auswendig oder hört ihr euch die vorher mal an und merkt euch die stelle wo ihr den nächsten track reinbringen könntet? (was bei 20-30tracks für mich unmöglich erscheint)
oder habt ihr ein festes set was ihr dann jeden monat mit möglichen neuen tracks erweitert?

Vinyl nach Bauchgefühl aus dem Regal nehmen -> auf den Plattenteller legen -> relevante Stellen kurz anhören -> entscheiden ob sie passt -> falls für gut erkannt -> geschwindigkeit angleichen -> lautstärke angleichen -> durchs vorhören an den wichtigen Stellen ja wissen was kommt und mixen.
 

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